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In Antwort auf #43922]
Hallo Christoph,
vergessen wir die Anmerkungen und Fragen im Telegrammstil:-(( die haben wirklich nicht weitergeführt.
Im oberirdischen Bereich sollte das Holz bei entsprechender Behandlung schon seine 10 Jahre durchhalten. Du wirst es ein- bis zweimal im Jahr behandeln müssen, zumindest an der kritischen Stellen, wo sich Wasser sammeln kann. Risse im Holz zukleistern verschlimmbessert die Sache nur, aber das wurde ja schon gesagt.
Warum Rundhölzer?
Hier hast Du in etwa die Statik, die sich auch im Baum findet: Die Fasern sind nicht angeschnitten, können also nicht absplittern, sondern da muß die Faser erst reißen! Meines Wissens wurden im Bergbau für den Strebverbau nur Rundhölzer genommen aus diesem Grund. Die alten Baugerüste bestanden immer aus Rundhölzern, nie aus Kanthölzern! Auch meine Erfahrung hat micht gelehrt, daß ein Kantholz irgendwo bricht, und zwar meist bei einem Astansatz. Schaut man sich die Sache dann genauer an sieht man, daß hier jede Menge Holzfasern durchgeschnitten waren, was auch normal ist, weil der Astansatz elliptisch umwachsen wurde.
Ein Kantholz muß also entsprechend mehr Dimension haben, um die gleiche Tragfähigkeit zu haben. Wenn das bei Dir der Fall ist mach Dir weniger Sorgen.
Nun zum Erdeinbau:
(Salz-)imprägnieren ist ja wohl nicht mehr, wenn doch würd ich das sofort machen. Vielleicht kennt der Zimmermann ja jemand er das macht. Danach mußt Du das Holz aber ca. 4 Wochen trocken lagern. Das Salz muß fixiert werden! Frisch salzimprägniert eingebautes Holz hält weniger lange als überhaupt nicht behandeltes Holz!!! Hab ich selbst erlebt und irgendwann kam auch ein Hinweis des Imprägnierwerkes.
Eine Methode der Altvorderen war die Brandschatzung, d.h. das Holz wurde angekohlt und es hält dann wirklich sehr, sehr lange. Auch das habe ich selbst schon gesehen. Leider kann ich Dir keine Gebrauchsanleitung hierfür geben, aber unser Forum wird da sicher Rat wissen und es wäre meine erste Wahl.
Eine weitere Methode (früher für Weidepfähle) ist das Tränken in Teeröl (kalt). Die Pfähle wurden dabei über längere Zeit in ein altes Ölfaß gestellt, welches mit Teeröl gefüllt war. Ist aber heute wohl auch nicht mehr die Methode der Wahl.
Bleibt neben den Pfostenschuhen und der Brandschatzung noch das mehrmalige intensive Behandeln mit Xylamon o.ä.. Da Du zur Kontrolle die Schaukel ausgraben müßtest bleibt das Prinzip Hoffnung... Andererseits - wenn ein Balken im Erdreich weggefault ist passiert erst mal nicht viel - die Sache wird halt wackeliger und man ist vorgewarnt. Alle Pfosten werden ja nicht gleichzeitig ihren Geist aufgeben.
Laß Dich also nicht total entmutigen. Die Grundidee ist nicht verkehrt und etwas Individuelles wollte ich seinerzeit auch haben. Bei mir war es die Schaukelhöhe die auch vielen Erwachsenen Spaß machte. Aber, ich sagte es ja schon, vergiß nicht die Kräfte, die auf Dein Gestell wirken, wenn die Schaukel an einer Seite am freitragenden Balken hängt. Heinz Rösch hat ja dazu was gesagt. Die Kinder werden ja nicht leichter - und bedauerlicherweise die Konstruktion älter und schwächer. Ich würde ein drittes Tragkreuz einplanen.
Aber mal eine Frage am Rande: Warum gibt ein Woodworker so eine simple Konstruktion einem Zimmermann an die Hand? Hättste mal vorher hier gefragt, aber hättste, dädste... Jetzt ist es so und so wie wir können versuchen wir Dir zu helfen.
Gruß
Heinz