Hallo ich möchte eine heute meine "neue" Drechselbank vorstellen.
Sie wird mitlerweile schon "alte Dame" genannt (wie die Drechsler unter sich sagen) allerdings heisst hier alt nicht unbrauchbar sondern eher ausgereift ohne jugendliche Spielereien.
Die Maschine wurde 1947 von der heute noch existierenden Firma Heyligenstaedt in Giessen gebaut. Diese stellen seit jeher eigentlich Metall-Drehbänke her allerdings durften Sie direkt nach dem Krieg keine Maschinen herstellen mit denen man Waffen hätte bauen können. So haben sie einfach Holzdrehmaschinen gebaut, leider nur bis mitte der 50er Jahre dann durften Sie wieder Metalldrehbänke bauen .
Die Drechselmaschinen der Firma Heyligenstaedt gelten unter Drechslern als absolute Oberklasse. Sind sind sehr robust, der Drechsler sagt "Sie steht" - soll heißen durch ihr hohes Eigengewicht (Grauguss wo das Auge hinreicht) fängt die Maschine auch bei schweren (größer-30kg) Teilen nicht an zu Vibrieren oder gar zu Wandern. Die Spindel ist mit einem M42 Gewinde versehen und im Spindelstock 4 Fach, mit sehr großem Abstand, gelagert. Desweiteren wurden die Maschinen optional mit einem Kreuzsupport zu Metalldrehen und einem Reitstock mit Zahnstangenpinole ausgerüstet.
Hier mal ein Paar technische Daten meiner Heyligenstaedt:
Spitzenhöhe: 300mm
Spitzenweite: 1150mm
Reitstockpinolenhub: 320mm
So jetzt kommen noch ein paar der alten Dame


Spindelstock

Reitstock

Pinole ausgefahren

Spitzenhöhe

Werzeugauflage

Herstellerschild

Motorwippe

Bett innen Verstrebungen

Ich hoffe die Bilder gefallen euch.
Sollte ihr Fragen dazu haben immer raus damit.
Gruß Jockel