Benutzung eines Frästisches mit Anschlag

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Antworten
Markus Kaps
Beiträge: 184
Registriert: Sa 24. Aug 2013, 22:08

Benutzung eines Frästisches mit Anschlag

Beitrag von Markus Kaps »


Hallo,

ich habe noch recht wenig Erfahrung mit der Benutzung von Oberfräsen vor allem in einem Frästisch. Ich wollte eine nicht durchgängige Gratnut in Schubladenseitenteile fräsen und hatte da so ein prinzipielles Problem:

- Die Gratnut ist nicht mittig in den Seitenteilen und geht nicht vollständig durch ("Sacknut").

- Der Fräser schneidet auf der Stirn nicht (kein Einsenken möglich).

- Ich habe einen Hobelbank-Frästisch a la Guido Henn mit Anschlag verwendet.

Mein Problem:
Ein Seitenteil kann man gut fräsen, das andere muß für den gleichen Abstand spiegelverkehrt gefräst werden, da die Nut nicht mittig im Seitenteil ist. Dadurch ist die Fräsrichtung "verkehrt" herum zur Drehrichtung des Fräsers und drückt zwangläufig das Seitenteil vom Anschlag weg statt hin. Das Ergebnis war ziemlich katastrophal, da ich gar nicht soviel drücken konnte, daß mir die Nut nicht zumindest teilweise verlaufen wäre.
Deshalb meine Frage an euch: Wie macht man sowas richtig?

Gruß
Markus



t.ost
Beiträge: 482
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Benutzung eines Frästisches mit Anschlag

Beitrag von t.ost »


Hallo Markus

hast du denn mit einem Nutfräser vorgearbeitet?

Schau mal bei Dietrich nach

http://s196642543.online.de/Projekt%20Stehpult/8HerstellenderGratnut/index.html
Der hat das sehr Schön beschrieben,
oder unter dem Stichwort Gratnut Die Forumssuche nutzen,
da kommt einiges an Beiträgen zusammen

Gruss Thomas



Markus Kaps
Beiträge: 184
Registriert: Sa 24. Aug 2013, 22:08

Re: Benutzung eines Frästisches mit Anschlag

Beitrag von Markus Kaps »


Hallo,

ich habe auf meine Frage im Forum keine Antwort gefunden. Allerdings ist mir aufgefallen, daß die Nut immer mit einer Führungsschiene und nicht am Frästisch hergestellt wurde. Ist das also der Trick, daß die Nut am besten gar nicht auf dem Frästisch sondern mit einer handgeführten Fräse und Schablone gemacht wird?

Gruß
Markus


Dirk D
Beiträge: 123
Registriert: Mo 28. Mär 2016, 16:08

Re: Führungsschien, Schablone oder Fräsrahmen

Beitrag von Dirk D »


Hallo Markus,
Du kannst eine Führungsschien eine Schablone oder einen Fräsrahmen verwenden.
Die Führungsschiene hat den Nachteil, wenn mehrer Teile zu nuten sind überall die gleiche Breite zu erreichen. Dies kannst Du besser mit einer Schablone oder einem Fräsrahmen erreichen. Schablonen kannst Du auch so herstellen das diese konisch sind. Falls das erwünscht ist.
Auf alle Fälle mit einem Nutfräser vorfräsen.

Gruß, Dirk


Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Benutzung eines Frästisches mit Anschlag

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #42279]
Hallo Markus,

im Grunde haben die Vorposter natürlich recht, wenn Sie sagen die Gratnut zuerst mit einem geraden Nutfräser vorarbeiten. Da du aber keine durchgehende Nut fräst, ist es in der Tat nicht so einfach immer im Gegenlauf zu fräsen. Denn du kannst dein Werkstück eigentlich nur von rechts nach links am Anschlag vorbei schieben.

Deshalb würde ich versuchen die Nut komplett mit dem Gratnutfräser heraus zu fräsen, wenn er am Schaft nicht so dünn ist, dass er evtl. abbrechen könnte.

Da die Gratnut nicht mittig und nicht durchgängig ist, kannst du nicht wie sonst einmal den Fräsanschlag einstellen und los geht's, sondern musst den Fräsanschlag für das linke und rechte Seitenteil unterschiedlich einstellen, damit du auch wirklich immer im Gegenlauf fräst.

Ich gehe mal davon aus, dass du eine breitere Gratnut möchtest, als dein Gratfräser in einem Arbeitsgang fräsen kann. Dann ist es wichtig, den Anschlag beim Einstellen des zweiten Fräsgangs von dir weg zuschieben. Das heißt die Nut wird zur Benutzerseite hin erweitert. Dabei fräst du dann wieder im Gegenlauf, wenn das Werkstück von rechts nach links am Anschlag vorbei geschoben wird. Du musst allerdings - wie schon gesagt - den Anschlag für das Gegenbrett neu einstellen.

Nochmals - wichtig ist die Nut nach vorne also zu dir hin zu erweitern!

Das hört sich komplizierter an als es ist, deshalb würde ich einfach mal an ein paar Resthölzern etwas rumprobieren.

Viel Erfolg und schöne Grüße

Guido



Markus Kaps
Beiträge: 184
Registriert: Sa 24. Aug 2013, 22:08

Danke für die Hilfe!

Beitrag von Markus Kaps »

[In Antwort auf #42279]
Danke an alle. Ich werde also in Zukunft bei meinem Frästisch den Anschlag für jede Seite neu einstellen. Bei großen Schubladen kann ich ja dann mal die Schablonentechnik ausprobieren.

Gruß Markus


Antworten