Hallo
Ich möcht euch heute mein neues Vogelhaus vorstellen, die Idee zu dieser Form entstand hatte ihren Anfang, als ich vor drei oder vier Jahren auf die schnelle ein Blumenkübel aus Kunststoff umgekehrt an einen Baum hing, darunter mit Bindedraht ein rundes Brett befestigt, an dem ich einen Rand und auch eine Flugstange ganz primitiv befestigte.
Meine Frau war von Anfang diesem Provisorium negativ gegenüber eingestellt und stichelte, ich könnte doch so was doch aus Holz fertigen.
Bild 1
Also ging es Mitte dieser Woche dann endlich los, zuerst am CAD, ich modellierte ein Segment, wie ein Kuchenstück, das ich an den Seiten abschrägte.

Bild 2
Mit diesem Segment bildete ich eine Baugruppe, mit sechs dieser Segmente, die mit den seitlichen Schrägen miteinander verbunden waren.
Nun konnte ich die beiden Winkel verstellen, an der Baugruppe stellte sich jeweils die neue Situation dar, dies machte ich solange, bis eine Form sich darstellte, die mir gefiel.
Die Winkel, die sich ergaben, waren 55° der Segmentwinkel und 13° der seitliche Winkel.

Bild 3
Als Holz hatte ich aus meinen Reststücken ein Stück Douglasie gefunden, das wie geschaffen für mein Vorhaben war, Blockware 65mm dick.
Erst nach einigem Zirkeln und etwas verkleinern passten die sechs Segmente auf das Reststück.

Bild 4
Ich hobelte das Stück herunter und sägte die Kuchenstücke heraus.

Bild 5
Eigentlich wollte ich das Aushöhlen mit meinem frisch geschärften, abgerundeten Stechbeitel vornehmen, erschrak aber als ich den Widerstand des Douglasienholzes so richtig kennen lernte.
Was auf dem Bild nicht so gut rüber kommt, das Segment liegt mit seiner Spitze auf dem mittleren kurzen Brett auf und liegt damit schräg auf dem Tisch.
So entschied ich mich mit Hilfe eines kleinen Gestelles, dies Arbeit auf der Säge, durch Querschieben vorzunehmen, ich hoffe doch, dass man mir das Gestell diese Mal auch als Sicherheitsorgan abnimmt.

Bild 6
Danach wurden die 13° auf der Säge geschnitten, ich gab mir alle Mühe, die Vorgaben so genau wie möglich einzuhalten.

Bild 7
Nach dem Sägen stellte ich mal grob zusammen, es sah eigentlich ganz gut aus.
Man kann noch die Spuren vom Sägeblatt erkennen, die beim Querschieben entstanden

Bild 8
Danach traf ich Vorkehrungen, um mittels 6mm Stehbolzen und jeweils zwei Muttern und Scheiben, die Segmente miteinander beim Leimen spannen zu können.
Das letzte Stück sollte dann nur ohne Verspannung verleimt werden, um nachträglich mit Spaxschrauben gesichert zu werden.
Großes Glück hatte ich mit Passgenauigkeit, ich musste lediglich mit dem Rutscher einige Male am oberen Rand vorbeischleifen, viel Glück.

Bild 9
Dann ging es an den Futtertisch aus 10mm Leimholz, 200 mm im Durchmesser, einen Rand aus Fichte, und drei Verbindungen zum Dach, die innen schräg ausgeführt, die Auflage für das Makrolon bilden sollten, das wiederum mittels dünnen Leisten gehalten wurde.
Unten am Makrolon eine Freimachung, damit das Futter darunter durch kann, innen ein Kegel, der verhindern soll, dass das Futter hängen bleibt und so auch verhindert, dass Futter in der Mitte vergammelt.
Als Flugstange aus Leimholz geschnitten, 10x10 mm, abgerundet und im entsprechenden Radius.

Bild 10
Nun musste noch ein entnehmbarer Griff gedrechselt werden, der die Öffnung oben vor dem Regen schützt.
Auch hier stelle mich das Douglasienholz vor Probleme, ich konnte nicht anders, ich hatte wieder einen Rückfall und nahm die Bearbeitung mit meinen Drehlingen vor.
Meine neuen speziellen Drechseleisen hackten enorm ein, hier hätte ich noch Nachhilfe nötig.

Bild 11
Nun wurde noch der Deckel mit drei Spaxschrauben angeschraubt und bis auf die Oberflächenbehandlung war unser Vogelfutterhaus fertig.

Schade, an dem Griff ist ausgerechnet die Stell im Foto vorne, wo noch einige Riefen der Bandsäge zu erkennen sind.
Meiner Frau sagte ich, das Teil wäre für Sie zum Nikolaus.
Es ist etwas länger Geschichte geworden, ist aber auch eine etwas umständliche Arbeit.
Gruß Franz