Sägetisch für Handkreissägen *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Das hast Du leider etwas zu ernst genommen

Beitrag von Gerhard »


Hallo Bernhard,

nicht die Nerven verlieren. Dieses Dauerthema - ob Mafell oder Festool HKS - wird hier eher nicht ganz ernst genommen und unterliegt gewissen Ritualen. Gleiches gilt für die ewige Frage ob Erika oder diese andere Säge.

Bisher mußte ich sowas nie ausdrücklich mit einem Smiley kennzeichnen.
Wenn Du einverstanden bist nehme ich meinen Beitrag und deine Antwort darauf raus. Wir können natürlich auch gerne im Detail die Vor- und Nachteile der beiden Sägen diskutieren. Das wird aber - wie immer bei dem Thema - alleine auf persönliche Vorlieben hinauslaufen.

Viele Grüße,
Gerhard


Bernhard Loos

Re: Warum keine HKS mit FS?

Beitrag von Bernhard Loos »

[In Antwort auf #37792]
Hallo Heinz,

sicher muß jeder selbst entscheiden, ob der Großteil der Anwendungsfälle durch dieses oder jenes Werkzeug abgedeckt wird und seine Kaufentscheidung dementsprechend ausrichten (ich mußte z.B. noch nie 6 m lange Schnitte am Stück machen).

Für mich überwiegen ganz klar die, von mir bereits genannten, Vorteile von HKS (Tauchsägen) mit Führungsschienen - vor allem unter dem Aspekt der Sicherheit. Ich habe schon so oft beobachtet, wie Hobbywerkler mit HKS hantieren, ohne jegliche Führungen - Ergebnis: Erhöhte Unfallgefahr und miserable Oberflächen. Wenn eine Führung mitgeliefert wird, so wird sie auch benützt!

Die Tauchsägen von Festool z.B. sind mit einem Parallelanschlag nach rechts ausrüstbar, so dass sie mit einer HKS mit umlaufendem Rahmen zu vergleichen sind - also auch an einer Richtlatte geführt werden können.

Gruß, Bernhard



Bernhard Loos

Nicht zu ernst genommen, sondern für bare Münze!

Beitrag von Bernhard Loos »


Hallo Gerhard,

keineswegs habe ich die Nerven verloren, sondern ich habe Deinen Beitrag einfach nur für bare Münze genommen. Wenn meine Aussagen verdreht werden, so werde ich diese auch in Zukunft geraderücken! An gewissen "Ritualen" bin ich nicht interessiert!

Ich bin kein Markenfetischist und auch nicht auf Festo (Festool) eingeschworen. Ich habe z.B. den Festo Elektrohobel ausprobiert und ihn wieder zurückgegeben - die Hobelsohle war hohl, die Oberfläche dementsprechend rund - absolut unbrauchbar! Der Saugschlauch meines Festo-Saugers ist bestimmt an 10 Stellen mit Klebeband geflickt - einfach nur schlecht!

Gruß, Bernhard



Markus Stipp
Beiträge: 69
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Warum keine HKS mit FS?

Beitrag von Markus Stipp »


6m lange Schnitte habe ich auch noch nicht gemacht. Wenn das eine einmalige Aktion wäre, würde ich das aber sogar noch mit meiner 1,40m Führungsschiene machen. Damit habe ich auch schon 2,50m lange OSB-Platten zurechtgeschnitten. Man legt die Schiene an, sägt soweit es geht, schiebt die Schiene weiter und richtet sie mit der Gummilippe an dem gerade erzeugten Schnitt aus. Dann sägt man das nächste Stück. Das ist zwar etwas umständlicher, aber für einmalige Aktionen ausreichend.

Ganz nebenbei war die TS55 trotz erhöhtem Anschaffungswiederstand einer der besten Käufe, die ich je getätigt habe. Selbst die Tauchfunktion, die ich anfangs als "nice to have" abgetan habe, möchte ich nicht mehr missen. Mittlerweile ist die Säge bei fast jedem Projekt im Haus, das irgendwie mit Holz zu tun hat, im Einsatz.

Zurück zum Thema: Ich bin gespannt auf den Erfahrungsbericht von Thomas. So, wie ich das verstehe, ist die Führung nur in der Höhe verstellbar und nicht seitlich. Die Führung ist rechtwinklig zum vorderen Anschlag eingestellt. Das Lineal wird den Nullpunkt an der Schnittkante des Sägeblattes haben.

Das interessante an diesem Sägetisch dürfte die Höhenverstellung der Führung sein. Die darf ja nicht zu viel Spiel haben, sonst passt der 90° Winkel nicht mehr.

Gruß,
Markus



Thomas
Beiträge: 95
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Sägetisch für Handkreissägen *MIT BILD*

Beitrag von Thomas »

[In Antwort auf #37767]
Erstmal Danke für eure Geduld.

So nun zum Tisch. Wieso ich mir so ein Teil gebaut habe ist ganz einfach erklärt. Ich benutze
wie bestimmt viele eine Handkreissäge wofür es keine Führungsschiene gibt. Nun habe ich mich immer geärgert wenn ich doch mal was zum Zuschneiden habe (kommt selten vor da ich in der Regel die Liegende Plattensäge in der Firma zum Zuschnitt nutze). Das ständige gefummel bis der Schnitt in Ordnung war hat einfach genervt. In amerikanischen Büchern habe ich immer voll Begeisterung die Artikel über Eigenbaumaschienen gelesen. Es lag nun nahe das ich mir über mein Problem Gedanken gemacht habe und das Resultat kennt ihr ja nun.

Da für meine Bedürfnisse ein Tisch mit 1500 x 1000 ausreichend ist stand dieses Maß schnell fest. Der Tisch besteht aus einer Grundplatte, Anschlagleiste mit Stahllineal und Höhenverstellbaren Schiebeschienen für die Säge. Im einzelnen, die Grundplatte ist eine 27mm starke Multiplexplatte unbehandelt, die Anschlagleiste besteht aus 19mm Multiplex und ist auf die Grundplatte verleimt und verschraubt, darauf habe ich ein Stahllineal geklebt.
Die Schiebeschienen sind aus Multiplex und Vollkernstreifen (alternativ Siebdruckplatten) gefertigt. Ich habe Vollkern genommen da wir das Material im Betrieb verarbeiten, diese Streifen müssen nur eine glatte Oberfläche habe. Die Höhenverstellung wird mittels Langlöcher und Konterschrauben an beiden Seiten bewerkstelligt.

Um nun einen Schnitt machen zu können, schiebe ich das Werkstück unter die Führungsschiene durch und lege es am Anschlag an. Mit Hilfe des Lineals und einer Markierung sehe ich genau wo mein Sägeblatt den Schnitt macht und kann somit eine genaue Einstellung vornehmen. Die Höhenverstellung funktioniert ganz einfach, Schiebeschiene ganz nach oben Werkstück durchschieben und Schiebeschienen nach unten (kann ruhig auf dem Werkstück aufliegen) und dann feststellen. Ich habe es mit Material bis 42 mm Stärke probiert funktioniert super. Gut ich kann nicht die vollen 55 mm Schnitttiefe meiner HKS ausnützen, ist aber für mich nicht wichtig. Die Winkelgenauigkeit ist 100%ig und ich bin zufrieden.
Ein Schnitt in der Grundplatte läst sich aber nicht vermeiden, da der aber immer an der gleichen Stelle ist macht das nichts.

Es ist natürlich klar das der Tisch an gewisse Werkstückgrößen, ob groß oder klein, gebunden ist aber wie gesagt für mich reicht er aus. Bitte bedenkt auch das ist praktisch ein Prototyp und muss sich auch noch über einen längeren Zeitraum beweisen aber die ersten Erfahrungen sind sehr gut. Ich habe so was nun zum ersten Mal gemacht und werde den Tisch natürlich weiterentwickeln. Eine Idee für einen Queranschlag habe ich bereits nur ist diese noch nicht spruchreif.

So nun muss ich aber auch noch etwas zum Thema HKS Typen loswerden. Natürlich ist die Festo eine hervorragende Säge und auch die Dewalt ist gut, nur erkläre mir mal einer wie man den Preis im Verhältnis zur Einsatzhäufigkeit (bei mir ca. 5-6mal im Jahr) rechnen soll. Ich habe in der Firma nur hochwertige Geräte aber zuhause bei dieser Einsatzhäufigkeit reicht auch eine Maschine für 150,00€ voll aus. Auch wenn ich etwas länger zum Einstellen und zum nacharbeiten brauche. Für mich ist es daheim in meiner Werkstatt Hobby und ich habe auch keinen Zeitdruck, Geldverdienen tue ich in der Firma und da sieht das ganze anders aus.
Ich glaube auch das hier im Forum einige gibt die sich gerne zurückhalten da sie auch preisgünstigere Geräte benutzen und glauben das nur oben genannte Topmarken gute Ergebnisse erzielen. Mir ist es Egal ich habe schon genügend Teile gebaut und wenn ich den Leuten glauben darf , die sie gesehen haben, sind alle gut geworden.



Jochen
Beiträge: 147
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Sägetisch für Handkreissägen

Beitrag von Jochen »


Hallo Thomas,

man braucht sich nicht zurückhalten meiner Meinung nach. Ich arbeite seit 25 Jahren mit Black&Decker HKSen. In der Zeit, als ich als Handwerker mein Geld verdient habe, habe ich auf keiner Baustelle eine Führungsschiene gesehen. Und was soll ich sagen, auch da konnten alle Arbeiten ausgeführt werden.

Wir hatten in einem Betrieb auch eine Festool HKS. Das Ding hat sich auch nur gedreht, nicht mehr und nicht weniger. Die Umdrehungen sind halt nicht billig.

Für mich zeichnet einen guten Handwerker aus, daß er sich auch einen Kopf machen und Hilfsmittel ausdenken kann. Ich sehe es wie Du, warum eine Menge Geld für Hobbyanwendungen ausgeben, wenn es mit ein wenig Findigkeit auch anders geht.

Gruß
Jochen


markus schrammel
Beiträge: 146
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
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Re: Sägetisch für Handkreissägen

Beitrag von markus schrammel »

[In Antwort auf #37807]
also ich sehe das so !
ich spare generel nicht mehr beim werkzeug, auch wenn es um einiges teurer ist. natürlich mach ich mir auch einen kopf und fertige selbst dinge an -
jedoch bin ich draufgekommen das in gewisser weise "markenwerkzeug" doch auf dauer für MICH das bessere ist.
z.b. mein rutscher von bosch - 150 mm durchmesser - früher hatte ich immer billige wo die lager und die kletter schnell draufgegangen sind.
auch meine dewalt kappsäge lässt keinen wunsch offen - ( breitere dinge kann man abkappen - gegeüber bei billigen kann man nur leisten schneiden..

usw...

max


Heinz Kremers
Beiträge: 2764
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Warum keine HKS mit FS?

Beitrag von Heinz Kremers »

[In Antwort auf #37796]
Hallo Bernhard,

mittlerweile habe ich auch eine HKS (Spero) mit Schiene und finde das auch ganz bequem. Aber ich will es mal etwas drastisch ausdrücken:
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, mir wegen der Führungsschiene eine neue HKS zu kaufen, solange die alte Maschine noch ihren Dienst tat. Eine ALU-Latte (von 60 cm Wasserwaage bis eben 6 m Länge) und zwei Schraubzwingen haben mich nie im Stich gelassen. Die Messerei ist zugegeben etwas aufwendiger, aber mit Führungsschiene sind die Ergebnisse auch nicht besser.

Die Ergebnisse bei langen Schnitten nach dem System "Markus" mit 1,40 m Schiene möcht ich mal sehen, abgesehen vom Zeitaufwand gegenüber einer entsprechend langen Richtlatte. Andererseits hat Markus recht, sich für einen einzigen langen Schnitt keine lange Latte zu besorgen. Jochen hat es auf den Punkt gebracht: sich einen Kopf machen und Hilfsmittel ausdenken! Oder eben viel Geld ausgeben möcht ich da noch anfügen.

Gruß

Heinz



StefanK
Beiträge: 82
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Sägetisch für Handkreissägen

Beitrag von StefanK »

[In Antwort auf #37804]
Hallo Thomas,
vielen Dank für dieses weitere Bild und die erklärenden Worte! Zwei Fragen hätte ich noch:
1. Was ist wenn Du Material sägen möchtest, dass dünner ist als Deine Anschlagleiste sprich 19mm? Oder kommt das bei Dir einfach nicht vor?
2. Du sägst jetzt auf der Platte und anscheinend auch immer an der gleichen Position, da Du schreibst, dass der Schnitt in der Grundplatte immer an der gleichen Stelle ist. Aber wie schaffst Du es denn, das Material bis zum Ende (oder Anfang, ne nachdem wie man es sieht) durchzusägen? Da ist doch Deine Anschlagleiste mit dem Stahllineal in das Du natürlich nicht reinsägst... Hmm, versteh ich nicht...

Wäre super, wenn Du mir da nochmal auf die Sprünge helfen könntest.

Vielen Dank und viele Grüße,

Stefan


Thomas
Beiträge: 95
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Sägetisch für Handkreissägen

Beitrag von Thomas »


Hallo,

ja das habe ich vergessen zu erwähnen. Ich habe von einer Markierung gesprochen die ich in die Anschlagleiste gemacht habe um den Nullpunkt für das Sägeblatt zu haben.
Nun das habe ich ganz einfach gemacht, ein Sägeschnitt durch die Anschlagleiste
(natürlich vor der Linealbefestigung) und die Markierung war da. Das Lineal besteht in Wirklichkeit aus 2 Lineale die ich jeweils am Markierungsschnitt beginnen habe lassen. Somit habe ich immer die genaue Sägeblattkante als Maßanzeige (bzw. Nullpunkt) und kann von da aus nach links und rechts Messen.

Zum sägen von dünneren Material mach ich gar nix, d.h. ich leg das Werkstück wie beschrieben ein und säge. Versucht habe ich es bisher mit einer 6mm starken Sperrholzplatte und es hat funktioniert. Das die Platte der HKS dann ca. 26mm vom Werkstück entfernt läuft macht wegen der Führungsschienen nichts aus, es klappt. Allerdings habe ich die Sperrholzplatte mit 2 Zwingen an der Grundplatte befestigt, ich weis gar nicht ob es auch ohne geht das habe ich nicht probiert. Ich überlege gerade ob ich zu diesem Zweck nicht Kniehebelspanner anbringe.

Gruß

Thomas



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