DuoDübler

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: muß damal wiedersprechen [Sic!]

Beitrag von Christian Aufreiter »


Servus, Heinz!

Du wirst mich nicht vom Kauf einer Domino Fräse abhalten. Erfreulicherweise hatte ich bereits Gelegenheit, mit Flachdübelfräse, Domino und Duodübler selbst zu arbeiten, wobei ich zu dem Schluss gekommen bin, dass die Domino Fräse für mich persönlich sowohl zusätzlich zur Flachdübelfräse als auch als einziges Verbindungssystem die beste Wahl darstellt.

Leimholz stelle ich bereits jetzt mit der Flachdübelfräse nach Anriss her – wie von dir beschrieben. Die Flachdübelfräse und die Domino bieten jedoch im Vergleich zum Duodübler den für mich nicht ganz irrelevanten Vorteil, dass es beim Anlegen des Geräts nicht auf einen halben Millimeter ankommt. Dies kann sich auch beim Einpassen und Verleimen von Arbeitsplatten an schwer zugänglichen Stellen als nützlich erweisen, wenn man die betreffenden Teile nicht linear zusammenstecken kann.

Die Verdrehsicherheit ist für mich beim Herstellen von Rahmen, die aus mehreren kleinen Sprossen bestehen, schon ein beachtenswertes Argument. Der Festigkeit im Endzustand (verleimt) messe ich hier lediglich eine untergeordnete Bedeutung bei. Für entscheidend erachte ich vielmehr die Arbeitserleichterung beim Zusammenbau, Verleimen und Spannen. Natürlich treten hierbei keine sonderlich gigantischen Drehkräfte auf, aber schon bei einer größere Anzahl an Einzelteilen (z. B. beim Bau eines Gitters) wird man die Verdrehsicherheit zu schätzen wissen.

Dass die meisten Holzwerker sich bei der Auswahl der Verbindungen und Arbeitstechniken, die bei ihren Projekten zur Anwendung kommen, an ihren individuellen Möglichkeiten (Können, Werkzeuge, Maschinen etc.) orientieren, sehe ich auch so. Insofern spricht das weder für noch gegen den Kauf eines bestimmten Verbindungsbohr-/fräsgeräts.

Meine Wenigkeit arbeitet gerne mit Flachdübeln – und würde mit um nichts geringerer Freude - Dominos verwenden eben gerade aufgrund der – bei der Domino optional – nicht absolut spielfreien Verbindung.

Zumindest die Domino-Verbindungen sollten den konventionellen Dübelverbindungen hinsichtlich ihrer mechanischen Stabilität um nichts nachstehen.

Langsam gelange ich zu der Gewissheit, dass der Besitz eines Duodüblers ein wenig betriebsblind macht. Löcher (z. B. für Rampamuffen) kann man zügig und exakt mit einer Oberfräse setzen – und genau für diesen Zweck wird Festool den 15 mm Bohrer, der in Jörgs Duodübler sein Werk verrichtet, anbieten.

Einen schönen Nachmittag wünscht

Christian



Volker Hansen
Beiträge: 741
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: muß damal wiedersprechen [Sic!]

Beitrag von Volker Hansen »

[In Antwort auf #36371]
Hallo Christian, also die Funktionalität des seitlichen Spiels beim Domino überzeugt mich noch nicht. Da nun mal auch der Leim den Weg des gringsten Widerstandes geht, wird man ihn genau dort wiederfinden, nämlich anders als beim Riffeldübel links und rechts vom Dübel! Dieses empfinde ich als nachteilig!
Überd en Einsatz von Flachdübeln gibt es auch gar keine Kontroverse. Gerade auch inder leimholzherstellung.
Es sprechen sicher Anwendungen für den Domino, allerdings halte ich ein seitliches Spiel für keinen Vorteil. Das der Anwender eines Domino Betriebsblind ist kann ich mir allderdings nicht vorstellen, höchstens beim Preis der Dübel!

Gruß Volker



Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: muß damal wiedersprechen [Sic!]

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo,

eins vorweg, ich habe weder einen DD, noch eine Domino. Ich selbst mache die meisten Verbindungen mit der Oberfräse oder von Hand.

Aber ich glaube hier reiten einge auf Details rum, die vollkommen unrelevant sind. Bei der Herstellung von Leimholz, ist das seitliche Spiel keinerlei Problem. Die Leimfläche der Dominos wird hierbei nicht gebraucht, da die verbleibende Leimfläche mehr als genug ist. Der Domino mit seitlichen Spiel erfüllt seine Aufgabe, die Lamellen gegen Verrutschen in der Höhe zu sichern, unabhängig vom seitlichen Spiel immer noch.

Jedes der drei Systeme kann etwas, das die anderen nicht können. Jedes System hat bestimmte Einsatzzwecke, bei denen es einfach unschlagbar ist. Möchte man alle Vorteile nutzen, bliebe nur die Anschaffung aller drei Maschinen als ideale Lösung. Im professionellen Bereich wird dies mit Sicherheit schnell der Fall sein. Fürs Hobby sicherlich nur für wenige ein gangbarer Weg.

Gruß

Heiko



Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: die Zauberkiste kann beides!

Beitrag von Guido Henn »


Hallo zuammen,

ich finde es gut, dass Heiko etwas Fahrt aus der Diskussion genommen hat.

Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit mal kurz nach links und rechts aus dem Fenster zu schauen, ob es nicht noch andere (günstigere!!!) Möglichkeiten gibt ohne Domino oder Duodübler kleine Holzquerschnitte zu verbinden.

Und siehe da, die kleine unscheinbare 25,-- EUR teure selbstgebaute "Zauberkiste" kann doch tatsächlich beides. Mit der Schlitzschablone und dem passenden Nutfräser kann sie alle Dominos mit oder ohne seitl. Spiel einfräsen und mit der Dübelschbalone kann sie auch Dübeln und das sogar in jedem beliebigen Abstand ob 32 er Raster, 25 er Raster oder irgend ein anderes, was gerade gut zum Werkstück passt. Die maximale Holzstärke beträgt dabei ca. 40 mm, die Holzbreite ist fast beliebig. Das dürfte für die meisten Holzwerker völlig ausreichen.

Ich glaube die meisten werden mit der Flachdübelmaschine und der "Zauberkiste" zunächst einmal auskommen und bei den minimalen Materialkosten der kleinen Holzkiste sollte das doch ein Versuch wert sein - oder?

Schöne Grüße

Guido



C. Grefe
Beiträge: 385
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: die Zauberkiste kann beides!

Beitrag von C. Grefe »


Guido,

Deine Zauberkiste ist wirklich "aus der Weltraumforschung". Ich habe sie dank Deines Beitrags in der Liste der nächsten Projekte noch einmal weiter nach vorne gesetzt.

Vielen Dank für immer neue Anwendungs-Anregungen!

Grüße, Christopher


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