OSB mit "Metalleinlage"
OSB mit "Metalleinlage"
Hallo,
ich habe im Baumarkt ein paar OSB Platten gekauft. Auf dem Plattenstapel hat es seltsam gefunkelt: Ein Stück Metall war in die Platte eingepreßt und auch schön mit der Oberfläche plan geschliffen. Etwa 3 bis 4 mm dick, gebogen, ca. 3cm lang und etwas abgeflacht und glänzend durch das Schleifen.
Jetzt gehört Stahlschrott ja nicht in Holzwerkstoffe. Mein erster Gedanke: "Wenn Du sowas mit der Kreissäge triffst wird das lustig...". Also zur Information und den netten Verkäufer unterrichtet. Ist ja schließlich gefährlich, sowas.
Jetzt war das aber keine neue Nachricht für den Verkäufer. Der sagte belustigt, daß das bei dem "neuen Lieferanten" (Die Platten kamen aus einem Werk in Luxemburg) häufig vorkomme. Sie hätten da schon 20 cm lange Metallteile drin gefunden.
Da verkauft also jemand wissentlich OSB mit vergrabenen Fallen an ahnungslose Heimwerker. Ein zerstörtes Kreissägeblatt ist da noch das geringste Problem. Von fliegenden Trümmern ganz zu schweigen. Ich finde das skandalös. Ob es wohl möglich ist, etwas dagegen zu unternehmen? Gibt es nicht irgendwo eine Vorschrift, nach der Holzwerkstoffe keinen Metallschrott enthalten dürfen?
Viele Grüße,
Gerhard
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Re: OSB mit "Metalleinlage"
Hallo Gerhard,
das von dir beschriebene ist schon recht extrem und sollte nicht vorkommen. Die Platten sollten auch eigentlich nicht mehr verkauft werden. Ob es Grenzwerte gibt, bin ich momentan überfragt. Es würde auch nicht viel bringen, da solche Extremfälle für den Hersteller vermutlich unter "Kann ja mal vorkommen" fallen.
Was allerdings oft vorkommt, sind kleinste Metallteile. Wir hatten schon massenweise MDF, das sehr viele kleine Metallsplitter hatte. Die Größe war etwa wie die der MDF- Fasern. Passieren kann dabei eigentlich nichts, außer dass die Werkzeuge sehr schnell stumpf werden. Der Hersteller konnte sich den recht großen Metallanteil aber auch nicht erklären.
Generell beobachte ich momentan eine sinkende Qualität der Plattenwerkstoffe, bei steigenden Preisen. Wir hatten diese Woche eine Ladung MDF, das wir in ca. 40cm breite Streifen aufgetrennt haben. Das Material hatte solche Spannung, dass der Schnitt auf einer Länge von 2,8m bis zu 8mm aufging. Das sind Verhältnisse wie bei Massivholz. Es war die komplette Ladung betroffen, also ein ganzer Sattelzug. Von Birke Mulltiplex wollen wir mal garnicht anfangen :-(
Ich habe übrigens noch 8 Platten OSB vom gleichen Luxemburger Hersteller in der Garage. vielleicht sollte ich vor dem Schneiden mal etwas genauer hinschauen.
Gruß
Heiko
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Re: OSB mit "Metalleinlage"
Hallo Gerhard,
natürlich darf sowas nicht drin sein und es ist eine Sauerei. Man sollte allerdings nicht glauben, dass sowas gleich das Sägeblatt zerreisst. Ich habe seit vielen Jahren ein schönes Andenken in meinem Schreibtisch: Da habe ich mit der Kreissäge ein Regal, das ich einige Jahre vorher selbst gebaut habe, wieder aufgetrennt zwecks Weiterverwertung. Dabei habe ich einen "Ikea- Dübel" übersehen. Der war aus weichem Stahl selbstgemacht und hatte immerhin 16 mm Durchmesser. Die Kreissäge hat denm glatt und klaglos getrennt. Eine leichte Tischkreissäge mit 200er Blatt. Das Blatt hatte hinterher keine sichtbaren Schäden, die Schnittfläche war aber etwas rauer als vorher.
Vermutlich verhindert die hohe Drehzahl und die große Zähnezahl, dass das Blatt einhakt, es schält einfach ganz feine Spänchen ab und dabei werden die Schnittkräfte auch in Stahl nicht zu groß.
Wenns gewünscht wird, stell ich ein Bild ein, aber erstmal setz ich darauf dass ich glaubwürdig bin....
Friedrich
Re: OSB mit "Metalleinlage"
Hallo
Nicht nur im OSB sondern auch in "billigen Arbeitsplatten"
vom Biber,Die haben mir nen 16X50 Wechselplattennutfräser
zerrissen,das gab ein richtiges Blitzen.
@Friedrich
Ich hab Hier auch noch einen 65er Drahtstift vor mir liegen,
der Länge nach halbiert.Den hab ich allerdings mit der grossen
Festo HKS sauber aus einer 10X10er Kantholz rausgetrennt ging
Glatt durch und dem Blatt hat es auch nicht geschadet.
Gruss Thomas
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Re: OSB mit "Metalleinlage"
[In Antwort auf #35261]
Hallo Gerhard,
also ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es
in DE keine DIN für Plattenwerkstoffe gibt, die nicht
haarklein den mechanischen Aufbau und die Inhaltsstoffe
definiert. :-))
Aber das ist auch ziemlich egal. Es gibt ja die Produkt-
haftung, die im Falle eines Unfalles mit Personenschaden
den Hersteller so übel treffen kann, dass sich da bei
entsprechender Info an Marktleitung und Hersteller nor-
malerweise schnell etwas bewegt. Der Hersteller dürfte
schwerlich darlegen können, dass große Metallteile normale
Inhaltsstoffe einer OSB-Platte sind, und er seinen Pflichten
bei Fertigungskontrolle und Produktbeobachtung im Markt
nachgekommen ist, wenn schon ein einfacher Verkäufer das
Problem genau kennt.
Viele Grüße
Heinz
Hallo Gerhard,
also ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es
in DE keine DIN für Plattenwerkstoffe gibt, die nicht
haarklein den mechanischen Aufbau und die Inhaltsstoffe
definiert. :-))
Aber das ist auch ziemlich egal. Es gibt ja die Produkt-
haftung, die im Falle eines Unfalles mit Personenschaden
den Hersteller so übel treffen kann, dass sich da bei
entsprechender Info an Marktleitung und Hersteller nor-
malerweise schnell etwas bewegt. Der Hersteller dürfte
schwerlich darlegen können, dass große Metallteile normale
Inhaltsstoffe einer OSB-Platte sind, und er seinen Pflichten
bei Fertigungskontrolle und Produktbeobachtung im Markt
nachgekommen ist, wenn schon ein einfacher Verkäufer das
Problem genau kennt.
Viele Grüße
Heinz
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Re: OSB mit "Metalleinlage"
Hallo Gerhard,
ich würde da gnadenlos mit einem heruntergekommenen Blatt oder Fräser mal vorsprechen. Wenn die Jungs erst finanziell bluten müssen bevor sie die Platten aus dem Verkehr ziehen, so what?
Beste Grüße
Gero
Re: OSB mit "Metalleinlage"
[In Antwort auf #35261]
Hallo,
in Spanplatten und ähnlichem werden offensichtlich die Einwegpaletten verarbeitet und je gröber der Span, umso größer das Metallteil.
Wir haben mal testweise Spanplatten im Dunkeln gesägt, das gab ein hübsches Feuerwerk, über die Risiken im Spänebunker denkt man dann lieber nicht nach.
Vielleicht hat uns Kyrill ja für die Zukunft wieder bessere Platten besorgt.
Gruß
martin
Hallo,
in Spanplatten und ähnlichem werden offensichtlich die Einwegpaletten verarbeitet und je gröber der Span, umso größer das Metallteil.
Wir haben mal testweise Spanplatten im Dunkeln gesägt, das gab ein hübsches Feuerwerk, über die Risiken im Spänebunker denkt man dann lieber nicht nach.
Vielleicht hat uns Kyrill ja für die Zukunft wieder bessere Platten besorgt.
Gruß
martin
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Re: OSB mit "Metalleinlage"
Hallo
Ihr habt mir die Unschuld diesen Platten gegenüber genommen, ich werde in Zukunft mit etwas mehr Vorsicht an diese Dinger wohl rangehen.
Ich kann meinen Vorrednern nur recht geben, dagegen sollte man sich wehren.
Übrigens, wir hatten doch schon öfters vom Verzugsverhalten bei allen möglichen Plattenwerkstoffen gesprochen, am Montag war ich bei der Firma Becher, ich wollte mir eine Multiplexplatte 24mm kaufen, was mir auffiel, an diesem Tag war es besonders heiß, die Luft ging kräftig und Tage zuvor war es feucht und kühl, die oberste Platte (bei aller Dicken), die also, die der warmen trockenen Luft ausgesetzt waren, zeigten deutlich mit allen 4 Ecken nach oben und zum Teil ganz kräftig.
Ein anschauliches Bild in Sachen Verzug von Plattenwerkstoffen.
Gruß Franz
Re: OSB mit "Metalleinlage"
[In Antwort auf #35262]
Kronospan?
Am Samstag werde ich wohl eine größere Menge OSB von Kronospan verarbeiten... Danke für die Warnung!
An sich sollte man mit solchen Platten direkt zur Zentrale fahren und die denen ins Büro stellen.
Max
Kronospan?
Am Samstag werde ich wohl eine größere Menge OSB von Kronospan verarbeiten... Danke für die Warnung!
An sich sollte man mit solchen Platten direkt zur Zentrale fahren und die denen ins Büro stellen.
Max
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Re: OSB mit "Metalleinlage"
[In Antwort auf #35261]
Servus Gerhard,
Nun könnte der Argwönische eine Vermutung haben:
Keiner kann mir erzählen dass die Herstellerfirma nicht einen Metalldetektor über die Platten laufen lässt.
Die Aussortierten gehen dann eben etwas günstiger an andere Abnehmer. Und bei Privatkunden ist das ein wesentlich geringeres Risiko als bei einem Großkunden, der unter Umständen nach der Eingangskontrolle einen ganzen LKW zurück gehen lässt.
Ich sag nur: Hier spricht der Preis! (...und nicht die Qualität)
Grüße Leines
Servus Gerhard,
Nun könnte der Argwönische eine Vermutung haben:
Keiner kann mir erzählen dass die Herstellerfirma nicht einen Metalldetektor über die Platten laufen lässt.
Die Aussortierten gehen dann eben etwas günstiger an andere Abnehmer. Und bei Privatkunden ist das ein wesentlich geringeres Risiko als bei einem Großkunden, der unter Umständen nach der Eingangskontrolle einen ganzen LKW zurück gehen lässt.
Ich sag nur: Hier spricht der Preis! (...und nicht die Qualität)
Grüße Leines