Luftfeuchtigkeit Werkstatt

[luca]

Hallo,

Ich besitze einen gemauerten Keller, wo ich gerne eine Holzwerkstatt einrichten möchte. Der Keller befindet sich im zweiten Untergeschoss und hat eine Zwangsbelüftung (neue frische Luft wird regelmässig gepumpt) und ist nicht geheizt.

Leider messe ich dort relativ hohe Luftfeuchtigkeit (z.B. 65% bei 16 Grad).

Hier sind die Fragen:

- Was ist eine geeignete Luftfeuchtigkeit für eine Holzwerkstatt (inkl. Holzlagerung)?
- Wie kann man die Luftfeuchtigkeit reduzieren/unter Kontrolle halten (z.B. bauliche Massnahmen oder Luftentfeuchter)?

Danke!

--luca

[Rolf Richard]

Hallo luca,

so dramatisch finde ich das nicht. In meiner Werkstatt habe ich im Winter zwischen 12 - 16°C bei 60-70% Feuchte, im Sommer zwischen 18 - 22 °C bei 50-60% Feuchte Probleme gibts dabei keine. Wir leben ja nicht in der Wüste.

Gruss

Rolf

[HermannH]

Hallo Luca,

ich habe in meiner Werkstatt = (Garage, nicht beheizt ) auch so um die 8 - 16 Grad und meist so um die 60% Luftfeuchtigkeit.
Da ich bisher meist Leimholz verarbeitet habe hatte ich mit der Lagerung keine Probleme. Muss man halt schnell verarbeiten.
Bei einigen Lärchebrettern gab es Verwerfungen nach dem ich die gehobelten Bretter in die Wohnung gebracht habe.

Hoffe es hat Dir geholfen.

Gruss
Hermann

[Gerhard]

Hallo Luca,

das ist nicht so schlecht. In meiner Werkstatt (Garage, zwei Seiten "unterirdisch") ist es schlimmer. Zum Zigarren lagern ist es noch ein bißchen zu trocken.

Spaß beiseite: Wenn es im Sommer nicht schlimmer wird hast Du ein verdammt gutes Kellerklima. Oft erreichst Du in den Sommermonaten in kühlen Räumen eine Luftfeuchtigkeit nahe am Taupunkt.

Wenn Du keinen Instrumentenbau betreiben möchtest wird´s schon gehen. Ansonsten bleibt dir noch ein Luftentfeuchter, der natürlich immer auch ein bißchen wärmt.

Viele Grüße,
Gerhard

[Heinrich Werner]

Meine Garagenwerkstatt ist im Sommer auch extrem feucht. Ich lüfte zwar immer, wenn´s geht....aber in unserer Region regnet es leider sehr viel. Frage also: Hat ´mal jemand diese chemischen Luftentfeuchter probiert, die es überall in den Baumärkten gibt? Ist das ein ähnlicher Humbug, wie beispielsweise Rostumwandler (Urteil Stiftung Warentest: "Kann man auch Marmelade´raufschmieren"), oder wirken die tatsächlich sürbar?
Gruß
Heinrich

[michael kaethner]

Heinrich,

warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, somit schlägt sich die Feuchtigkeit aus der warmen Luft an den kalten Garagenwänden nieder. Im Sommer also nur in frühen Morgenstunden lüften (wenn es draussen kälter ist als drinnen). Kenne Deine Garage nicht, aber ein `chemischer` Luftentfeuchter (was auch immer das sein soll, was da angepriesen wird), müsste sicher in der Lage sein wöchentlich einige Liter Wasser aufzunehmen, wenn es was nützen sollte. Das ist wohl eher unwahrscheinlich. Wenn man wirklich Feuchtigkeitsprobleme hat und kann bauseitig nichts tun, sollte man in einen elektrischen Luftentfeuchter investieren.

Gruss,

Michael

[Georg]

Ich habe diese Dinger in meinem Keller (auch sehr feucht) einmal ausprobiert. Nach einigen Monaten konnte ich nur ernüchtert feststellen, die nützen nur dem Hersteller, um ihm Geld in die Kasse zu bringen.
Alle eineinhalb bis zwei Wochen ein neuer Einsatz, ohne spürbare Besserung ist einfach zu kostspielig. Ganz abgesehen von der Entsorgung der entstehenden Calciumchloridlösung.

[Heinrich Werner]

@ Gerhard...sowas dachte ich mir schon...also dann kann man wohl- auch um im Bild zu bleiben- einen Eimer Marmelade hinstellen.
€ Michael: Weisst Du Näheres zu den elektrischen Entfeuchtern? Ich habe so ein Klimagerät im Büro, das auch als Entfeuchter funktionieren soll...hab´s aber in dieser Funktion nie ausprobiert.

Gruß

Heinrich

[HermannH]

Hallo Heinrich,

wir haben im Keller so ein Gerät stehen gehabt. Der Feuchtesensor ist leider defekt, deshalb schaltet es sich nicht mehr ein oder auch aus.
Im Prinzip funktionierte das Ding ganz gut. Nach 2-3 Wochen war der Wasserauffangbehälter meist voll, vorallem im Sommer.
Unser Gerät war aus dem Baumarkt ( ich glaube es war der Praktiker ) kostete so an die 100 €, und ist ziemlich laut im Betrieb. Im Keller ist es nicht schlimm in einer Werkstatt wäre es schon ziemlich lästig.
Funktionieren tut das Ding wie eine Klimaanlage, kühlt die Luft mit einem Wärmetauscher, die kalte Luft gibt das Wasser ab und das wird dann in einem Tank aufgefangen.
Zum Stromverbrauch, das Ding hat glaub ich an die 200 Watt, bin mir aber nicht sicher.

Gruss
Hermann

[Markus]

Hallo Heinrich,

du darfst dein Büro-Klimagerät nicht mit einen Entfeuchter vergleichen, der Entfeuchter bringt da wesentlich mehr. Beim Klimagerät wird im Entfeuchten-Modus bei Erreichen der gewünschten Raumtemperatur der Ventilator abgeschaltet. Das verhindert eine erneute Verdunstung der kondensierten Luftfeuchte. Nichts desto trotz kommt aber auch bei Klimageräten im Kühlmodus eine hübsche Menge Kondenswasser zusammen, sehr viel schneller als mit der Chemie, da Umwälzung.
Ein weiterer Punkt ist die entstehende Abwärme bei Entfeuchtern. Während die Klimageräte die Wärme nach aussen transportieren und somit den Raum abkühlen, geht die Abwärme des Entfeuchters in den Raum zurück, geregelt wird über Hygrostat, bei der Klima über Thermostat.
Als Alternative würde ich höchstens noch eine Wärmepumpe in Betracht ziehen, trocknet (und kühlt) die Luft und heizt das Wasser.
Das Kondenswasser ist ideal für´s Bügeleisen.

Markus