Abricht und Dickenhobel

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Stefan Pilz
Beiträge: 8
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Abricht und Dickenhobel

Beitrag von Stefan Pilz »


Ich bin dabei mir eine Abricht und Dickenhobelmaschine anzuschaffen. Eigenlich hatte ich mich schon auf eine Metabo HC260M oder K eingeschossen. Durch Zufall bin ich jetzt noch auf eine Magnum (ADH?)1630W gestoßen, welche vom Verkäufer als Ausstellungsstück (neuwertig) zu einem Preis von 799 EUR angeboten wird. Irgendwo im Forum meine ich mal gelesen zu haben, daß diese ähnlich der aktuellen HC300W sein soll, mit einigen Abstrichen. Wie hoch war der Anschaffungspreis als Neumaschine und wieviel Abstriche muß ich machen gegenüber der HC300W? Oder ist eine HC260M oder K gar doch qualitativ besser?

Grüße
Stefan



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Abricht und Dickenhobel

Beitrag von Gerhard »


Hallo Stefan,

das ist eine sehr leichte Maschine für eine 300´er. Ich habe die Magnum ADH260, die extrem ähnlich aufgebaut ist. Ich denke beide Maschinen sind eigentlich Lurem.

Du wirst die Maschine z.B. als Lurem AD30 bei www.lurem.com finden.

Der Preis ist meiner Meinung nach recht gut.

Zu den Abstirchen:

- Keine selbsteinstellenden Messer. Ist aber nur ein Nachteil, wenn Du sie mit "echten 300´er" Maschinen vergleichst. Vereinfacht gesagt sind 300´er Hobelmaschinen oft eher geschrumpfte 410´er. Das ist sozusagen eine vergrößerte 260´er.

- Keine zentrale Anschlagverstellung. Der Anschlag ist aber etwas massiver und verwindungssteifer als bei der 260´er (man kann die Anschläge aber zwischen den Maschinen tauschen. Ich hatte mal nachgefragt um meine Maschine mit dem 300´er Anschlag nachzurüsten. War mir dann aber zu teuer. In England wurde die 260´er mit dem Anschlag der 300´er angeboten.).

- Pulverbeschichtete Tische. Die Beschichtung nutzt sich mit der Zeit ab.

- Der linke Tisch muß abgenommen werden. Wird also nicht hochgeklappt. Der Nachteil dabei: er liegt dann irgendwo rum.

Evtl. sind die Magnum noch mit Streifenhobelmesser ausgerüstet. Die HC300 wird laut Onlinekatalog mit Wendemessern angeboten. Das würde ich als Vorteil sehen.

Ich würde die Maschine zu diesem Preis kaufen. Du hast wahrscheinlich noch 3 Jahre Garantie drauf und zu dem Preis wirst Du sie auf jeden Fall auch wieder los, wenn Du mal was schwereres willst.

Viele Grüße,
Gerhard



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Nachtrag...

Beitrag von Gerhard »


Hallo,

war etwas mißverständlich. Die Wendemesser sind meiner Meinung nach schlechter als die Streifenmesser.

Viele Grüße,
Gerhard


justus

Re: Nachtrag...

Beitrag von justus »


guude,

gerade den nichtprofis rate ich unbedingt zu wendemessern zu greifen. die problematik mit unwuchten, der nur kraftschlüssigen messerspannung, dem prob mit dem zum schärfen geben... sprechen eindeutig für wendemesser. selbst der preisliche aspekt.
ein weiterer vorteil: bei fragwürdigem material oder untergeordeneten arbeiten sind die gerade frisch eingesetzten messer schnell durch ältere ersetzt. bei streifenmessern wechselt da niemand.
ausnahme: wenn die angebotenen messer aus minderwertigem material bestehen.

gut holz, justus.


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Nachtrag...

Beitrag von Gerhard »


Hallo Justus,

die Wendemesser sind wie oben beschrieben bei dieser Maschine nicht selbsteinstellend. Einbau/Wechsel ist sogar etwas umständlicher als bei Streifenmessern.

Viele Grüße,
Gerhard


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Nachtrag...

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Justus,

Ergänzend zu dem, was Gerhard schrieb, möchte ich noch hinzufügen, dass das Metabo Wendemessersystem nichts mit denen Gemeinsam hat, die man von profesisonellen Systemen kennt. Die Wendemesser von Metabo sind dünne Messer, die auf einem Messerträger sitzen. Nun muss man statt einem herkömmlichen Hobelmesser beide Teile zusammen einsetzen. Da sich die Schrauben hierbei doch etwas verstellen muss man die Messer auch wieder einstellen. Also kein wirklicher Fortschritt.

Gruß

Heiko


justus

Re: Nachtrag...

Beitrag von justus »


guude,

da staune ich aber, was die firma matabo schon so alles gebaut hat. selbst bei der beschriebenen konstruktion wäre es eine einfache aufgabe gewesen, einen gleichmäßigen messersitz sicherzustellen. an den maßen der "einmweg"-messer ändert sich, im gegensatz zu streifenmessern, schließlich nichts.
klar, bei der sachlage sind streifenmesser nicht unbedingt die schlechtere lösung.

gut holz, justus.


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Nachtrag...

Beitrag von Dietrich »


Hallo Justus, Heiko und Gerhard,

richtig, von diesen kaum 1mm dünnen Wechselmessern kann ich nur abraten, ein Wechsel dauert länger, und sie werden bei sehr guter Schärfe sehr schnell stumpf.
Dagegen sind die teuren aber 3mm dicken Hobelmesser mit HM-Einsatz unverwüstlich, die Haltbarkeit gegenüber den Wechselmessern würde ich mit größer Faktor 20 beziffern!

Einmal 160€ ausgeben und man braucht sich über Messerwechsel keine Sorgen mehr zu machen, sie halten......Voraussetzung ist ein Tabu für Nadelhölzer.

Gruß Dietrich


Heinrich Werner
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Re: Nachtrag...

Beitrag von Heinrich Werner »


Hallo Dietrich, warum Tabu für Nadelhölzer? Verharzen dann die Messer?
Gruß
Heinrich


justus

Re: Nachtrag...

Beitrag von justus »


guude,

wg. der blöden harten äste.

ich war zwar nicht gefragt, aber vieleicht gibt es ja noch einen grund. die metabo wendemesser müssen wirklich der letze schrott sein, von der konstuktion ganz zu schweigen.

dennoch gut holz, justus.


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