Bankmaschinentest

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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ralf

Bankmaschinentest

Beitrag von ralf »


Seit einiger Zeit wollte ich mir eine schnuckelige Bankmaschine zulegen und habe mir aus diversen Katalogen und einigen ‚Empfehlungen’ aus dem Forum vier Favoriten herausgepickt. Das waren für mich die Metabo BE 530, die Metabo BE 4006, die Hitachi DC 10 und die Kress BS 500.
Die ersten drei Modelle hatten Händler bei mir in der Nähe vorrätig, so dass ich sie vor dem Kauf kurz testen konnte, die Kress hatte leider kein Händler bei mir in der Nähe.
Die drei anderen habe ich mir mal angesehen und befühlt, und jeweils damit in Hartholz gebohrt (Ahorn mit Forstnerbohrer) und in Weichholz geschraubt (Spax in Fichte) .
Nun die Ergebnisse meines kleinen Tests:

Legende:
++ sehr gut
+ gut
o geht noch
- ungeeignet

Metabo BS 530

Eckdaten: 520W, 6Nm, 2600U/min, Bohrdurchm. Holz/Stahl 20/10mm, 1,5kg.
Test:
Bohren Ø 4 ++
Bohren Ø 20 ++
Bohren Ø 25 +
Bohren Ø 30 o
Schrauben Ø 2,5x25 ++
Schrauben Ø 5x50 ++
Schrauben Ø 6x70 +

Sonstiger Eindruck:
Die Drehzahlregelung der 530 ist die beste der drei getesteten Modelle. Sie erlaubt sehr feinühliges Arbeiten, zumal auch der Schalterdrücker butterweich zu bedienen ist. Das Drehmoment der 530 ist absolut ausreichend, die Katalogangabe von 6Nm ist sicher etwas untertrieben. Die Spindel hat kein fühlbares Axialspiel. Die Maschine ist sehr laufruhig und leise und hat, wenn auch ohne gummierten Griff, eine sehr gute Ergonomie (auch für meine eher kleinen Hände).Preis ca. 179,- €

Fazit:
Die Metabo BS 530 ist eine absolute Top Maschine, lediglich der hohe Preis schmerzt. Es ist mir völlig unverständlich, warum Metabo sie aus dem Programm genommen hat.

Metabo BS 4006

Eckdaten: 400W, 6Nm, 4000U/min, Bohrdurchm. Holz/Stahl 12/6mm, 1,2kg.
Test:
Bohren Ø 4 ++
Bohren Ø 20 o
Bohren Ø 25 -
Bohren Ø 30 -
Schrauben Ø 2,5x25 +
Schrauben Ø 5x50 +
Schrauben Ø 6x70 -

Sonstiger Eindruck:
Die Drehzahlregelung der 4005 kann mit der der 530 nicht mithalten. Sie arbeitet wesentlich rauer, und auch der Schalterdrücker ist etwas hakelig, insgesamt aber noch o.k., man kann feinfühlig damit arbeiten. Das Drehmoment ist erwartungsgemäß viel kleiner als das der 530, auch hier stimmt meiner Meinung nach an den Katalogangaben von Metabo etwas nicht, denn demnach hätten die Maschinen das gleiche Drehmoment. Für mich persönlich ist das Drehmoment der Maschine zu schwach, und den Bohrfortschritt bei kleinen Löchern durch die hohe Drehzahl fand ich auch nicht wesentlich größer. Die Spindel der Maschine hat deutlich spürbares Axialspiel. Die Maschine läuft etwas rau aber leise. Die Ergonomie ist trotz des gummierten Griffs nicht perfekt, die Maschine ist oben sehr schmal und hat keine besonders ausgeprägten Griffmulden für Daumen und Zeigefinger. Preis ca. 129,-€

Fazit:
Die Metabo BS 4006 konnte mich nicht begeistern. Vor allem störte mich das Axialspiel der Spindel. Auch lag sie einfach nicht richtig gut in der Hand. Für meine Einsatzzwecke ist sie außerdem zu Drehmomentschwach.

Hitachi DC 10

Eckdaten: 460W, 10,1Nm, 2300U/min, Bohrdurchm. Holz/Stahl 25/10mm, 1,3kg.
Test:
Bohren Ø 4 ++
Bohren Ø 20 ++
Bohren Ø 25 ++
Bohren Ø 30 +
Bohren Ø 35 o
Schrauben Ø 2,5x25 +
Schrauben Ø 5x50 ++
Schrauben Ø 6x70 ++

Sonstiger Eindruck:
Die Drehzahlregelung der DC 10 arbeitet ähnlich der Metabo BS4006 etwas rau. Allerdings lässt sich der Schalterdrücker sauber bedienen, so dass die DC 10 in punkto Feinfühligkeit besser abschneidet, allerdings ehrlicherweise auch nicht ganz an die Metabo BS 530 herankommt. Die DC 10 ist die drehmomentstärkste der drei Maschinen, ein echter kleiner Kraftprotz. Die 6er Spax, mit denen ich getestet habe dreht sie noch richtig mühelos ein, und versenkt den Kopf so tief man will…
Die Spindel hat kein spürbares Axialspiel. Die Maschine läuft etwas rau aber noch leise. Die Ergonomie ist hervorragend, der Handgriff gummiert. Durch die sehr kurze Bauform liegt der Schwerpunkt sehr nah an der Hand. Die DC 10 hat als einzige der drei Maschinen ein Stellrad zur Drehzahlvorwahl, Gewinde für Zusatzhandgriff, und Eurospannhals (Stummelausführung).
Preis: ca.110,-€

Fazit:
Die Hitachi hat mich überzeugt, und ich habe sie mir gekauft. Sie ist mein Preis/Leistungs-Tipp. Vor allem das bärige Drehmoment und die spitzenmäßige Ergonomie haben mir gefallen. Einzig das zu Kurze Kabel stört mich.

Gruß, Ralf



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Bankmaschinentest

Beitrag von Gerhard »


Hallo Ralf,

irgendwie wundert mich das Ergebnis nicht. Daß die neue Maschine schlechter ist als der Vorgänger ist bezeichnend. Aber bist Du dir sicher, was das Axialspiel angeht? Das ist bei so einer Maschine ja wohl ein K.O. Kriterium.

Viele Grüße,
Gerhard


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bankmaschinentest

Beitrag von Heiko Rech »


Hallo Ralf,

ich habe die Hitachi aus seit einigen Wochen zuhause. In der Firma haben wir sie schon länger. Aufgrund der positiven Erfahrungen in der Firma habe ich mir die Maschine auch für zuhause geholt.

Du hast dir eine sehr robuste Maschine gekauft. Wenn ich sehe, wie das Maschinchen in der Firma rangenommen wird...

Ich habe gerade noch mit der Maschne gearbeitet. Bin jetzt extra nochmal nach unten und habe nachgeschaut. Ein erwähnenswertes Spiel kann ich bei meiner Maschine nicht feststellen.

Gruß

Heiko


Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Antwort von Ralf / Hallo Ralf

Beitrag von Gerhard »


Hallo Ralf,

von Dir liegen zwei Antworten in der Moderation, da ist aber eine Menge Zeichensalat drin. Kannst Du mal bitte nochmal testweise was abschicken? Irgendwas ist da schief gegangen.

Viele Grüße,
Gerhard / Moderator


Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Re: Bankmaschinentest

Beitrag von Ralf »

[In Antwort auf #32863]
Hallo Gerhard,

1.Traurig aber wahr: Die Metabo 4006, die ich in der Hand hatte, hatte deutlich spürbares Axialspiel in der Spindel, ähnlich wie bei einer durchschnittlichen Baumarkt- Schlagbohrmaschine.

2.Falls jetzt kein Zeichensalat mehr angekommen ist, schreib ich auch gerne die Antwort an Heiko nochmal....

Gruß, Ralf



Ralf
Beiträge: 302
Registriert: Sa 24. Okt 2020, 20:23

Re: Bankmaschinentest

Beitrag von Ralf »

[In Antwort auf #32865]
Hallo Heiko,

deine Antwort auf einen Beitrag von mir, in dem ich nach Erfahrungen zur Kress BS 500 fragte, hat mich überhaupt erst auf die Hitachi gebracht. Also an dieser Stelle nochmal Danke für den Tipp!!!

Habe jetzt auch schon ein paar Kleinigkeiten damit erledigt, und war jedesmal von Neuem begeistert darüber wie gut das Maschinchen in der Hand liegt und wie locker sie alle Schraubarbeiten erledigt. Mein Akkuschrauber ist jedenfalls schon mächtig Eifersüchtig, aber wen wunderts - bei so einer hübschen Neuen...!

Gruß, Ralf



Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bankmaschinentest

Beitrag von Christian Aufreiter »


Servus!

Nur zur Information:
Meines Wissens ist das Axialspiel bei Schlagbohrmaschine kein Indiz für "durchschnittliche Baumarktware", schlechte/lieblose Fertigung und Konstruktion. Die mir bekannten Schlagbohrmaschinen weisen im Übrigen "nicht einfach" Spiel in Längsrichtung auf. Vielmehr ist eine Druckfeder eingebaut, die das Schlagwerk im Leerlauf vor sogenannten "Leerschlägen" schützt. So habe ich es mir jedenfalls von einer fachkundigen Person schlüssig erklären lassen.

Hier wird unter anderem die Funktionsweise des Rastenschlagwerks erläutert.

Einen schönen Abend wünscht

Christian



ralf

Re: Bankmaschinentest

Beitrag von ralf »


Hallo Christian,

im 'auf Schlagen gestellten' Zustand ist das Spiel der Schlagbohrmaschine sicher völlig normal, es muß ja die Axialbewegung zwischen den Rasten gewährleistet werden. Wird das Schlagwerk aber abgestellt müssen die Rastenscheiben ja mechanisch voneinander getrennt werden, und nicht nur von der Feder, die ja beim Schlagbohren durch den Anpressdruck zusammengedrückt wird, so dass die Rasten in Eingriff kommen. Wie das mechanisch bewerkstelligt wird ist doch von sehr unterschiedlicher Qualität. Ich hatte schon Schlagbohrmaschinen (von Metabo!) in der Hand, die bei abgestelltem Schlagwerk deutlich weniger Axialspiel hatten als die BE 4006. Bei 'einfachen' Schlagbohrmaschinen ist das aber halt in der Regel nicht so, daher mein vielleicht etwas unglücklicher Vergleich. Aber bei einer reinen Bohrmaschine, die keinerlei konstruktive Längsbewegung in der Spindel ausführen muß erwarte ich eigentlich auch eine spielfreie Lagerung, oder?

Gruß, Ralf



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