Ulmia 1610 auf Holzgestell

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
martin

Ulmia 1610 auf Holzgestell

Beitrag von martin »


Hallo,
ich habe meinen Lieblingströdelhändler gebeten, mich anzurufen, wenn bei seinen Haushaltsaulösungen irgend etwas nach Holzbearbeitung aussieht. Dieses Mal hat es ihn wohl in die richtige Scheune verschlagen. Eine Ulmia Hobelbank, mehrere Gestellsägen und Hobel und anderes Kleinwerkzeug zumeist mit der Aufschrift Ulmia sind schon sichergestellt und bieten in den nächsten Tagen noch einiges an Fragenpotential im Handwerkzeugforum.
In einer anderen Abteilung der Scheune gab es noch eine Ulmiaaufschrift, Ulmia 1610, BJ.:1951, mit Holzuntergestell, offensichtlich 380 Volt. Der Tisch ist angerostet und hat jeweils rechts und links des Blattes eine Nut, hölzerne Tischeinlage am Sägeblatt.



Der Tisch ist in der Neigung verstellbar, offensichtlich gibt es auch eine Höhenverstellung?
Weiteres Zubehör war in der dunklen Scheune leider nicht zu finden



Was tut man nun mit solch einer Säge? Für den Container eigentlich zu schade, als Zweitsäge relativ viel Aufwand, denkt Ihr, daß der Aufwand gerechtfertigt wäre, und man eine einigermaßen präzise Säge daraus machen könnte?
(Entschuldigung für das Schrägstellen Eures Kopfes)
Gruß
martin



Heinz Kremers
Beiträge: 2802
Registriert: Mi 12. Aug 2015, 19:10

Re: Ulmia 1610 auf Holzgestell

Beitrag von Heinz Kremers »


Hallo Martin,

als Zweitsäge heißt, daß Du schon was ordentliches zum Sägen hast. Dann samt Bild in den Marktplatz. Optisch vielleicht nicht das Gelbe vom Ei, aber sicher tausendmal besser als alles, was in Baumärkten und so angeboten wird. Schrott wäre Sünde wenn nicht Todsünde!!!

Gruß

Heinz


Hauke Schmidt
Beiträge: 421
Registriert: Sa 23. Mai 2020, 21:44

Re: Ulmia 1610 auf Holzgestell

Beitrag von Hauke Schmidt »


Hallo,

@ Heinz:

Da hast Du Recht mit der Sünde, und der Marktplatz ist ein guter Platz, wen keine Eigennutzung vorliegt.

@ Martin:

Mindestens gibt die Säge ohne viel Aufarbeitung eine solide Brennholzsäge her.

Gruss Hauke


martin

Ihr seid schuld,

Beitrag von martin »

[In Antwort auf #32192]
daß das Teil nun zerlegt in meiner Garage steht ;-)
Ich bin immer noch etwas verunsichert über das Holzgestell. Die Metallplatte zwischen den Holzbeinen hat schon deutliche Ähnlichkeit mit nachfolgenden Modellen. Vielleicht kann mir trotzdem jemand bestätigen, das es ein Holzmodell gegeben hat.
Wie ich aus vergangenen Beiträgen ersehen konnte, scheinen Gero und Ingrid dieses Nachfolgemodell zu besitzen. Gero, konntest Du das Problem mit einem Queranschlag lösen?
Der Längsanschlag wird durch zwei angeschrägte Metallzylinder in einer Bohrung an der Rundstange festgeklemmt. Hier fehlt bei mir offensichtlich ein Hebel, habt Ihr vielleicht ein Foto (wenn möglich mit Erklärung) davon?
Ansonsten steht mir jetzt wohl bevor, wovon Gero damals berichtet hat: entrosten, schleifen, Elektrik auf heutigen Standard umrüsten etc. Wie gesagt, Ihr seid schuld, aber Spaß macht es doch, wenn man, wie Ingrid geschrieben hat, in den Keller geht, nur um noch mal das Brummen der Säge zu hören.
Gruß
martin



Gero Meyhoefer
Beiträge: 983
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Ihr seid schuld,

Beitrag von Gero Meyhoefer »


Hallo Martin,

ich wollte schon früher etwas schreiben, aber mir fehlte einfach die Zeit.

Eins vorab, ich habe die 1610 nicht mehr, war aber grundsätzlich total zufrieden mit ihr. Für meine nächsten Projekte (Küchenmöbel, Regal, Arbeitsplatte) war sie aber einfacch zu klein.

Zum Gestell:

Wenn Du Dir die Bilder meiner Ulmia hier anschaust, sieht das nur auf den ersten Blick so aus als wäre das Gestell aus Metall, tatsächlich hatte auch meine 1610 ein Holzgestell, nur war es in der selben Farbe gestrichen wie die Blechplatten dazwischen. Der Stabilität hat das überhapt keinen Abbruch getan.

Der Queranschlag:

Allerdings hatte meine 1610 ja einen Schiebetisch mit Ausleger. Der Schiebetisch selber war bündig mit dem Maschinentisch und auf dem Schiebetisch war dann ein Holzbrett geschraubt mit Queranschlag. So hatte man eben immer nur die 90° Position und verlor die Dicke des Brettes an Schnitthöhe. Ich habe statt dessen einen Anschlag aus Multiplex gebaut, den man bis 45° verstellen konnte und der eben keine Schnitthöhe kostete. Davon gibts auch Bilder hier.

Der Längsanschlag:

Dieser wurde bei mir mittels zweier Exzenter geklemmt, vorne auf einem Rundstahl, hinten in einem Stahlprofil. Das hielt bombenfest und hat sich auch beim Nuten von ca. 200 Parkettdielen aus Eiche nicht ein Stück verstellt.

Sehe ich dass richtig, das auf Deinen Bildern der Längsanschlag vorne recht an der Säge "runterbaumelt"? Dann könnte ich mir vorstellen, das dieses System ein Vorläufer zu meiner 1610 war, denn mein Längsanschlag hatte definitiv 2 Klemmungen. Das sieht bei Dir etwas anders aus. Da kann ich Dir auch leider keine Bilder mehr anbieten. Vielleicht liest aber Herrmann mit, er hat mir die Säge abgekauft.

Entrosten:

Das ging bei mir eigentlich ganz fix, mit Stahlwolle und Balistol war ich an zwei Abenden fertig.

Elektrik:

Ich mußte nur zwei Phasen drehen, denn die Säge lief verkehrt herum. Das tat sie aber in der Werkstatt des Vorbesitzers sicher nicht.

Der Vorbesitzer hatte übrigens auf die Schütte hinten an der Maschine eine Multiplex-Platte geschraubt, in diese dann ein KG-Rohr und das dann abgesaugt. Das habe ich nur noch durch einen Abzweig erweitert, mit dem ich dann noch eine Euroschutzhaube über dem Blatt abgesaugt habe. Kann ich nur empfehlen.

Vorne am Gestell waren Rollen so befestigt, dass die Säge fahrbar war wenn man sie zu sich heran gekippt hat, auch sehr praktisch.

Mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen. Ich wünsche Dir viel Spass mit dieser schönen Säge. Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mir auch gerne eine Mail schreiben, ich versuche dann mal noch ein paar Fotos zu finden.

Beste Grüße

Gero



Ingrid
Beiträge: 193
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Ihr seid schuld,

Beitrag von Ingrid »


Hallo Martin,
war eine gute Idee mit der mail, ich hab es übersehen, kam zur Zeit ungefähr nur zwei mal die Woche kurz ins Netz...
Also: Erst einmal herzliche Gratulation zu der Maschine! Und Du hast den Spaltkeil (ich hab lang noch einem orignalen gesucht, natürlich wäre auch ein anderes Fabrikat gegangen). Für den Schrott ist sie wirklich zu schade!
Auch meine 1610 hat eine hölzerne Tischeinlage. Die Nuten sind für den Gehrungsanschlag. Die Höhenverstellung ist ein ähnlicher Hebel, wie der, den man auf Deinem zweiten Bild mit der runden Scheibe sieht. Bei mir ist noch einer auf der gegenüberliegenden Seite, der bei Dir fehlt. Sieht nach einer Mutter an der Stelle (bei Dir) aus. Wenn beide gelöst sind, läßt sich mit dem Hebel (der kleinen Stange) der Tisch nach oben oder unten verstellen. Vermutlich ist das bei Dir schwergängig. Ich hab nach Geros Hinweis auch mit Stahlwolle und Balistol noch mal drübergearbeitet. Das geht wirklich gut. Eventuell auch über Nacht einwirken lassen. Ist halt eine Schweinerei. (Falls es Dir gelingt, den Tisch abzunehmen, wäre ich daran interessiert, wie es geht - ich müßte meine Holzeinlage mal wechseln)
Eine einigermaßen präszise Säge kannst Du sicher daraus machen. Ich hab am rechten Ende der Stange für den Anschlag eine Ausgleichsscheibe. Eventuell ist die Möglichkeit eines Ausgleiches bei Dir innerhalb der Befestigung (in deiner rechten Befestigung ist ein größeres Loch zu sehen, Bild 2).
Elektrik: Ich hab meine Maschine nicht umgepolt, sondern zwei verschieden "laufende" Steckdosen an der Wand. Ist aber Geschmackssache. Die Elektrik dürfte keine große Sache sein. Auch mein Untergestell ist aus Holz und nur grün gestrichen, die Platten aus Metall.
Zu dem Anschlag: es sind zwei Hebel, der obere Hebel ist für die Klemmung auf der hinteren Tischplatte (parallel zur vorderen Stange zuständig) und der untere Hebel für die Klemmung an der vorderen Stange zuständig.
Viel Spaß damit!
Grüße,
Ingrid
(Ich versuchs mit Bildern, sonst bekommst Du sie per mail)



Ingrid
Beiträge: 193
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bilder bei Heinz

Beitrag von Ingrid »


Das erste Bild einer alten 1610 ist bei Heinz auf der Seite. Ich schau mal weiter. Die Anschläge, soweit erkennbar, kommen noch. Ich mach das das erste mal, also bitte Nachsicht.

hw.roesch.de/Bilder/B1869.jpg
hw.roesch.de/Bilder/B1870.jpg
hw.roesch.de/Bilder/B1871.jpg
hw.roesch.de/Bilder/B1872.jpg
w.roesch.de/Bilder/B1873.jpg

Alles weitere, was ich zur Ulmia noch habe, sind Bilder mit angebauten Schiebetischen und Langlochbohreinrichtung.

Grüße,
Ingrid



RAY

Re: Ulmia 1610 auf Holzgestell

Beitrag von RAY »

[In Antwort auf #32195]
Hallo Martin
Du muss die unbedingt wieder herrichten.
Ich habe mir eine vor 3 Wochen gebraucht gekauft, und bin gerade dabei sie
komplett neu zu machen..Lager Riemen etc (nur Elektrik fehlt noch)
Es ist eine Super kleine praezise Saege fuer Leisten usw.
Es gibt nur leider keine Ersatzteile mehr
Gruss Ray



RAY

Re: Ihr seid schuld,

Beitrag von RAY »


hallo Ingrid
Dem Tisch abnehmen ist leicht.
Du hast untendrunter 2 Imbusschrauben die du loest (aber nur lose nicht ganz rausschrauben), dann den ganzen Tisch kippen (45 Grad)
und die 2 anderen Schrauben loesen. Dann das Ganze zurueck in die Waagerechte und die beiden ersten abschrauben. Pass auf, denn wenn du die ersten zuerst loest, dann rutscht das Ganze runter und faelt u.U. auf den Boden...)Und bemerke dass der Tisch Guss ist und entsprechend wiegt.

Ps wenn jemand noch Fragen zum Auseinanderbau oder Zusammenbau hat, kann ich vielleicht helfen. Ich habe meine 1610 komplett auseinandergebaut, und auch alle Teile
wieder zusammenbekommen) Es ist alles sehr logisch aufgebaut, man muss manchmal nur ein Wenig um die Ecke denken

Ray



Ingrid
Beiträge: 193
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Ihr seid schuld/Danke

Beitrag von Ingrid »


Hey Ray,
das ist eine super Sache! Danke für den Hinweis. Hab ihn schon abgespeichert. Hab leider im Moment wenig Zeit für die Maschinen, werd es aber auf jeden Fall ausprobieren. Nochmals DANKE! Meine hat der Vorbesitzer u. a. mit der Lacksprühflasche behandelt. Da will ich noch mal ran...
Grüße,
Ingrid



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