Fundament und Verlegung der Bodenbalken *MIT BILD*

[stefan gebauer]

Hallo,

nun ist es fast soweit. Die Planung ist soweit abgeschlossen und es wird nur noch auf geeignetes Wetter gewartet.
Ich habe zum Abschluss noch ein paar Fragen!
Mein Gartenhaus wird 3,8m x 3,4m groß. Ich werde 9 Punktfundamente die aus Planzsteinen bestehen und mit Beton ausgegossen werden setzen. Zur Sicherung der Bodenbalken werden Pfostenträger in den Beton eingelassen. Nach meinen Nachforschungen sollten diese 9 Fundamente ausreichen!? Oder sieht das jemand anders? Worüber ich mir ein wenig Sorgen mache, ist die zweite Schicht Bodenbalken. Auf den Fundamenten werden in den Pfostenträgern die Bodenbalken 0,98m x 0,98m verankert.Diese haben einen Abstand von ca. 1,37m zueinander.Die zweite Schicht besteht je links und rechts aus Bodenbalken 0,12m x 0,08m und dazwischen 4 Bodenbalken 0,06m x 0,08m. Jetzt meine Sorge..
Reicht eine Stärke von 0,08m des Bodenbalkens aus um die 1,37m zu überbrücken? Muß ich etwa eine zusätzliche Fundamentenreihe setzen??

Danke für ntworten im Vorraus.

Gruß, Stefan

PS: Wenn es ein wenig durcheinander erklärt ist, habe ich noch eine Skizze angehängt!

[Heinz Kremers]

Hallo Stefan,

sehe ich das richtig, daß Du in der zweiten Lage die äußeren Balken sozusagen flach legen willst, also nicht hochkant? Damit verschenkst Du natürlich Stabilität.

Hinsichtlich der Zwischenbalken kann vielleicht ein Test Dir weiterhelfen, sofern Du die Balken schon da hast: Balken mit dem vorgesehenen Abstand von 1,40 m auf Querhölzern auflegen und mal draufsteigen und wippen. Nur gegen kippen sichern! So ein Test ergibt manchmal viel mehr als alle Berechnungen.

Auch hinsichtlih der ersten Lage wundere ich mich über Dein Balkenmaß. Ein hochkant stehendes Rechteck trägt bei gleichem Volumen wesentlich mehr als ein Quadrat.

Noch eine Anmerkung: Querschnittsmaße für Balken sind übersichtlicher in cm und ich nehme mal an, daß Deine Balken 9,8 cm und nicht 98 cm werden sollen.

Gruß

Heinz

[Tim]

Moin Stefan,

ich bin ja kein Statiker und kein Zimmermann, aber ich denke 8er Balken sind mehr als ausreichend. Auf diese Balken kommt doch sicher noch eine Lage OSB oder Rauspund oder so als Unterboden.

Ich habe mal mit 2 12er Balken eine Brücke gebaut, die 3,5m überspannt. Die ist mit 23mm Dielen belegt. Da tut sich nichts. Ich denke mal 1,40m mit 8er Balken wird kein Problem sein (Wie Heinz sagte : "Ausprobieren !"). Meines Wissens geht die überspannte Weite mit der dritten Potenz und die Trägerdicke mit der vierten (!) Potenz in das Biegemoment ein.

Meine Idee : Lass noch einen "C" Balken Weg, mach aus den "B"s "C"s und lege als Unterboden 21er oder 24er OSB drauf (durchgehend verschrauben oder Klammern); das OSB bringt eine Scheibenwirkung, die die Konstruktion erheblich aussteift.
Dann solltest du eine Elefantenherde draufstellen können ;-) Falls der Platz reicht.

Alles ohne Gewähr
Viel Erfolg Tim

[Sten]

Hallo,

kurz zur Klärung. Eine Scheibe hat nichts mit der aufnahme von vertikalen Lasten zu tun. Scheiben dienen in einem Gebäude nur zur horizontalen Aussteifung (Aufnahme und Ableitung von Windlaste usw.).
Als erstes solltest du auf einen saubere Gründung achten, d.h. Mindesttiefe ca. 80-125cm.
Und 8 cm bei ca. 140 Spannweite find ich bissel arg wenig. Kommt immer mit drauf an was für eine Last von oben kommt. Was soll den da so rein in die gute Stube?

[helmut hess]

Hi Stefan,

fuer die fundamente musst du das zu erwartende gesamtgewicht (gebaeude incl. verkehrslast) ermitteln. die praxis der letzten jahre zeigt eindeutig, dass auch gestandene architekten das wort schneelast noch nie gehoert haben.
diese masse musst du auf deine gesamte fundamentflaeche unterbringen. da bekommst du dann eine bodenpressung in t/qm
oder kg/qcm (das q steht fuer quadrtat oder hoch 2). richtig physikalisch gesehen ist das der flaechendruck in N/qm, aber wir wollen hier diesen fallobst-faktor von 9,81 mal beiseite lassen.

nun solltest du deine bodenart einordnen, um die tragfaehigkeit des bodens zu ermitteln. normale sandboeden tragen min. 2,5 kg/qcm, diesen wert solltest du bei der flaechenpressung durch dein gebaeude nicht überschreiten. falls du ein gruendach auf dem gebaeude haben moechtest, wodurch schnell mal zusaetzliche tonnen zusammen kommen, braucht es dann etwas groessere schuhe sprich fundamente.

auch sollten die fundamente als frostfreie gruendung ausgefuehrt sein, da sonst die gefahr besteht, das nach einer frostperiode deine fundamente im matschigen, auftauenden boden absacken. (60-80 cm tiefe sind da ausreichend, aber es gibt festgelegte werte, je nach klimazohne).

hoffe dieser kurze ausflug in die gruendungstechnik reicht dir aus, um deine plaene mal kurz zu ueberschlagen.

[stefan gebauer]

[In Antwort auf #32009]
@Heinz
..natürlich ist die Balkenstärke nicht 98cm sondern 9,8cm. War schon etwas später! :-) Die Balken in der zweiten Lage werden hochkant gestellt. Der Test ist eine gute Idee. Werde ich ausprobieren..
Was meinst du mit "Ein hochkant stehendes Rechteck trägt bei gleichem Volumen wesentlich mehr als ein Quadrat" - also lieber 8x10cm oder 10x12cm nehmen und hochkant stellen?

@Tim
..ja auf die Balken werden 2cm starke Dielen aufgelegt. Eigentlich sollten keine OSB-Platten darunter aber ist natürlich eine Überlegung wert.
PS: Mit viel Glück bekomme ich einen Elefanten im unter !:-)

@Sten
Die Gründung wird auf jeden Fall sehr sorgfälltig gemacht. 9 Fundamente, 80cm im Erdreich einbetoniert. Gartenhaus mit Pfostenträgern an den Fundamenten verankert.
Es wird kein Geräteschuppen. Es wird eine kleine selbstgebaute Eckbank mit Tisch, eine Spüle, ein paar kleine Schränkchen in dem Haus ihr Eckchen finden.

@helmut
Danke für den Hinweis der Schneelast, aber meine Tochter würde sich freuen, wenn ich diese wirklich einberechnen müßte, denn bei uns fällt so gut wie kein Schnee! Die Bodenbeschaffenheit ist recht gut. Fester nicht sandiger Erdboden.

Ich bedanke mich bei allen, die mir Tips und Anmerkungen geholfen haben!

Gruß, Stefan

[Heinz Kremers]

Hallo Stefan,

Volumen ist hier falsch, gemeint hatte ich die Querschnittsfläche.
Beispiel:
Ein Balken mit 6 x 6 cm ist erheblich weniger belastbar als ein hochkant stehender Balken mit 4 x 9 cm, obwohl beide die gleiche Querschnittsfläche von 36 cm³ haben.

Gruß

Heinz

[Sten]

Hallo,

falls Interesse besteht kann ich ja mal am Wochenende schauen ob ich ne schnelle Berechnung für die Bodenbalken hinbekommen. Als Bauingenieur dürfte das nicht so schwierig werden :-)

Nochmal zu dem Thema Schnee, bloß weil so gut wie kein Schnee liegt hießt das nicht das man ihn unberücksichtigt lassen kann. Deutschland ist in Schneelastzonen aufgeteilt und auch wo keiner fällt muß man eine Mindestlast berechnen.

Sieht zwar bloß aus wie eine kleine Hütte aber es gibt viel zu beachten, nicht umsonst habe ich über 5 Jahre fürs Studium gebraucht.

Hast du in dem Zusammenhang mal nachgesehen ob du eine Baugenehmigung benötigst?
Nicht lachen aber ich habe soetwas schon für einen überdachten Gartenfreisitz mit 2,50 x 2,50 m gemacht.

[Robert Hickman]

[In Antwort auf #32009]
Hallo Stefan,

was die untersten Balken angeht, dann würde ich sie deutlich größer dimensionieren, also 12x16cm hochkant, die zweite Lage mindestens 10x12cm hochkant. Bodenbelag min. 22mm OSB3. Du weißt nicht was alles noch kommt, aber der Boden muß über alle Zweifel erhaben sein, ebenso wie das restliche Gebälk, das ja auch Windlasten aufnehmen muß.
Alternative, wenn der Boden dadurch zu hoch wird, ist halt eine Bodenplatte aus Beton. Dann dürften anstelle der Punktfundamente umlaufende Streifenfundamente ausreichen. Die Kosten dafür dürften nicht so weit von der Holzlösung sein. Bei uns kostet Transportbeton etwa 90 EUR/m³, mit Förderband zzgl. 15 EUR/m³.

Grüße aus Köln

Robert Hickman

[heiner]

[In Antwort auf #32030]
hallo stefan,

4 fundamente reichen aus. darauf 2 balken von 10/18.
auf diese dann die balkenlage aus 6 balken von 8/12.
darauf dann die dielung nageln und fertig.
so würde das völlig ausreichen und ist schnell gemacht,

heiner