Hallo Ihr Lieben,
seit ungefähr einem Monat versuche ich von Zeit zu Zeit auf meiner kleinen Jet-Drechselmaschine Holz mit Drechseleisen zu bearbeiten. Es ist mühsam - und macht trotzdem unglaublich Spass. Wenn mir allerdings an einem Abend mal wieder zuviel Holzstücke um die Ohren geflogen sind (beim fliegenden Drechseln), höre ich auf mit der Übungseinheit und hoble etwas still und ungefährdet vor mich hin.
Bisher drechsle ich nur Langholz. Was bedeutet, dass ich meistens Kanteln zwischen zwei Spitzen spanne und das Holz dann zerspane. Um die Reststücke tat es mir leid, bis ich mich Bertholds Homepage entsann und den Kugelschreibern. Er stellt dort zwei verschiedene Arten vor: Die 'Einfach-Kulis' mit Bic-Mienen und die 'Bausatz'-Kulis.
Sollte von meinen Drechselbemühungen noch ein brauchbarer Rest übrig geblieben sein, mache ich daraus jetzt einen Bic-Kuli.
Letzten Freitag habe ich das erste mal einen 'Bausatz-Kugelschreiber-Drechsel-Versuch' unternommen. Es folgten im Laufe der letzten vier Tage noch zwei weitere Kugelschreiber.
Der erste (allein fotographierte) ist ein Stückchen Apfelbaum Restholz gewesen. Der zweite (links auf dem Doppelbild) ist Zwetschge (Pen Blank) und der dritte Versuch wieder ein Apfel-Reststück.
Beim ersten Kuli mußte ich noch ziemlich schleifen (240, 320, 400, 600, Stahlwolle), beim zweiten hielt es sich in Grenzen, beim dritten fast gar nicht mehr (max. zwei Minuten). Die Oberflächenbehandlung ist Wachs. Gedrechselt habe zuerst mit einem breiten Meissel, dann mit einem schmalen.
Viele Grüße
Christoph
P.S. Seitdem ich Kulis drechsle, hat sich mein Geschenkeverhalten bei Besuchen verändert. Wurde bisher vom Gastgeber 'erwartet', dass ich mit Weinflasche(n) aufkreuze, bringe ich jetzt einen Kuli mit. Ob es den Gastgeber freut? :))
![](http://hw.roesch.de/Bilder/B193.jpg)