Glasschneiden, wie erkenne ich Verbundglas?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Andreas N.
Beiträge: 652
Registriert: Do 20. Feb 2014, 19:13

Re: Glasschneiden, wie erkenne ich Verbundglas?

Beitrag von Andreas N. »


Aber es werden doch auch Türen mit Schloßbohrungen angeboten. Die Löcher sehen nachträglich gebohrt aus, wahrscheinlich mit Diamantkernbohrer, weil die Kanten fein, weißlich matt sind (das würde beim erwährmen doch wieder glatter werden)???.
Andreas N.



justus

Re: Glasschneiden, wie erkenne ich Verbundglas?

Beitrag von justus »


guude,

die bohrungen müssen vor dem tempern angebracht werden. die gläser werden zur hellen rotglut erhitzt, es findet kein schmelzprozess statt.
gewerbliche glasbearbeitung wird praktisch nur noch mit diawerkzeugen durchgeführt. nur der gute alte glasschneider "Silberschnitt" ist die rühmliche ausnahme.

wegen des doch größeren interesse am ESG hier eine zusammenfassung:

ESG ist ein vorgespanntes glas, und nicht ein gehärtetes glas, wie häufig fälschlich angenommen.
es gibt zwei verfahren: vertikales vorspannen im kammerofen, dabei werden die scheiben vertikal in einen ofen gehängt. (an zangen, mit den endsprechenden markierungen als folge)
horizontales vorspannen im rollendurchlaufofen, liegend auf rollen im durchlauf.
bei beiden verfahren wird das glas auf ca. 650° aufgeheizt und anschließend mit raumluft abgeschreckt.
dadurch entsteht im kenbereich ein anderes spannungsverhältnis als an den oberflächen. diese spannungen halten sich gegenseitig "in schach", eine störung dieses gleichgewichts bringt das ganze system zum zusammenbruch.
nachträgliches bearbeiten von ESG ist deswegen nicht möglich, es müssen alle bearbeitungen wie ausschnitte, bohrungen und kantenpolieren voher vorgenommen werden.

dennoch gut holz, justus.



Antworten