Hallo Holzwerker,
nach längerer "Abstinenz" mal wieder ein Beitrag von mir. Aus privaten und beruflichen Gründen konnte (und kann) ich längere Zeit nicht zu Säge & Hobel greifen (wenn ich auch immer mitgelesen habe), aber zumindest hat mich jetzt ein Bekannter gefragt, ein altes Bauernkästchen für ihn zu "reparieren". Auf meine Ansage, daß ich kein Restaurationstischler sei, hat er gemeint, gar nicht nötig, er will das Teil gar nicht sonderlich aufpoliert haben, sondern nur die aufgegangenen Verbindungen wieder geschlossen haben und das ganze Ding etwas säubern (wortwörtlich "waschen").
Es handelt sich dabei um einen Eckkasten für die Küche, mit Ober- und Unterteil, das er günstig erstanden hat.
Aber seht selbst:
Hier das Oberteil:

Bei näherer Berachtung erweisen sich die Verbindungen an den Ecken als reichlich zerrüttet:

Was von vorne eher unangenehm aussieht, erweist sich beim Blick auf die Rückseite als eher simpel:

Ich denke, mit etwas Geduld, Leim, einigen Spanngurten und großen Schraubzwingen, sollte sich das machen lassen.
Beim Oberteil --

habe ich aber eine Frage: Irgend jemand hat da schon mal Hand angelegt und jede Menge Kitt verbraucht:

läßt sich das ohne größeren Schaden wieder herausholen und vor allem, wie schließe ich diesen Spalt dann wieder?
Grundsätzlich soll das Teil nicht zur gänze zerlegt und wieder zusammengebaut werden, sondern "einfach wieder in Stand gesetzt", ohne besonderen Aufwand. (Und dann darf ich aus 200 Jahre alten Kirchenbänken eine Kücheneckbank stricken, aber das ist eine andere Geschichte).
Ach ja, der stolze Besitzer will ja die Oberfläche so lasen, wie sie ist, aber ich finde, der Lack existiert ja gar nicht mehr richtig. Was meint Ihr: Soll ich ihn drängen die Oberfläche zu erneuern, und wie würdet Ihr das angehen?
Bin gespannt auf Eure Meinungen und Tipps!
Gruß,
Reinhard