Dominofräse DF500 - gibt's schon einen Konsens?

[Andreas]

Aus aktuellem Anlass - Festool hat gerade ein Set-Angebot der DF500, das mir ganz interessant erscheint - möchte ich mich gerne erkundigen, ob es in der Bewertung dieser Maschine inzwischen schon sowas wie einen allgemeinen Konsens gibt. Ich habe die Diskussion hier zum Erscheinen aufmerksam verfolgt, und auch vor zwei Tagen nochmal alle Beiträge gelesen, ohne mir jedoch ein Bild machen zu können. Die Meinungen schwanken doch stark hin und her! Ich mache oft Rahmen- und Gestellbau, und arbeite dabei sowohl mit Runddübeln (mit etwas Übung, Zentrierbohrern und diesen kleinen Pieksern zum Übertragen der Löcher inzwischen ohne Schablone) als auch mit Lamellos (mit einer billigen Maschine, die schon fast 1000 Stück verarbeitet hat). Ich hatte schon viele Anwendungen, bei denen eine DF500 geeigneter gewesen wäre, aber es geht eben auch ohne, das Dinge kostet eine Stange Geld, und mich stört daran auch, dass man die Extenterbewegung nicht ganz abschalten kann. NAja - deswegen meine Frage hier: Wie ist der aktuelle Stand der Meinungsbildung?

Gruss
Andreas

[Christian]

Hallo Andreas,

ich habe den Domino schon seit Anfang des Jahres und bin vollauf begeistert. Die Meldungen, daß die Domios lose sitzen kann ich in keinster Weise nachvollziehen. Bei mir sitzen sie stramm (kleines Loch)und haben keinerlei Spiel. Allerdings muß man die Maschine schon fest im Griff haben, da kleine "Wackler" das Loch natürlich vergrößern. Aus meiner Sicht trotzdem absolut empfehlenswert und das Geld wert.

Schau doch mal auf folgene amerikanische Seite, dort wirst du richtige Lobeshymnen lesen. Stlle aber die Anzeige um, damit du auch die älteren Beiträge siehst.
http://www.woodworkforums.ubeaut.com.au/forumdisplay.php?f=58

Viele Grüße aus Erding
Christian

[Jockel]

Ich besitze auch die Domino und kann mich Christian nur anschließen.
Einen "losen" oder wackelden Dominodübel habe ich bis jetzt noch nicht gehabt.
BTW das ist die erste Maschine die ich kenne die eine 100%tige Absaugung hat!
Bei mir kommt wirklich kein Krümelchen Staub heraus.
Das schon öfters angesprochen "Problem" das die größten Dominos immer noch zu klein währen kann ich nicht nachvollziehen, ich habe noch keine größeren benötigt.
Im Gegensatz zu den Negativeinstellungen einiger finde ich die Anschläge der Domino als stabil genug!
Das Handling der Maschine ist leicht, die 2 Gummipuffer am Anschlag verhindern sehr effektiv ein "wandern" der Maschine.
Der Systainer ist, wie immer bei Festool, eine super Sache.
3 Jahre Garantie sind bei allen Festool Maschinen standart.
Zur Haltbarkeit der Fräser gibt es bei den Schreiner-Profis nur positive Erfahrungen.
Das die Dominopreise über den Lamellopreisen liegen ist natürlich nicht schön aber "leider" ist der Domino-Dübel nunmal vielseitiger Einsetzbar. Zweit- oder Drittanbieter von Dominos sind mir bis jetzt noch nicht bekannt (Patent ?).

Die Abschaltung der Exenterbewegung habe ich noch nicht vermisst.

Achja im Zuge der Maschinensondierung kann die Domino DF-500 natürlich auch bei mir angeschaut und ausprobiert werden.

Gruß
Jockel

[Gerhard]

Hallo Andreas,

wie immer hängt es auch ein bißchen von den gestellten Anforderungen ab, die bei mir auch ein paar Holzbauprojekte enthalten. Bevor ich meine Kritik am Domino nochmal loswerde solltet Ihr also bedenken, daß ich zur anderen Glaubensrichtung gehöre und seit ein paar Tagen stolzer Besitzer eines Mafell DD40P PowerMax bin.

Aus meiner Sicht gegen den Domino spricht:

- Festo alleiniger Anbieter von Verbrauchsmaterial
- Kein Einsatz im Außenbereich, da Dübel nur aus Buche verfügbar
- Kein Einsatz "für´s Grobe", also Richtung Holzbau
Das wird einen möbelbauenden Festo-Fan aber überhaupt nicht stören.

- Arbeitsprinzip
Auf Grund der Arbeitsweise wird die Mechanik auf jeden Fall stark beansprucht. Das hat Festo sicher konstruktiv berücksichtig und getestet, ich erlaube mir trotzdem eine leichte Skepsis was die langfristige Präzision angeht. DuoDübler und besonders Lamellofräsen sind da mechanisch einfacher aufgebaut.

- Vibrationen

- Spiel der Dübel. Das war einfach bei der Präsentation so. Gründe kann es da viele geben. Angeblich waren es "Vorseriendübel". Und der kleine MFT, der als Werkstückauflage diente hat sich ziemlich geschüttelt.

Und das subjektivste Argument von allen:
- Das Arbeitsgeräusch. Klingt wie kaputt.

Doppelt gedübelte Grüße,
Gerhard

[Edi Kottmair]

Hallo Gerhard,

ich habe die Domino (noch) nicht, aber zu Deinen Gegenargumenten möchte ich mich noch äußern:

- Festo alleiniger Anbieter von Verbrauchsmaterial
Vergleich mit Lamello: Es gibt mittlerweile mehrere Anbieter von Flachdübeln, wobei die Fremdanbieter zwar etwas billiger sind, aber nicht wesentlich. Möglicherweise wird es nach einiger Zeit auch andere Anbieter für die Festool Dübel geben.

- Kein Einsatz im Außenbereich, da Dübel nur aus Buche verfügbar
Man kann nach Belieben diese Dübel selber herstellen aus jedem denkbaren Holz.

Maschinenklang: Der Rotex oder meine Lamello klingen auch nicht gerade angenehm, trotzdem sind es gute Maschinen. Mit Hörschutz spielt das kaum eine Rolle.

Zum Spiel der Dübel: Ich habe keine Erfahrung damit. Aber wiederum mit den Lamellos: Mit wasserhaltigem Weißleim quellen sie in den Schlitzen auf und liefern eine sehr feste Verbindung. Die von mir verwendeten Lamellos haben auch nicht immer absolut die gleiche Dicke, sondern sie schwanken so ungefähr zwischen 3,9 und 4,1 mm. Trotzdem sind die Verbindungen alle gut.

Viele Grüße von
Edi

[Markus]

ich habe die Domino-Fräse seit März und bin von der Präzision der Verbindungen, welche sich mit den Anschlägen ergeben, begeistert. Die Standfestigkeit der Fräser konnte noch nicht ermittelt werden, da sie noch schneiden wie am ersten Tag. Lose sitzende Dübel in der kleinsten Lochstellung habe ich noch nicht feststellen können. Dieses Problem hatte ich eher mit den Lamellos (noname, Größe 20). Die Absaugung ist äusserst effektiv, sogar an meiner SPA 1100, wobei der Luftstrom durch den 100er Schlauch (2,5m), durch ein Verteilergehäuse aus Holz und den Festoolschlauch (3,5m) stark reduziert wird. Die Bohrlöcher sind praktisch komplett spanfrei.
Durch die Funktionsweise ist imho ein direkter Vergleich mit einem DuoDübler nur bedingt möglich, eine seitliche Verschiebung ist bei dem nicht möglich, beim Domino je nach Einstellung aber schon (Lamello-Prinzip).
Das Laufgeräusch entsteht durch das Getriebe und die hin-und-her-Bewegung, bei Stichsägen ein bewährtes Prinzip.
Mein Fazit: Wenn du viel durchgehende Lochreihen zu bohren hast, nimm den DuoDübler, bei hauptsächlich Rahmen- und Korpusbau bist du mit dem Domino besser bedient.
Einen hohen Anschaffungspreis hat der DuoDübler und der (sehr gute, originale Lamello) auch.

Gruß
Markus

[Andreas]

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Ich denke, das wird mein Weihnachtsgeschenk.

Gruss
Andreas

[Jockel]

Für Alle die sich über die Dominos Informieren möchten gibt es auf der Festoolhomepage einen Interessanten Artikel einen Harfenbauers der die Festigkeit der Dominoverbindungen selbst getestet hat.
Hier der Link:

http://www.festool.de/artikel/artikel_weiterleiten.cfm?id=5737

Gruß
jockel