Stichsäge in Frästisch

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Stichsäge in Frästisch

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo
Nachdem meine uralte Metabostichsäge mit einer beachtlichen Stichflamme sich aus der Aktivenzeit verabschiedet hat, hab ich mir eine STE 100 Plus gekauft (auch von Metabo). Die Maschine macht einen sehr guten Eindruck auf mich.
Nun überleg ich, ob es Sinn machen würde die Maschine auch stationär zu benutzen in dem ich eine Möglichkeit schaffe eine Halterung in meinen Frästisch zu installieren. Platz genug wäre vorhanden, CAD-mäsig hab ich auch schon alles untersucht.
Was spricht dafür und was dagegen? gibt es Tips?

Gruß Franz



Gerhard
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Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Stichsäge in Frästisch

Beitrag von Gerhard »


Hallo Franz,

wenn Du keine Bandsäge hättest, mit der Du auch noch hervorragend umgehen kannst, würde ich dein Vorhaben ja verstehen. Aber du hast ja eine. Warum willst Du die Stichsäge denn in einen Tisch einbauen? Ich sehe da keinen unmittelbaren Nutzen. Was willst Du denn damit machen?

Viele Grüße,
Gerhard



Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Stichsäge in Frästisch

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Gerhard
Eine Bandsäge hat , soweit man keine Bandschweisvorichtung hat, einen Nachteil, man kommt mit dem Band nicht in geschlossene Kontuoren.
Du erinnerst Dich vieleicht, als ich meinen Wandspiegel fertigte, sägte ich unten genau in der Mitte meinen Rahmen auf um mit Band und Schleifband ins innere zu kommen, um dann,nach getaner Arbeit vorsichtig den Schnitt wieder zu verleimen.
Dies ist ein Grund, ein anderer wäre, angenommen ich würde nur einen kleine Öffnung zum Durchlass des Sägeblattes lassen, so könnte man auch mit ganz kleinen Teilen mit der Stichsäge arbeiten.
Ein Merkmal der Stichsäge ist, sie zieht, so wird die Untere Schnittkante recht sauber, die obere auf der ja auch die Kontour gezeichnet ist, franzt aus, selbst mit Hilfmittel die dies verhindern sollen.
Im eingebauten Zustand schaut ja dann das Sägeblatt oben aus dem Tisch, der Zug ginge nach unten und die aufgezeichnete Kontuor wäre auf der Seite aufgezeichnet, die wesentlich sauberer bleibt.
Da ich ja mit meiner neuen Maschine den Pendelhub auf Null stellen kann, verspreche ich mir auch, dass kleine divisile Arbeiten möglich sind.
Gerhard, dies sind die Ergebnisse einiger Recherchen, also Theorie und die möcht ich zur Diskussion stellen.
Gruß Franz



Gerhard
Beiträge: 2465
Registriert: Di 23. Okt 2018, 09:42

Re: Stichsäge in Frästisch

Beitrag von Gerhard »


Hallo Franz,

zu einem erheblichen Teil kannst Du mit speziellen Sägeblättern was gegen die Ausrisse tun. Einmal gibt es Blätter, die bei der Abwärtsbewegung schneiden, dann gibt es Blätter, die die Zähne symetrisch haben, also im Auf- und Abwärtshub schneiden. Natürlich jeweils nur mit ausgeschaltetem Pendelhub. Funktioniert ziemlich gut, aber "ausrißfrei" (steht auf der Packung..) ist´s natürlich nicht ganz.

Beim Tischeinbau hast Du mit normalen Blättern natürlich alle Ausrisse unten und Du hast freie Sicht auf den Schnitt. Aber für die wirklich feinen Schnitte würde Dir doch auch eine Dekupiersäge gut stehen, oder? So eine kleine rote...

In Baumärkten gibt/gab es mal einen Stichsägetisch mit oberer Blattführung. Ich habe mal mit einem Architekturstudenten gesprochen, der sowas zum Modelle bauen verwendet hat. Ging angeblich ziemlich gut.

Viele Grüße,
Gerhard



Franz Kessler
Beiträge: 2302
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Stichsäge in Frästisch

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Gerhard
Einiges was Du mir da eben erklährt hast, ist mir völlig neu, ich glaube ich müsste mir doch angewöhnen öfters mal die Beiträge über Maschinenanwendungen zu lesen.
Die Gründe die ich aufzählte sind nicht wirklich zwingend, es wären Erleichterungen,inneren Kontouren ausschneiden wäre wohl der beste Grund.
Allerdings, der Aufwand ist auch nicht groß, eine rechteckige Öffnung in den Tisch schneiden, als Platte würde ich ein 2.5mm starkes verzinktes Stahblech nehmen,(hab noch eine halbe Tafel davon) dies müsste in eine zu fräsende Vertiefung gelegt werden und vier Schrauben und fertig wäre die Geschichte
Wenn du dich noch an meinen Tisch erinnerst, durch die Tatsache, dass ich ja eigentlich zwei Tischplatten habe ergibt es sich, dass ja jede Menge Platz für solche Experimente habe.
Gruß Franz



LarsAC
Beiträge: 85
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Stichsäge in Frästisch

Beitrag von LarsAC »

[In Antwort auf #25435]
Diese Idee "plagt" mich auch schon seit längerem. Zumal ich mir vorstelle/einbilde, dass man die Stichsäge stationär einfacher bändigen kann, da man ein größeres Werkstück m.E. besser ruhig/gerade halten kann als die kleine Stichsäge.

Ich habe mir überlegt, eine Platte der Größe von Guido Henn's Frästischplatte bei www.schaeffer-apparatebau.de fertigen zu lassen, mit entsprechendem Ausschnitt für das Sägeblatt und untenliegenden Gewinden, damit man die Trion mit Backen ähnlich der Befestigung im CMS-Modul befestigen kann.

Ggf. könnte man diese Backen sogar als Ersatzteile von Festo bekommen.

Lars


Heiko Rech
Beiträge: 2715
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Stichsäge in Frästisch

Beitrag von Heiko Rech »

[In Antwort auf #25435]
Hallo Franz,

ich habe sowas mal als Provisorium gebaut, um es auszuprobieren. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. Kleine Teile ließen sich nicht wirklich gut führen. Es mag noch mit dünnem Sperrholz gehen, aber Massivholz, dicker als 12mm funktioniert nicht wirklich.

Bei den von Gerhard erwähnten Stichsägeblättern (Zahnung nach unten gerichtet) sollte man die Maschine sehr gut festhalten da sie sonst sehr unruhig wird und das Springen beginnt. Ich nehme diese Blätter gerne zum Ausschneiden von Ecken, wenn ich mit der Tauchsäge Ausschnitte gemacht habe. Den Pendelhub muss man natürlich abschalten.

Für Kurvenschnitte gibt es Blätter, die an der Hinterkante auch schneiden und somit nicht klemmen können.

Alles in allem lohnt es sich das Regal mit den Stichsägeblättern mal genauer anzuschauen.

Gruß

Heiko


Rafael Neumann
Beiträge: 157
Registriert: Mi 2. Okt 2013, 11:07

Re: Stichsäge in Frästisch

Beitrag von Rafael Neumann »

[In Antwort auf #25435]
Guten Abend,

ich habe keine Bandsäge und löse alle meine "Probleme" mit kurvigen Schnitten auf drei Arten:

1. benutze ich eine schöne, rote Hegner-Dekupiersäge, mit der sich fast alles bis zu 5cm Stärke schneiden lässt.

2. habe ich eine Festool PS 300 EQ, eine Top-Stichsäge, die aufgrund der Kunststoffplättchen in der Bodenplatte, tatsächlich absolut ausrissfrei schneidet

3. gibt es - wenn es denn schon eine "stationäre" Stichsäge sein soll - einen wirklich guten Tisch von NeuTechnik, auch wenn er aus Kunststoff ist;
die längeren Sägeblätter werden am oberen Ende zusätzlich mit Rollen geführt.
http://www.neutechnik.de/saegen/start.html

Bis dann
Rafael



Heinrich Werner
Beiträge: 570
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Stichsäge in Frästisch

Beitrag von Heinrich Werner »


Hallo Rafael, hast Du mit dem NeuTechnik-Tisch ´mal gearbeitet? Mir ist nach kurzer Zeit die wakelige, dünne obere Sägeblattführung (d.h. die Halterung der Rollen) um die Ohren geflogen (trotz Abschaltung des Hubs, unterer Drehzahl und scharfen Sägeblatts). Ich überlege jetzt, sie durch eine Eigenkonstruktion zu ersetzen.


Rafael Neumann
Beiträge: 157
Registriert: Mi 2. Okt 2013, 11:07

Re: Stichsäge in Frästisch

Beitrag von Rafael Neumann »


Hallo Heinrich,
die obere Führung war tatsächlich die Schwachstelle, die habe ich reklamiert und bekam eine neue; offensichtlich eine Art Produktionsfehler.
Aber ich habe einige Sachen mit dem Tisch geschnitten und war bisher recht zufrieden.

Wie willst Du die Eigenkonstruktion denn machen ??
Rafael


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