Was kleines zwischendurch..

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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Gero Meyhoefer
Beiträge: 983
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Was kleines zwischendurch..

Beitrag von Gero Meyhoefer »


Hallo Gemeinde,

wenn man die ganze Zeit Dielen abrichtet und dann ständig auf dem Boden rumkraucht um diese zu verlegen, sehnt man sich am Abend nach ein wenig Entspannung und nach aufrechter Körperhaltung. Was eignet sich da besser als ein wenig Zerstreuung in der Werkstatt.

Ein Freund bat mich um eine Kiste damit er seine Modelleisenbahn-Lokomotive darin lagern kann. Ich glaube ein paar hübsche Bretter, stumpf verleimt, hätten ihm schon gereicht. Nun, da packte mich dann aber doch der Ehrgeiz des ambitionierten Holzwerkers.

Nun ist die Kiste fertig und ich muss sie bald hergeben;-) Also schnell noch ein paar Bilder für euch.

Die Quadrant-Scharniere kommen aus dem Humidorbau, sind dort nur 2. Wahl und das Paar für 15,00 EUR zu bekommen. Das Holz selber sind Buche-Leimholz-Reste von einem vorherigen Projekt, allerdings auf 10 mm runter gehobelt.

Hier die Kiste:

Kiste geschlossen

Und hier ist sie dann im geöfneten Zustand zu sehen:

Kiste geöffnet

Besonders Augenmerk möchte ich auf den Verschluss lenken: Es handelt sich um Magnet-Würfel mit 5 mm Kantenlänge, welche Dominic dankenswerterweise noch für mich übrig hatte, Stückpreis ca. 30 Cent. Einfach ein 6mm Loch in den Rahmen gebohrt, mit Holzkitt ausgefüllt und die Würfel mit dem Hammer reingeschlagen. Passt prima, ist wenig Aufwand und hält bombenfest.

Diese Methode werde ich für unsere späteren Küchenschränke adaptieren, nur mit etwas stärkeren Magneten.

Das wars.

Beste Grüße

Gero



Gero Meyhoefer
Beiträge: 983
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Nachtrag zum Scharniereinbau

Beitrag von Gero Meyhoefer »


Hallo Gemeinde,

nachdem ich per Email höchstes Lob von bekannter aber hier leider nicht mehr vertretenen Stelle erfahren hab, verbunden mit der Bitte doch mal was zum Scharniereinbau zu sagen, will ich das gernerr auch hier tun. Sollten diesbezüglcihe Fragen aufkommen, kann ich noch einige Tage lang Detailaufnahmen machen, dann geht die Kiste an den Empfänger.

Ich erkläre das jetzt mal nur für die Kiste selber, beim Deckel sind die Arbeitsschritte natürlich die gleichen. Man muss nur mehr aufpassen, damit das Loch für den Winkelsteller nicht zu tief wird.

Also, erstmal hab ich die Scharniere aufgelegt, was nicht so gut geht, wegen des Winkelstellers. Mit der Nadel dann angerissen und Markierungen gesetzt wo der Winkelsteller ins Holz gehen soll. Das muss natürlich äußerst sorgfältig passieren, die Scharniere sind 8mm breit, das Holz 10mm. Dann hab ich mithilfe von Bohrständer und 4mm Holzbohrer erst mal ein senkrechtes Loch gebohrt, dort wo der Winkelsteller ins Holz eintauchen soll. Da über das ganze ja das Scharnier kommt und man die Tiefe des Lochs ohnehin nicht sieht, habe ich hier großzügig ca. 30 mm tief gebohrt (die Kiste selbst hat eine Höhe von 40mm). Dasselbe dann noch einmal um einen Bohrerdurchmesser nach hinten versetzt. So hatte ich also quasi schon einmal einen ovalen Schlitz.

Nun kam mir die komplette Ausstattung meiner Frau zum ersten Mal bei dieser Arbeit zugute. Mit einem 1mm Lochbeitel (wer hat so was schon, außer Holzbildhauern?) habe ich das Loch in der fest eingespannten Kiste schräg nach hinten erweitert. Hierbei habe ich aber auch mit dem Akkuschrauber und 3mm Metallbohrer freihand gearbeitet. Artfremde Werkzeuge bei dieser Arbeit waren vor allem eine Maglite und ein Fuss-Blaseblag, man muss ständig das Loch frei blasen und genau schauen wo noch was weg muss. Ich habe soviel Platz für den Winkelsteller wie nur möglich in die Kiste gemacht, denn im Deckel sieht das mit nur 20mm Höhe schon kritisch aus.

So, nun war also das Loch soweit fertig und der Winkelsteller verschwand zufrieden stellend tief genug im Rahmen. Ich konnte jetzt das Scharnier an seinem Bestimmungsort flach auflegen und die Konturen anreißen. Dann nur noch um die die Dicke das Scharniers das Holz ausstemmen und fertig. Das Scharnier hat ja gerundete Enden, hier kamen dann entsprechend kleine gekröpfte Hohlkehleisen, Stich 1 und 2, meiner Frau zum Einsatz.

Nach dem genauen Einpassen der Scharniere habe ich noch die Schraubenlöcher vorgebohrt, das ist bei der Buche unbedingt erforderlich, denn die mitgelieferten Messingschrauben brechen in dem harten Holz ab, wenn da nicht bereits ein Loch drin ist.

Ich hatte mir ursprünglich kleine Kugelschnapper als Verschluss bestellt, die waren aber so fipsig, dass mir alle drei beim Einbauversuch verbogen oder abgebrochen sind. Zudem hätte dann auch im Deckel immer der Schnapper vorgestanden, woran man schnell mal hängen bleibt oder ihn verbiegt.

Also kam ich auf die erwähnte Methode mit den Magneten. Das funzt echt prima. Auf www.supermagnete.de kann man sich z. B. die 5mm Würfel bestellen. Ich hab so ne Spezialflüssigkeit die ich mit Schleifstaub anrühre. Die fülle ich in 6mm Löcher, welche ruhig 8-10 mm tief sein dürfen. Dann einen Magnet an ein Stück Blech gehaftet und mit dem Hammer in das Loch geschlagen. Die Schleifstaubmasse quillt heraus, sofort abwischen, fertig.

Das wars im Wesentlichen.

Beste Grüße auch und im besonderen an Jemanden

Gero



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Nachtrag zum Scharniereinbau

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Gero,

ich will hier ja keinem auf die Fuesse treten, aber ich finde das
mittlerweile ziemlich kindisch von "Jemanden", sich so zu verhalten.
Soll er sich doch selber zu Wort melden, wenn er etwas loswerden will.

Ich weiss ja nicht, was das damals genau fuer ein Zwist mit dem Forumsbetreiber
war. Aber muss man nun auf Lebenszeit sauer aufeinander sein?

--
Dirk



Urs
Beiträge: 493
Registriert: Mi 10. Dez 2014, 10:45

Nebenbemerkung zum Verschluss

Beitrag von Urs »


Hallo Gero

Deine Beschreibung hat mich interessiert, da ich gegenwärtig auch mit den Neodym-Eisen-Bor-Magneten experimentiere. Es reizt mich herauszufinden, wo ich sie bei Jigs und Projekten einsetzen kann Bei Deiner Anwendung hätte ich z.B. versucht, sie unsichtbar unter einem Fleck Fournier bzw. unter einem einseitig abgehobenen Span zu verstecken. Immerhin haben die verwendeten 5mm-Würfel bereits eine Haftkraft* von 1.1kg (... ich weiss, eigentlich sollten Kräfte in N angegeben werden).

Aufgefallen ist mir Deine Bemerkung, dass Du die Magnete mit dem Hammer eingeschlagen hast. OK, Du hattest ein Blech dazwischen und der Untergrund war weicher Kitt. Sonst sollte man aber das Hämmern auf diese Magnete möglichst vermeiden, denn bereits der blosse, unkontrollierte Zusammenprall zweier grösserer( aber immer noch relativ kleiner) Magnete (z.B. Würfel von 12mm)kann zu einer Absplitterung, bzw. einem Zerbrechen führen (so die Warnung meines Lieferanten).

Übrigens bewundere ich, dass Du neben Deinen Grossprojekten noch Zeit für eine solche 'Entspannung' findest.

Grüsse an alle

Urs

* gemessen unter den Bedingungen, die der Vertrieb näher beschreibt als maximaler, theoretischer Wert.



MaxS
Beiträge: 1620
Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Etwas OT: Magnete

Beitrag von MaxS »


Hallo,

Ich habe so einiges an Erfahrung mit den NdFeB - Magneten und kann euch dazu folgendes sagen:

1. Die Magnete sind aus einem keramischen Material, das auch tatsächlich so springt/zerbricht. Es hält zwar viel aus, aber wenn es bricht, dann entstehten richtig scharfe Splitter, die bei einem Zusammenstoß auch noch sehr schnell sind. Da ist als wirklich Vorsicht angesagt, vor allem bei größeren Magneten wie der 19mm Kugel und dann einem großen Scheiben- oder Quadermagnet. Damit ist nicht mehr zu Spaßen.

2. Die Haftkraft größerer Magnete ist nicht zu unterschätzen. Man kann sich die Finger damit blau zwicken, bei entsprechend Schwung halte ich auch ernstere Verletzungen für möglich. Außerdem lösen sich Lackschichten, wenn man mit einen entsprechend starken Magneten ohne Zwischenlage über die Lackierte Eiserne Fläche schiebt.

3. Supermagnet sollten immer weit weg von Bildschirmen aufbewahrt werden. Ansonsten verfärben sich diese unwiederbringlich ganz "lustig", soll heissen: Gehen augenblicklich kaputt.

4. Diese Magnete sind trotz all ihrer gebotenen Vorsicht beim Umgang enorm praktisch und ein wunderbares Spielzeug (je nach Risikobereitschaft und Erfahtung kann die Größe langsam gesteigert werden....)

Magnetische Grüße,
Max


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Nachtrag zum Scharniereinbau

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #25353]
Hallo Dirk,

bitte keine unnötige Aufregung, Altmitglieder wissen, wenns um Humidorscharniere geht, dann ist unser ehem. Teilnehmer Dieter M. der Experte. Diesem Teilnehmer wurde nach einem Missverständnis und anschliessendem Zerwürfnis der Zugang gesperrt.
Es war die Entscheidung des Admin und Forumsbetreibers, die nicht zur Diskussion stand.
Nun, Dieter M. ist nicht der Mann der sich unter einem Falschnamen anmeldet!

Dies zur Aufklärung, ich hoffe nun das ich meinerseits niemanden auf die Füsse getreten bin.

Gruß Dietrich


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