Hallo Gemeinde,
nachdem ich per Email höchstes Lob von bekannter aber hier leider nicht mehr vertretenen Stelle erfahren hab, verbunden mit der Bitte doch mal was zum Scharniereinbau zu sagen, will ich das gernerr auch hier tun. Sollten diesbezüglcihe Fragen aufkommen, kann ich noch einige Tage lang Detailaufnahmen machen, dann geht die Kiste an den Empfänger.
Ich erkläre das jetzt mal nur für die Kiste selber, beim Deckel sind die Arbeitsschritte natürlich die gleichen. Man muss nur mehr aufpassen, damit das Loch für den Winkelsteller nicht zu tief wird.
Also, erstmal hab ich die Scharniere aufgelegt, was nicht so gut geht, wegen des Winkelstellers. Mit der Nadel dann angerissen und Markierungen gesetzt wo der Winkelsteller ins Holz gehen soll. Das muss natürlich äußerst sorgfältig passieren, die Scharniere sind 8mm breit, das Holz 10mm. Dann hab ich mithilfe von Bohrständer und 4mm Holzbohrer erst mal ein senkrechtes Loch gebohrt, dort wo der Winkelsteller ins Holz eintauchen soll. Da über das ganze ja das Scharnier kommt und man die Tiefe des Lochs ohnehin nicht sieht, habe ich hier großzügig ca. 30 mm tief gebohrt (die Kiste selbst hat eine Höhe von 40mm). Dasselbe dann noch einmal um einen Bohrerdurchmesser nach hinten versetzt. So hatte ich also quasi schon einmal einen ovalen Schlitz.
Nun kam mir die komplette Ausstattung meiner Frau zum ersten Mal bei dieser Arbeit zugute. Mit einem 1mm Lochbeitel (wer hat so was schon, außer Holzbildhauern?) habe ich das Loch in der fest eingespannten Kiste schräg nach hinten erweitert. Hierbei habe ich aber auch mit dem Akkuschrauber und 3mm Metallbohrer freihand gearbeitet. Artfremde Werkzeuge bei dieser Arbeit waren vor allem eine Maglite und ein Fuss-Blaseblag, man muss ständig das Loch frei blasen und genau schauen wo noch was weg muss. Ich habe soviel Platz für den Winkelsteller wie nur möglich in die Kiste gemacht, denn im Deckel sieht das mit nur 20mm Höhe schon kritisch aus.
So, nun war also das Loch soweit fertig und der Winkelsteller verschwand zufrieden stellend tief genug im Rahmen. Ich konnte jetzt das Scharnier an seinem Bestimmungsort flach auflegen und die Konturen anreißen. Dann nur noch um die die Dicke das Scharniers das Holz ausstemmen und fertig. Das Scharnier hat ja gerundete Enden, hier kamen dann entsprechend kleine gekröpfte Hohlkehleisen, Stich 1 und 2, meiner Frau zum Einsatz.
Nach dem genauen Einpassen der Scharniere habe ich noch die Schraubenlöcher vorgebohrt, das ist bei der Buche unbedingt erforderlich, denn die mitgelieferten Messingschrauben brechen in dem harten Holz ab, wenn da nicht bereits ein Loch drin ist.
Ich hatte mir ursprünglich kleine Kugelschnapper als Verschluss bestellt, die waren aber so fipsig, dass mir alle drei beim Einbauversuch verbogen oder abgebrochen sind. Zudem hätte dann auch im Deckel immer der Schnapper vorgestanden, woran man schnell mal hängen bleibt oder ihn verbiegt.
Also kam ich auf die erwähnte Methode mit den Magneten. Das funzt echt prima. Auf
www.supermagnete.de kann man sich z. B. die 5mm Würfel bestellen. Ich hab so ne Spezialflüssigkeit die ich mit Schleifstaub anrühre. Die fülle ich in 6mm Löcher, welche ruhig 8-10 mm tief sein dürfen. Dann einen Magnet an ein Stück Blech gehaftet und mit dem Hammer in das Loch geschlagen. Die Schleifstaubmasse quillt heraus, sofort abwischen, fertig.
Das wars im Wesentlichen.
Beste Grüße auch und im besonderen an Jemanden
Gero