Bandsäge verläuft! /// Bandposition auf dem Gummi

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Berthold Cremer
Beiträge: 726
Registriert: Mo 28. Mär 2016, 13:19
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Bandsäge verläuft! /// Bandposition auf dem Gummi

Beitrag von Berthold Cremer »


Hallo!

Bislang hatte ich keine Bandsäge, weil ich keinen Platz dafür hatte. An der Situation hat sich nichts geändert, außer, dass ich nun einen Bandsäge habe. ;-)
Ich habe recht günstig eine etwa 15 Jahre alte, hellgrüne Elektra Beckum BAS 315 bekommen. Sehr guter Zustand!
Das Sägeblatt war stumpf und ich habe bei www.holz-metall.info ein neues bestellt.

Nun muss ich feststellen, dass das Blatt ziemlich verläuft. Das Werkstück wird nach rechts weggezogen. Könnt ihr mir einen Tipp geben, woran das liegt und wie ich das ändern kann? (Bitte nicht der Tipp von hellgrün auf tannengrün zu wechseln!)

Weitere Frage: In der Anleitung steht, dass das Blatt mittig auf dem Gummibelag laufen sollte. Dabei habe ich Bedenken, dass dadurch die Schränkung ungleichmäßig werden kann. Zur Zeit läuft es so, dass sie Zähne etwas über dem Gummi überstehen. Oder verläuft der Sägeschnitt deshalb?

Danke für Eure Hilfe!

Gruß
Berthold, der absoluter Bandsägenanfänger ist.

PS. Habe die Suche-Funktion schon bemüht, aber keinen passenden Beitrag gefunden.



Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Bandsäge verläuft! /// Bandposition auf dem Gu

Beitrag von Dietrich »


Hallo Berthold,

zunächst Glückwunsch zur Bandsäge!

Versuch das Band noch ein wenig weiter hinten zu positionieren, vielleicht 1mm, vermutlich läuft das Band einen Hauch zu weit vorn und wird von dem Ballenbelag herumgezogen.
So wars bei meiner (tannengrünen) auch schon mal.

Gruß Dietrich



Heinz Roesch
Beiträge: 1268
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Bandsäge verläuft! /// Bandposition auf dem Gu

Beitrag von Heinz Roesch »


Berthold,

Glückwunsch auch von mir!

Prüfe zunächst mal ob Deine Räder einen balligen,
in der Mitte leicht überhöhten Belag haben, das ist
mit hoher Wahrscheinlichkeit so. In diesem Fall läuft
das Band mittig, um die Schränkung machst Du dir in
diesem Fall bitte keine Sorgen!

Den mittigen Bandlauf stellst Du mit bereits weitgehend
gespanntem Band ein, indem Du die Räder von Hand drehst
und dann das obere Rad enstprechend justierst. Dazu gibt
es wahrscheinlich einen großen Drehknopf im Bereich des
oberen Rades.

Dann gehst Du auf maximale Bandspannung. Falls es dafür
keine Anzeige gibt so spannen, dass Du mit dem Daumen
und etwas Kraft das Band nur noch um einige mm horizontal
bewegen kannst.

Jetzt alle Rollen/Führungen so justieren dass Sie das Band
gerade nicht berühren und es frei laufen kann. Dann Maschine
starten, einige Minuten laufen lassen und Justierungen eventuell
wiederholen. Im Betrieb hörst Du sehr gut wenn die Führungen
im Leerlauf Bandkontakt haben, dann etwas korrigieren.

Wenn Maschine und Band in Ordnug sind sollte es dann
eigentlich brav laufen.

Beim Sägen die obere Führung immer soweit als möglich
nach unten bringen, zur Sicherheit und um die Führung
des Bandes zu verbessern.

Viele Grüße

Heinz



Gero Meyhoefer
Beiträge: 983
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Bandsäge verläuft! /// Bandposition auf dem Gu

Beitrag von Gero Meyhoefer »


Hallo Heinz,

Dies ist eine sehr gute und nicht nur für den Laien prima verständliche und vor allem hilfreiche Erklärung für das Einstellen der Bandspannung im Besonderen und des Bandlaufes im allgemeinen bei einer kleineren Bandsäge!

Kurz gesagt: Ab ins Wiki damit, bitte.

Danke.

Beste Güße

Gero

Upps, PS: Einmal "Sie" bitte klein schreiben, sonst wirds mißverständlich. Sorry, da kommt die Tippse in mir durch ;-)



Heinz Roesch
Beiträge: 1268
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Bandsäge verläuft! /// Bandposition auf dem Gu

Beitrag von Heinz Roesch »


Gero,

danke für die Blumen, aber ob diese Anleitung
wirklich so gut ist dass sie ins Wiki gehört?

Vielleicht kommen noch bessere Tips und dann
bin ich gerne damit einverstanden meinen Text
mit einzubauen. Da ich keine Zugangskennung habe
würde ich diese Arbeit gerne delegieren. :-)

Viele Grüße

Heinz



Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Ob besser weiß ich nicht...

Beitrag von Ulrich Lanz »


...aber die Bandspannung mittels Daumendruck zu messen, hat mich immer etwas gestört. Schon die Bezeichnung "mit etwas Kraft" lässt für meinen Geschmack zu viele Spielräume zu. Auf der Website eines amerikanischen Sägeblattherstellers habe ich einmal folgende Anleitung gefunden: Bevor die Führungen am Band anliegen, das Band gerade soweit spannen, dass es nicht von den Rädern springt, dann die Säge einschalten. Wenn das Band jetzt sichtbar flattert, die Bandspannung langsam so weit erhöhen, bis das Flattern völlig verschwunden ist. Dann noch eine Vierteldrehung am Rad, an dem die Spannung reguliert wird, zugeben - fertig. Mit dieser Methode bin ich eigentlich noch immer ganz gut gefahren. Ansonsten: Wenn das Blatt verläuft, könnte das natürlich auch an einer ungleichmäßigen Schränkung liegen oder daran, dass oberes und unteres Rad nicht in einer Ebene liegen - das Band sollte auf beiden Rädern genau mittig laufen. Unter Umständen mal mit einem Richtscheit, langer Wasserwaage oder ähnlichem nachprüfen. Wenn die Räder nicht koplanar montiert sind, lässt sich das durch passende Beilagscheiben ausgleichen.

Viel Erfolg!

Uli



Berthold Cremer
Beiträge: 726
Registriert: Mo 28. Mär 2016, 13:19
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Das neue Blatt war einfach schlecht

Beitrag von Berthold Cremer »

[In Antwort auf #24721]
Herzlichen Danke Euch allen, die mir mit Rat geholfen haben. Vor allem Danke an Heinz!

Heute habe ich mich mit einem Ausdruck der Anleitung von Heinz vor meine Bandsäge gestellt und 2 Stunden erfolglos versucht der Bandsäge den Kreisverkehr abzugewöhnen. Sobald das Sägeblatt mit dem Holz in Berührung kam, wich es nach links aus und säge eine schönen Rechtsbogen. Nachdem ich alle Möglichkeiten der Bandführung ausprobiert hatte war ich dem Verzweifeln nahe.
Dann habe ich das neue 15mm Blatt durch ein neues 6 mm Blatt ersetzt – gerade Schnitte von Anfang an!!! Nun begann ich zu Übertreiben – ich habe ein etwa 150mm starkes Stück Zwetschge mit dem 6mm Blatt gesägt. Kurz vor Ende des Schnitts ist es dann gerissen. Ich hatte es geahnt!
Wieder vor dem PC, habe ich dann gefunden, dass es nur wenige Kilometer von mir entfernt ein Händler gibt, der Sägeblätter anfertigt und verkauft (eb_y sei Dank!)
Sogleich habe ich mir ein neues 15 mm Blatt geholt und siehe da: Gerade Schnitte!
Obwohl das erste Blatt neu war, war es doch nicht in Ordnung! Ich habe zwar keine ungleichmäßige Schränkung feststellen könne, doch das Blatt sägt nur Rechtkurven. (Vielleicht spanne ich es ein, wenn ich Schalenrohlinge zuschneiden möchte. )

Gruß
Berthold

PS. Übrigens wäre es wirklich gut, wenn es im Wiki eine Anleitung zum Gebrauch der Bandsäge gäbe.



Berthold Cremer
Beiträge: 726
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Bandspannung

Beitrag von Berthold Cremer »


Hallo Ulrich!

Wenn ich deine Beschreibung der Bandspannung lese, dann entnehme ich ihr, dass das Band eher weniger gespannt ist als wie Heinz es beschreibt.
Könnt ihr nicht einmal den Klang beim Anzupfen beschreiben. (Ich bin Musiker und arbeite viel mit den Ohren.)
Wenn man an dem Band zupft, dass keine Spannung hat, dann gibt es ein dumpfes Geräusch: „pob“. Wenn man dann die Spannung erhöht, gibt es irgendwann einen richtigen Klang, der je nach Spannung von „glong“ über „kling“ bis „ping“ geht. Ähnlich wie das Stimmen einer Gitarre. Mir ist klar, das jedes Blatt und jede Säge anders klingt und dass es auch von der Länge und Stärke es Blattes abhängt, aber vielleicht könnte ihr ja einen Anhaltspunkt geben. Etwa so: Wenn es von einem dumpfen „bopp“ zum „kling“ übergeht ist der richtige Punkt erreicht. Oder ähnlich.

Entschuldigt meine musikalische Sprache, aber vielleicht versteht mich ja jemand.

Gruß
Berthold



Franz Kessler
Beiträge: 2298
Registriert: Mi 27. Nov 2019, 21:09

Re: Das neue Blatt war einfach schlecht

Beitrag von Franz Kessler »


Hallo Berthold

Hat sich ja einfach aufgeklährt, Dein Problem aber ohne Dein Missgeschick hätten wir nicht die guten Erklährungsversuche.

Wenn ich mich nicht täusche hast Du doch den gleichen Maschinetyp wie ich, wenn dem so ist, bin ich gespannt wie lange Deine Gleitsteine halten, die für die seitliche Führung sorgen.

Ich hab ja schon einige Male erwähnt, dass ich die durch Messingzylinder ersetzt habe.

Gruß Franz



Heinz Roesch
Beiträge: 1268
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Bandspannung

Beitrag von Heinz Roesch »


Berthold,

also musikalisch bringe ich es nicht, aber
ich denke dass ein eher helleres Kling-Geräusch
anzustreben ist. Ich könnte mir auch vorstellen
daß nach Ulrichs Methode die Bandspannung eher
am unteren Ende des gewünschten Bereichs liegt.
So wie ich es verstanden und bisher beobachtet
habe geht man aber lieber in der Bandspannung
etwas zu hoch als zu niedrig.

Freut mich daß sich Dein Problem durch ein ordentliches
Band erledigt hat. Generell würde ich Dir Bänder von
Uddeholm Steel empfehlen, damit habe ich beste Erfahrungen.

Und beobachte Deine Bänder durchaus kritisch. Das erste
Anzeichen eines abgestumpften Bandes ist nämlich meist
ein Verlaufen der Sägelinie -> ab zum Schärfdienst damit.

Viele Grüße

Heinz



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