Frevel oder nicht ?

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Heinrich Werner
Beiträge: 570
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: Frevel oder nicht ?

Beitrag von Heinrich Werner »


...jetzt muß ich auch noch meinen Senf dazugeben: Nußbaum als Bodenbelag sieht sicherlich wunderbar aus, der Boden wird dadurch fast zum "Möbelstück"...aber: Wäre mir einfach zu dunkel, das gesamte Zimmer bekäme eine "hochherrschaftliche" Schloß- oder Villenatmosphäre. Passend vielleicht für die Bibliothek einer Jugendnstilvilla mit hohen Räumen und großen Fenstern...


Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Frevel oder nicht ?

Beitrag von Till »

[In Antwort auf #24245]
Gründe dagegen: Nuss kostet , so sagt das internet, locker 3500€ pro cbm. Desweiteren neigt Nuss sehr zum vergrauen unter Lichteinfluss, und es ist sehr dunkel, was in Wohnräumen nicht grade mit Tageslicht gesegneten Gegend problematisch ist. Die Energiekosten für künstliche Beleuchtung steigen und das Wohlbefinden leidet unter der Dunkelheit.

Weit günstiger ist z.B Fußbodendielen aus Douglasie zu machen, ich habe mir gerade welche gehobelt und gefräst. Eine Flächenschleifmaschine habe ich nicht dazu benötigt, hätte aber auch ganz gerne eine.



Mathias Gruen-Drebes
Beiträge: 70
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Kontaktdaten:

Re: Frevel oder nicht ?

Beitrag von Mathias Gruen-Drebes »


Hi,

das mit dem Licht - das zieht nicht wirklich ...
Das Wohnzimmer hat mit 2,90 m recht hohe Wände, und ist dadurch, dass es aus dem Haus leicht hervorgebaut ist an drei Seiten mit grossen Fenstern vesehen.
Aber der Preis - zusammen mit der Anschaffung der Maschinen und deren Preis beginnt wirkung zu zeigen ;-)

Viele Grüße
Mathias



Mathias Gruen-Drebes
Beiträge: 70
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Kontaktdaten:

Re: Frevel oder nicht ?

Beitrag von Mathias Gruen-Drebes »

[In Antwort auf #24256]
Hi,
ja die kostenfrage zieht auch - aaaaber - Douglasie kenne ich nun vom flächigen Aussehen her nicht und meine Suesse will definitiv ein Holz mit einer möglichst astfreien Oberfläche, was bei Nadelhölzern ja doch schon schwieriger wird.
Dazu kommt das Nachdunkeln unter Licht, da wir so alle zwei Jahre mal die Zimmer umstellen ;-)

Viele Grüße
MAthias


Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: Frevel oder nicht ?

Beitrag von Till »


Ich habe neuliche nahezu astfreies Nadelholz eingeschnitten - es gibt sowas also durchaus. Billig ist das natürlich nicht. In ein paar Wochen werde ich wohl auch Douglasie in erster Qualität schneiden- ich stelle dann gerne ein paar Bilder ein.

Was das Nachdunkeln der Nadelhölzer angeht- das Vergrauen bei Nußbaum ist bestimmt störender.


Heinrich Werner
Beiträge: 570
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Kontaktdaten:

Re: Frevel oder nicht ?

Beitrag von Heinrich Werner »

[In Antwort auf #24261]
...also: eine Flächenschleifmaschine könnte man ja auch mieten...Ich habe auch schon mit dem Gedanken einer Parkettverlegung gespielt, da ich mit dem Eiche-Fertigpakett nicht wirklich zufrieden bin. Mein Favorit ist allerdings Kirsche, aber nur wenn ich mal ein günstiges Angebot bekomme. @Till:Bilder von Douglasie, mal flächig als Parkett verlegt, fände ich Klasse!


Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: von Nussbaum zu Douglasie...

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Till,

von Nussbaum zu Douglasie, das hat schon was. Nehm' ich den Maybach oder vielleicht doch lieber den Polo?

Der arme Mathias hat bis jetzt immer nur das Zeug gesehen, das aus Schwachholz gemacht wird. Und am oberen Ende hat jeder Baum halt Äste. Was hat da mal einer so schön gesagt? Der Baum wächst nicht trotz, sondern wegen der Äste.

Gruß, Walter


Michel Siegrist

Nussbaum geben Douglasie 3:0

Beitrag von Michel Siegrist »

[In Antwort auf #24263]
Hallo Mathias,

Nussbaum-Parket habe ich vor kurzem in einem Badezimmer verlegt. Die Bodenfläche war ca. 15m2 und eher Schlauchförmig 2.5m x 6m, die Wände mehrheitlich weiss abgerieben. Die weissen Sanitärapparate wurden auf grau bis dunkelgrauen Grossformatfliesen montiert. Der Raum hatte eine Fensterfläche der etwa 1/3 der Bodenfläche ausnachte. Der Nussbaumparket wurde geölt!

Der Raum bekamm durch den dunklen Nussbaunboden bekam der Raum das gewisse etwas. Absolut modern war nun der optische eindruck und jeder Hauch von Schnörkel würde nun als stöhrend erscheinen. Dies war mit Sicherheit der optisch einladenste Raum den ich als Zimmerman je umbauen durfte. Das dies zuvor eine verlotterte Laube war konnte man nach Vollendung kaum nach vollziehen.

Eher davon abraten würde ich dir, wenn du schon sehr dunkle Teppiche, Möbel oder gar Vorhänge im Wohnzimmer hast. Ausserdem sollte der Raum gut mit Licht durchflutet werden und die Wände am besten in einem nur eicht gebrochenen Weiss gestrichen sein. Ansonsten wirkt der Raum sehr schnell drückend und finster. Auf keinen Fall sollte die Decke aus Ducklem Holz sein.

Douglasie ist ein weiches Nadelholz, dass zur Verwendung als Terrasenroste oder Sichtschutzwänden im Freien verwendet wird. In einem wohnzimmer würde ich davon abraten, ausserdem dunkelt Douglasie extrem schnell und stark nach! Was bei Nussbaum nicht allzu sehr der Fall ist. Das vergrauen ist mir nach einer Ölbehandlung bis dato nicht bekannt, kann aber sein?!

Unklar ist mir wie du die Bohlen zu Parkett verarbeiten willst? Auch sollte die Qualität der Bohlen recht hoch sein, da ich denke das du zu einem massiven Parkett tendierst, denke auch daran, gut geagertes Holz und die richtige Holzfeuchtigkeit sind von entscheidender Wichtigkeit.

Generell würde ich von Weichhölzern als Parkett abraten, es sein denn man nimmt der höhere Verschleiss, Dellen, Krater,.. hin, kann bei hartem Holzboden auch vorkommen, aber nie in diesem Ausmass.

mfg Michel

PS: Ich an deiner Stelle würde die Nummbaumbohlen gut lagern und zum Möbelbau verwenden, und statt dessen fertiges Nussbaumparket kaufen, selbst ich als Zimmermann (Parket gehört seit jeher zu unserem Berufszweig auch wenn die Schreiner nun meinen sie müssen es auch tun! ) würde nicht teure Bohlen zersägen, mit dem Risiko, das die einzelnen Bodenelemente nicht 100% im Winkel sind oder die Höhe nicht genau passt. Ausserdem habe ich keine Ahnung wie sich der Boden beim Schwinden und Quellen verhält. Unsere Berufsvorfahren hatten dieses wissen noch, ob es heute noch Zimmerleute gibt, die diesen Rucksack an Erfahrung noch bei sich tragen sei man dahin gestellt. Dies beginn schon bei der Holz Auswahl

Das die Parkett Industrie jedoch da nötige know How zu Massivholzböden.



Till
Beiträge: 429
Registriert: Mo 23. Feb 2015, 23:04

Re: von Nussbaum zu Douglasie...

Beitrag von Till »


Nun ja, Nußbaum halte ich nicht für den Maybach der Fußböden, schon garnicht als Diele. In einem kontrastreichen gemusterten Parkett, wo sehr dunkle wie auch helle Hölzer gegeneinander gesetzt werden hat es seinen Platz. Ansonsten halte ich es für ungeeignet und zu dunkel. Douglasie dagegen ist ein zu sehr hochwertigen Fußbodendielen verarbeitbares Nadelholz, weit besser geeignet, hart, zu breiten Dielen verarbeitbar, heller. Alles, aber kein Polo. Wenn es ausserhalb des üblichen sein soll, dann eher ein Obstholz oder z.B. lebhafte Esche als Fußboden.



Matthias Fischer
Beiträge: 128
Registriert: Fr 17. Aug 2018, 16:48

Re: von Nussbaum zu Douglasie...

Beitrag von Matthias Fischer »


Hallo,

hier ein Link zu diesem Thema.
Ist zwar kein Nussbaum aber auch sehr dunkel(Mocca).

Grüsse
Matthias



Antworten