Handlauf selber machen

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
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Fried
Beiträge: 10
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Handlauf selber machen

Beitrag von Fried »


Hallo zusammen,

vielleicht kann mir jemand weiterhelfen oder hat Erfahrungen in diesem
Bereich:

Ich bin gerade dabei, aus 50mm Buchen-Rundholz ein Handlauf für eine
gerade Treppe herzustellen. Ich möchte dabei keine Krümmlinge verwenden,
sondern "einfach" nur mit Gehrungsschnitten arbeiten.

Dabei bin ich auf ein paar Probleme gestoßen:
1. zum einen ist es ziemlich schwierig, die Rundhölzer beim Sägen exakt
auszurichten. Ich habe mir einen Strich auf den Stab gemacht für "oben"
und einen für "unten" und richte den Stad auf der Kappsäge dann mit
einem Geodreieck aus.
2. für die Verbindungen habe ich mir, so gut es ging, Markierungen auf
die Stirnflächen gezeichnet, dann einen Holzklotz mit entsprechender
senkrechter Bohrung auf die Stirnfläche gedrückt und dann durch die
Bohrung ein Zapfenloch gebohrt. Ist kaum möglich, sehr exakt zu machen,
d.h. ich werde nach dem Verleimen wohl noch ziemlich nachschleifen
müssen, damit ein glatter Übergang entsteht.

Das geht zwar alles irgendwie, aber so optimal finde ich das nicht...

Wie macht Ihr sowas?

Vielen Dank für jeden Tip,

Gruß,
Fried



Alexander Schorn
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Exakte Ausrichtung ... *MIT BILD*

Beitrag von Alexander Schorn »


Ich würde mir das Material auf einer Zuführlade anstiften, damit alles stimmt.
Also auf ein etwa gleich langes/breites Brett mit kleinen Nägeln genau mittig befestigen und dann wirklich exakt sägen. Die Nagellöcher können ggf. dort vorgenommen werden, wo später die Wandbefestigung vorgenommen werden soll, sie sind dann nicht mehr sichtbar, es geht ja nur ums fixieren.
Wenn du die Zuführlade als "2-Seitigen Kasten" baust, also unten durch die Nägel und an einer Seite durch eine Platte einfasst, solltest du die sicher schneiden können.



Fried
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Re: Exakte Ausrichtung ...

Beitrag von Fried »


Ja, klasse Idee, Danke!
Seitlich könnte ich noch doppelseitiges Klebeband nehmen, dann dürfte das bombenfest sein.
Und die Auflagefläche für das "Bohrholz" würde größer, wenn ich die Zuführlade mit absäge.



Alexander Schorn
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Anmerkung zu Dübellöchern ...

Beitrag von Alexander Schorn »


Wenn ich so darüber nachdenke, würde ich immer versuchen, das Werkstück dem Werkzeug zuzuführen - wenn ich keine dafür geeignete Maschine hätte.
Also würde ich mit einer eingespannten Bohrmaschine und wieder einer Zuführlade arbeiten um das Rundholz gerade über der Bohrer zu schieben. Genauer ist das allemal als "frei Hand" (nach Schablone) gebohrt.



Fried
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Re: Anmerkung zu Dübellöchern ...

Beitrag von Fried »


Ja, sowas hab ich auch schon überlegt, bin aber noch zu keiner guten Lösung bekommen.
Ich hab das Festo Basis-System mit dem kleinen Schiebetisch, damit könnte man das Werkstück ja im genauen Winkel dem Bohrer oder der Fräse zuführen. Nur die Befestigung der Maschine an der Basis müßte ich noch hinkriegen...



Alexander Schorn
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Re: Anmerkung zu Dübellöchern ...

Beitrag von Alexander Schorn »


Die Maschine kann auch separat (irgend wo) befestigt werden, sofern du über den Basistisch hinaus zuführen kannst.


Alexander Schorn
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Re: Exakte Ausrichtung ...

Beitrag von Alexander Schorn »

[In Antwort auf #23958]
Würde ich nicht machen (Klebeband). :)

Zum einen hälst du das Werkstück mit den Händen fest und spannst es so ja quasi ein. Zum Anderen müsstest du mögichst die Dicke des Tapes berücksichtigen und die Stifte diesen mm versetzen - nur dass das Tape sicher nachgibt und das Ganze dadurch wieder ein klein wenig ungenau werden könnte. ;-)


Fried
Beiträge: 10
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Re: Anmerkung zu Dübellöchern ...

Beitrag von Fried »


Habe mittlerweile das erste Stück fertig. Dank Deiner Idee mit der Lade klappt das sehr gut.
Ich habe mich allerdings doch für doppelseitiges Klebeband entschieden (nicht das für Spiegel, da hast Du recht, viel zu dick, sondern solches, das man auch für Dampfsperrfolien beim Dachausbau nimmt, etwa so dick wie Teppichklebeband, klebt aber wie Sau. Das auf beiden Schenkeln der Lade angebracht, hält super).
Die Lade habe ich einfach zusammen mit dem Handlauf auf Gehrung geschnitten. Dann einen Holzklotz mit entsprechenden Führungsbohrungen gegen das ganze gespannt und durch die Führungsbohrungen 2 Dübellöcher gebohrt. Das geht recht genau.

Also - vielen Dank nochmal für die Tips!
Gruß,
Fried



Josef Hauber

Re: Handlauf selber machen

Beitrag von Josef Hauber »

[In Antwort auf #23948]
Ich würde das Rundholz in einer 2-teiligen Sägeschablobe befestigen, wobei jedes Schablonenteil exakt eine 45° V-Nut aufweist (Orientierungsebenen).
Zur Gewährleistung einer guten Rutschsicherheit sind die nicht Sägezonen mit Schleifpapier zu bekleben.
Bei entsprechender Dimensionierung der Schbablone würde ich die Bearbeitung der Handläufe mit Handsäge und Oberfräse - inkl. der Fremdfedern - ausführen.
Das Schleifen erübrigt sich meines Erachtens.


Fried
Beiträge: 10
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Handlauf selber machen

Beitrag von Fried »


Hallo Josef,
danke für die Antwort.

Was ich nicht verstehe, wie meinst Du das mit der 45° V-Nut als Orientierungsebene?
Und was meinst Du mit Fremdfedern?

Gruß,
Fried


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