Leigh Zinkenfräsgerät
-
- Beiträge: 412
- Registriert: Sa 10. Mär 2018, 18:39
Leigh Zinkenfräsgerät
Hallo Holzwerker!
Schon lange reizt es mich, gezinkte Holzverbindungen herzustellen. Sieht einfach klasse aus. Da mir sowohl die Zeit als auch das handwerkliche Geschick für die manuelle Ausführung fehlen, habe ich mich auf die Suche nach geeigneten Jigs für die Oberfräse begeben.
Habe mir das Gerät der Firma Wolfcraft angeschaut. Die Gebrauchsanweisung konnte mich nicht wirklich überzeugen. Und ich kaufe keine halben Sachen mehr, wo ich mich nachher doch nur ärgere und mir dann doch viele Möglichkeiten verschlossen bleiben.
Dann bin auf Leigh Zinkenfräsgerät gestossen und habe mir dieser Tage von der Firma Hacker die Prospekte schicken lassen. Das macht alles eine sehr professionellen und runden Eindruck, was Qualität und Zubehörsortiment angeht. Aber Papier ist geduldig und die Preise stolz.
Deshalb meine Frage, ob Ihr praktische Erfahrungen mit dem Zinkenfräsgerät habt und mir das Teil empfehlen könnt. Ist es einfach zu erlernen, Verbingungen in der Präsion herzustellen, wie sie im Prospekt abgebildet sind? Oder könnt ihr mir vielleicht ein ganz anderes Gerät als Alternative empfehlen?
Ich freue mich auf Eure Tipps.
Viele Grüsse
OLLI
-
- Beiträge: 6
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Leigh Zinkenfräsgerät
Hallo Olli,
Ich habe mich in den vergangenen Monaten ebenfalls mit Zinkfräsgeräten beschäftigt, mir bislang aber noch keines gekauft. Als nennenswerte Alternativen gibt es noch das Gerät von Woodrat oder die VS 600 von Festo.
Da das Leigh-Gerät die vielseitigsten Möglichkeiten bietet, würde ich mich bei entsprechender Finanzlage auch für dafür entscheiden. Mir gefallen die Isoloc Verbindungen sehr gut, die Schablonen must Du aber extra kaufen. Ich habe aber auch schon gehört bzw. hier im Forum gelesen das viel Einstellarbeit notwendig ist. Ich denke aber das man mit der Zeit zusammenwächst ;-). Wenn Du auf die zusätzlichen Möglichkeiten verzichten kannst ist die VS 600 denke ich die beste Alternative, da erheblich preiswerter.
Gruß Markus
-
- Beiträge: 1054
- Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30
Re: Leigh Zinkenfräsgerät
Hallo Olli,
mit der Suchfunktion wirst Du zu diesem Thema viele Beiträge finden. Manche haben ein Leigh, andere ein Woodrat oder Festool. Guido hat eine einfachere Alternative. Mir ist der Name entfallen, aber Du wirst das Gerät hier finden, bei dem man wenig einstellen muss. Das würde ich mir auf jeden Fall noch genauer anschauen. Aber keiner hat alle, um sie vergleichen zu können.
Mit meinem Leigh bin ich zufrieden, aber man muss sich intensiv damit beschäftigen, bis alles wunschgemäß funktioniert. Also auspacken und nach einer Stunde schöne Zinken präsentieren, das funktioniert nicht. Außerdem lohnt es sich nur, wenn man viel zinken will, wobei das Wort viel natürlich Definitionssache ist.
Hier ist ein Beispiel mit Leigh gezinkt und da ist ein zweites Beispiel. Diese Qualität erreicht man ziemlich leicht nach etwas Übung.
Viele Grüße von
Edi
-
- Beiträge: 412
- Registriert: Sa 10. Mär 2018, 18:39
Re: Leigh Zinkenfräsgerät
Hallo Edi,
vielen dank für Deine Einschätzung. Die Schublade hat mich überzeugt. Sieht einfach nur schön aus. Dieses Ergebnis wäre mir auf jeden Fall das Geld wert. Das ich mich mit dem Gerät vertraut machen muss ist klar. Je größer die Möglichkeiten desto länger die Einarbeitungszeit.
Jetzt noch eine Frage zur "Langzeitpräzision". Kann sich irgendwas bei dem Gerät verstellen, wo ich dann viel Zeit und Geduld zum Kalibrieren investieren muß? Markus hat ja sowas angedeutet. Ein derartiges Problem habe ich bei meiner Metabo 1693. An sich ein tolle Maschine; aber immer wieder bin ich gezwungen, die Flucht des Formatschiebetisches zur Basiseinheit zu korrigieren. Und das ist ein ziemlich nerviges Unterfangen. :-(
Schönen Sonntag noch
OLLI
-
- Beiträge: 1054
- Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30
Re: Leigh Zinkenfräsgerät
Hallo Olli,
jetzt habe ich es gefunden: http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/noframes/read/8849 . Schau Dir mal das Akeda an. Guido schwärmt davon und es ist vermutlich leichter einzustellen als das Leigh.
Uwe Linke ist der Woodratspezialist. Der wird sich wohl auch noch melden.
Zu Deiner Frage der Langzeitpräzision. Wenn Du es nicht auf den Betonboden wirfst, verstellt sich auch nichts. Das Justieren der seitlichen Anschläge dauert nicht ewig. Das kann man manchmal prüfen. Die Einstellungen der Zinken- und Schwalbenbreiten macht man sowieso immer neu.
Um damit sinnvoll arbeiten zu können, muss man natürlich die Werkstücke genau rechtwinklig sägen können, aber das gilt für alle diese Vorrichtungen.
An die Klemmstangen habe ich werkstückseitig feines Schleifpapier geklebt, damit die Bretter nicht durchrutschen, denn man darf die Hebel nicht mit Gewalt anziehen. Das gilt aber auch für das Festool Gerät.
Für die OF habe ich eine größere Grundplatte gebastelt, damit die OF am Rand nicht kippt.
Wie gesagt, man muss sich einarbeiten. Aber die Präzisison ist gut.
Viele Grüße von
Edi
-
- Beiträge: 176
- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Leigh Zinkenfräsgerät
hallo olli,
noch ein vorteil des leigh ist, dass man im gegensatz zu den meisten zinkengeraeten keinen festen abstand hast. das heisst du must dir bei der konstruktion keinerlei gedanken ueber die moeglichen breiten machen. bei festgelegten zinken muss es, zumindest bei bestimmten anspruechen, jeweils links und rechts mit einem halben zinken losgehen. das ist beim planen ziemlich laestig bzw eine grosse fehlerquelle. habe da mal einen schreibtischcontainer mit 6 schuladen uebereinander gebaut. war ziemlich frustrierend. war auch der grund warum ich mein elu zinkenfraesgeraet vor jahren verkauft und mir das leigh zugelegt habe. hier geht auch meine pfuscherplanung: planung erfolgt waehrend des baus ;-))
gruesse
uli
Re: Leigh Zinkenfräsgerät
Edi,
da Du mich ja schon angemeldet hast, muss ich mich ja dann wohl auch melden :-).
Allerdings bin ich wahrlich nicht der einzige im Forum, der eine Woodrat sein Eigen nennt. Z. B. hat Rolf Schmid auf seiner Seite einiges zur Woodrat veröffentlicht.
Eine aktuelle Diskussion zum (immer wiederkehrenden) Thema Leigh versus Woodrat ist hier zu finden.
Eine sehr informative Seite zur Woodrat ist die von Alan Delooze. Auch John Lucas hat einiges zur Woodrat dokumentiert.
Für mich ist die Woodrat das universellste aller Jigs, mit dem Verbindungen aller Art gemacht werden können.
Als besondere Highlights empfinde ich den völligen Verzicht auf irgendwelche (zusätzlichen) Schablonen, die vollkommene Freiheit bei der Wahl der Fräser (Woodrat selbst bietet z. B. einige sehr interessante an) und die Möglichkeit des Fräsens im Mitlauf.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig behilflich sein.
Feed the 'Rat
Uwe
-
- Beiträge: 1054
- Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30
Re: Leigh Zinkenfräsgerät
Hallo Uli,
ich stimme Dir voll und ganz zu. Früher hatte ich das alte Festo Gerät und ich habe es wieder verkauft. Beim neuen Festool Gerät ist man wieder in der Zinken-und Schwalbenbreite festgelegt, deshalb würde es nicht in meine engere Wahl kommen.
Viele Grüße von
Edi
-
- Beiträge: 109
- Registriert: Mi 21. Apr 2021, 14:38
Re: Leigh Zinkenfräsgerät
[In Antwort auf #20609]
Hallo Olli,
ich kann den Ausführungen von Edi nur zustimmen. Die Möglichkeiten sind wirklich sehr vielfältig und die Präzision ist tadellos. Der Kundendienst der Fa. Hacker ist ebenfalls positiv zu erwähnen. Aber nimm Dir viel Zeit zum gründlichen Einarbeiten - dann hast Du mit Sicherheit viel Freude mit dem Gerät.
Gruß
Joachim
Hallo Olli,
ich kann den Ausführungen von Edi nur zustimmen. Die Möglichkeiten sind wirklich sehr vielfältig und die Präzision ist tadellos. Der Kundendienst der Fa. Hacker ist ebenfalls positiv zu erwähnen. Aber nimm Dir viel Zeit zum gründlichen Einarbeiten - dann hast Du mit Sicherheit viel Freude mit dem Gerät.
Gruß
Joachim
-
- Beiträge: 412
- Registriert: Sa 10. Mär 2018, 18:39