Welchen Weißleim benutzt ihr?

[Christian]

Hallo!

Mich würde mal interessieren, welchen Weißleim ihr benutzt.

Mein Eimer Ponal ist bald leer und ich überlege, was ich dann kaufen soll. Von der Festigkeit bin ich mit Ponal zufrieden. Allerdings ist er mir zu "glitschig". Ich finde es recht mühselig, zwei aufeinander geleimte Hölzer exakt auszurichten. Zwingen dran und alles ist wieder um 1-2mm verrutscht.

Viele Grüße

Christian

P.S. Knochen- und Hautleim sind mir bekannt. Mir geht es hier aber nur um Weißleim.

[Franz Kessler]

Hallo Christian

Die Probleme die Du beschreibst, wirst wohl mit jedem Leim haben, beim Leimen ist es wohl einer der wichtigsten Aufgaben, die zu verleimente Teile gegeneinander zu fixieren. So manche aufwendige Arbeiten hab ich mir beim Leimen schon verhunst und mittlerweile ist ein festes Prinzip bei mir, ohne Fixierung wird nicht geleimt.

Wie diese Fixierung im Einzelnen gestaltet ist, kann ganz unterschiedlich sein, und wenn es nur zwei Stifte sind.

Gruß Franz

[Edi Kottmair]

Hallo Christian,

um das Verrutschen zu vermeiden, nehme ich zusätzlich Lamellos und verleime Platten in der Plano Verleimpresse. Das sind eigentlich nur Zwingen, die aber auch etwas seitlich drücken. Ferner ist hilfreich, wenn man eher wenig Leim nimmt, so dass nicht allzu viel seitlich austritt.
Ich nehme auch die verschiedenen Ponal-Sorten.

viele Grüße von
Edi

[Siamac Kouscheschi]

Hallo CHristian,

ich habe auch schon so das ein oder andere durch verrutschen verhunzt. Inzwischen mache ich es auch wie meine Vorredner, und versuche nach möglichkeit zu fixieren. Ausserdem ist es sehr wichtig nicht zu viel Leim aufzutragen und den Leim mit einem feinen Zahnspachtel abzuziehen. Verwenden tue ich Ponal und Bindan Weißleime.

Gruß
Siamac

[Christian]

[In Antwort auf #19739]
Hallo!

Danke für eure Antworten.

Zum Verrutschen: Das mit Holzdübeln oder Lamellos habe ich auch schon mal gemacht. Ich verleime auch ab und an Holz, was ich mit Zugabe gesägt habe. Nach dem Verleimen schneide ich es dann genau auf Maß. Manchmal soll es aber halt mal schnell gehen (ich weiß, Geschwindigkeit ist der Feind von Genauigkeit). Und dann würde ich mir einen Leim mit besseren Eigenschaften wünschen.

Mangels Holzleim habe ich mal (Sonntags) mit Pattex geklebt. Klar, das war nur eine Notlösung. Das Problem mit dem Verrutschen hatte ich damit aber nicht.

Verwendet von euch jemand Holzleime von Uhu? Ist die Verarbeitung damit einfacher?

Schönes Wochenende (in der Werkstatt)

Christian

[Georg]

[In Antwort auf #19733]
Ich benutze auch den Ponal oder ab und zu auch mal den Holzleim von UHU. Das Problem mit dem verrutschen habe ich folgendermaßen gelöst: Je nach Größe des Werkstücks zwei oder mehr kleine Drahtstifte (ca. 1x18 mm)in eines der zu verleimenden Werkstücke etwa 6-8mm tief einsschlagen. Die Stifte dann ca 1mm über der Oberfläche abzwicken. Die Werkstücke mit Leim bestreichen und fest zusammendrücken und mit Zwingen fixieren. Funktioniert bestens.

[Helmut Hirsch]

Hallo alle zusammen,

wenn's schnell gehen muß; Ponal Express Leim --- da habe ich aber das Gefühl, das er bei starker mechanischer Beanspuchung nicht hält.

Ich benutze zur Zeit Weißleim von der Firma HB.Fuller, RAKOL GXL 3 (einkomponentig: D3, mit Härter vermischt: D4). Gekauft im 12 kg Gebinde (ca. 10l). Hab dafür ca. 42€ bezahlt (gekauft im Fachhandel) --- lagere ihn aber in der Wohnung und habe eine Folie über den Leim im Eimer direkt gelegt. Zum Vergleich: für den Ponal Express habe ich in der 550gr. Leimflasche 7,98€ bezahlt.

Als Portionierer verwende ich alte Kunststoffketschupflaschen. Wenn man sie nicht richtig sauber macht ist der Leim halt rosa, schmeckt dafür aber besser. Man kann natürlich auch Majoflaschen mit blauem Deckel nehmen (Stilechter) --- In der Hoffnung, das keiner eine Brotzeit in der Werkstatt macht ;^>

Grüße aus der Kurpfalz, Helmut Hirsch

[Edi Kottmair]

Hallo Helmut,

das Thema Festigkeit bei Leimfugen hatten wir schon mehrmals.
Hier ein Zitat aus dem Techn. Merkblatt von Ponal Express: "Die Endfestigkeit der Ponal-Leimfuge liegt im allgemeinen höher als die Endfestigkeit des Holzes." Das gilt meines Wissens für alle Weißleime. Wenn deine Leimfuge nicht hält, ist irgend etwas schief gelaufen. Bei starker mech. Beanspr. muss das Holz neben der Leimfuge brechen.
Früher habe ich auch D3 Leim mit Härter gemischt, wenn ich einen D4 Leim brauchte. Heute kaufe ich D4 Leim fertig (auf PU-Basis). Das ist wesentlich komfortabler.

Viele Grüße von
Edi

[Frank]

[In Antwort auf #19733]
Hallo Christian,

verwende in letzter Zeit den Parkett-Leim "Kantoflex".
Wasserfest, lösemittelfrei, Einkomponenten, D3, Presszeit ca. 30 Minuten.
Gibt es u.a. im Bauhaus in 1 kg Flaschen.
Bin sehr zufrieden.

Gruß
Frank

[Franz Kessler]

Hallo

Was die Festigkeit der Leimverbindung angeht, es ist eine Marotte von mir, wenn ich z.B. eine Platte oder mehrere Bretter verleimt habe, und säge anschliesend die Platte auf Maß, dann schlage ich die abgesägten Reste auf den Rand meiner Feuerholzkiste, einfach um zu testen wo das Holz bricht. Von kleinen versteckten Rissen mal abgesehen, bricht das Holz in der Regel nicht an der Leimstelle.

Auf Grund dieser immer wieder gemachten Erfahrung, arbeite ich auch nur noch selten mit falscher Feder oder Ähnlichem.

Als Leim verarbeite eigentlich nur die beiden Leime von Ponal (normal und wasserfest).

Gruß Franz