Schwingschleifer für die Holzbearbeitung?!

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Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Schwingschleifer für die Holzbearbeitung?!

Beitrag von Christian Aufreiter »


Guten Abend!

Langsam aber sicher wird meine Grundausstattung an E-Werkzeugen komplett. Momentan überlege ich, ob die Anschaffung eines Schwingschleifers Sinn macht.

Bereits vorhandene Schleifer:

  • Festool ES 150/3 Exzenterschleifer

  • Makita 9404 Bandschleifer

  • AEG Schwingschleifer-Vorsatz für Schlagbohrmaschine (praktisch nur für „Notfälle“)



Geplantes Einsatzgebiet des Schwingschleifers:

  • Schleifen von Kanten, kleinen Teilen und max. mittleren Flächen.

  • Bearbeiten von Werkstücken, die mit dem Exzenterschleifer kaum/schlecht erreicht werden können, z. B. Innenseiten von Schubladen.



Anforderungen & Vorstellungen:

  • Schleifer muss nicht für den Dauereinsatz konzipiert sein, sollte sich aber durch Langlebigkeit und Robustheit auszeichnen.

  • Kleines bis mittleres Gerät: „Minimum“ ~ Makita BO4554, „Maximum“ ~ Metabo SR 20-23

  • Halbwegs effiziente Fremdabsaugung muss möglich sein, auf Eigenabsaugung kann ich verzichten.

  • Die Verwendung von Schleifpapier von der Rolle wäre mir sympathisch, sofern die Spannvorrichtung einfach und ohne zu fummeln bedient werden kann.

  • Vibrationen, die auf den Anwender übertragen werden, sollten sich soweit in Grenzen halten, dass man problemlos 30 min schleifen kann, ohne „taube“ Hände und Arme zu bekommen.

  • Gute Oberflächenqualität ist mir wichtiger als rasanter Abtrag.

  • Wenn das mitgelieferte Kabel ca. 4 m misst, würde mich das freuen; ist aber nicht das entscheidende Kriterium.

  • Elektronik?!

  • Preisvorstellung: So günstig, wie möglich, und so teuer, wie nötig. Allen Ernstes, wenn es mit meinen Anforderungen vereinbar ist, würde ich gerne unter der EUR 200 Marke bleiben.



Meine Fragen an euch:

  • Ist ein Schwingschleifer für das skizzierte Einsatzgebiet eurer Meinung nach die richtige Wahl? Oder würdet ihr zu einem Dreieckschleifer tendieren und bei allen anderen Arbeiten Exzenter- und Bandschleifer bevorzugen?

  • Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Metabo SR 20-23 und dem Makita BO4554 gesammelt? Wie bewähren sich diese Schleifer langfristig?

  • Welche Alternativen (unter den Schwingschleifern) wären zu empfehlen?

  • Kennt jemand die Schwingschleifer von Rupes LE 21 A(C)? Wie viel darf man für eines dieser Geräte finanziell einplanen?

  • Wie steht es bei modernen Schwingschleifern um die "Kringelbildung"?



Danke für eure Bemühungen!

Christian



t.ost
Beiträge: 482
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Schwingschleifer für die Holzbearbeitung?!

Beitrag von t.ost »


Hallo Christian

Bei deiner Fragestellung kommt evtl noch
ein anderes Geraet in Frage, der kleine
Schleifer von Festool RUTSCHER RS 400 Q
der liegt unter 200 Euro allerdings im Karton.

Der Vorteil von dem Geraet:effektive Absaugung
passt also zu deinem Sauger wenn ich mich recht entsinne.
Vibrationsarm und kleine Grundplatte.

Ich hab den Vorgaenger davon im Einsatz.

Das Makitageraet gefaellt mir nicht so,
den hab ich mal in der Hand gehabt und gleich wieder
ins Regal gestellt,ist mir zu unfoermig.

Der Metabo macht einen sehr guten Eindruck
ist aber groesser.

Der Rupes duerfte preislich noch hoeher liegen,
mit den Typen hab ich keinerlei Erfahrung aber
man findet Die nicht umsonst in fast jeder Autolackiererei.

Gruss Thomas
der mal wieder Nachtschicht hat.


t.ost
Beiträge: 482
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Schwingschleifer für die Holzbearbeitung?!

Beitrag von t.ost »


Nachtrag

Fuer mittlere Flaechen wuerd ich eines deiner
vorhandenen Maschinchen nutzen, fuer Kleinteile,Falze Kanten etc
hat ein Schwingschleifer durchaus seine Berechtigung.

Ich nutze den kleinen Schleifer auch zum entfernen von Flugrost
an Graugussteilen(Hobelkoerper),mit feinem Schleiffliess.

Unter der Lupe wirst du immer Kringel im Schleifbild finden
aber die Fragestellung=Wie steht es bei modernen Schwingschleifern um die "Kringelbildung"?
Da hat sich seit der Erfindung des Schwingschleifers nicht viel geaendert.
Grosser Schwingkreis=viel Abrieb,kleiner Schwimgkreis feines Schleifbild.
Der Rest wird duch unterschiedliche Koernungen ausgeglichen.

Es gab vor Urzeiten mal einen Schleifer den konnte man umschalten
von Schwing auf Linearschleifen.

Bei Massivholz hast du immer ein leichtes Querschleifen zur Faser
mit dem Schwingschleifer,auch mit der ueberlagerten des Exenterschleifers.
(Da kommt bestimmt ein Nein der Rotexfraktion) aber mit Lupe sieht man es.
Bei homogenen Untergrund Fueller,Spachtel und Lack faellt es nicht auf.

Deswegen gibt es die Band oder Linearschleifer Die die Koernung des
Schfpapieres/Bandes nur in eine Richtung bewegen.

Gruss Thomas
Der Nachtrag wurde doch ein wenig ausfuehrlicher



Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Schwingschleifer für die Holzbearbeitung?!

Beitrag von Dirk Boehmer »

[In Antwort auf #19134]
Hallo Christian,

ich habe seit Jahren den gruenen BOSCH PSS 240 AE, der hat bisher immer
sehr gute Leistungen gebracht. Ein Vorteil schien mir, alternativ zur
Klettsohle auch normales Schleifpapier festklemmen zu koennen, doch auf
der Originallklettsohle rutscht das Papier dann zu sehr hin- und her, so dass
sie Schleifleistung in den Keller geht.

Was ich sehr schaetze ist die Eigenabsaugung, die auch wirklich funktioniert.
Man merkt dies vor allem, wenn der Behaelter mal voll ist. Und es ist schon
sehr angenehm, nicht immer gleich einen Staubsauger anschliessen zu muessen.

Dieser Schwingschleifer war der erste Schleifer in meiner Sammlung und hat
auf jeden Fall seine Berechtigung. Vielleicht wuerde ich mir jetzt eine
andere Marke holen, da bin ich nicht so festgelegt, aber ein Schwingschleifer
wuerde es auf jeden Fall weider werden.

Und Kringelbildung habe ich bis jetzt noch nicht beobachten koennen.

--
Dirk



Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Schwingschleifer für die Holzbearbeitung?!

Beitrag von Edi Kottmair »

[In Antwort auf #19134]
Hallo Christian,

meinen Festo Rutscher habe ich wieder abgestoßen, weil die Schleifkringel störend waren, jedenfalls viel störender als beim ES 150/3. (An Dirk:) Jede Maschine, bei der sich das Schleifpapier dreht oder drehend schwingt, macht zwangsweise Ringe, die man mit der (Leucht)Lupe sieht.
An Deiner Stelle würde ich gar keine weitere Schleifmaschine kaufen. Du hast einen BS für Grob- und einen ES für Feinschliff.
Die Innenseiten der Schubladenteile schleift man sowieso vor dem Zusammenbau, dann tritt das Eckenproblem gar nicht auf. Seitenteile werden idealerweise sogar vor dem Verzinken geschliffen. Alte Schubladen, die restauriert werden sollen, schleift man von Hand.
Runde Kanten kann man mit dem ES viel besser schleifen als mit einem Rutscher. Gerade Kanten werden auch mit einem Rutscher leicht abgerundet, also lieber handhobeln.
Wenn Du trotzdem unbedingt eine Maschine für kleine bis mittlere Flächen, für Kanten, Ecken und gutes Schleifbild haben willst, wäre der Festool Linearschleifer ein geeignetes Gerät, allerdings bekommt man den nicht für unter 200 Euro, außer Du beobachtest den Internet Flohmarkt.

Viele Grüße und ein gutes Neues Jahr
Edi



Marc Corsaro
Beiträge: 503
Registriert: Mi 16. Jun 2021, 09:04

Re: Schwingschleifer für die Holzbearbeitung?!

Beitrag von Marc Corsaro »


Guten Morgen,
ich habe mir letztes JAhr selbst einen grünen Bosch Excenterschleifer mit 125er Durchmesser gekauft! Dazu gibt es auch einen Adapter, um Ihn an meinen Festo Schlauch anzuschließen.

Bin damit sehr zufrieden. Mir war die Anschaffung eines Festools einfach zu teuer, da ich den Schleife nicht so oft brauche!!

Ist aber auf jeden Fall seine 69 Eurio wert!


Axel Rogge
Beiträge: 315
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schwingschleifer für die Holzbearbeitung?!

Beitrag von Axel Rogge »

[In Antwort auf #19134]
Servus Christian,

ich find´s nicht unbedingt notwendig. Bei Flächen Rotex, für die Kanten den Bandschleifer, ist doch wunderbar. Die Ecken vermeide ich oder mach sie (und jetzt bitte die Augen beim lesen schließen) mit dem Dreiecksschlefer. Damit kommst Du wenigstens in die Ecken, was ich vom Rutscher nicht behaupten kann.

Beste Grüße!
Axel


Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schwingschleifer für die Holzbearbeitung?!

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #19134]
Vielleicht wäre ja der DS 400 von Festo was für dich. Der ist weitgehend baugleich mit dem kleinsten Schwingschleifer von Festo, dem RS 400, verfügt aber über eine dreieckige Schleiffläche. Damit sollten Ecken an Schubladen kein Problem sein.
Für Ecken würde ich persönlich aber den Multimaster von Fein bevorzugen. Durch seine oszillierende Bewegung ist er entlang von Kanten einfach besser zu führen, als die Geräte der mit excentrischer Schleifbewegung.


Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schwingschleifer für die Holzbearbeitung?!

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #19134]
Schönen Nachmittag!

Vielen Dank für eure Antworten.
Zur Klarstellung: Einen dringenden Bedarf an einem Schwingschleifer habe ich, wie ihr sicherlich merken konntet, nicht.

@ Thomas:
Ja, ein Schleifer in der Größenordnung des Festool RS 400 wäre vielleicht eine gute Wahl. Mit der Bauform des Makita BO 4554 könnte ich mich generell schon anfreunden, allerdings dürfte dieser Schleifer, sofern man das von außen beurteilen kann, etwas weniger robust gebaut sein als manche Konkurrenzprodukte (z. B. Festool, Rupes). Was mir am SR 20-23 von Metabo gefällt, ist dass er bei „relativ moderatem“ Preis aufgrund der Bauteile aus Aluminiumdruckguss ziemlich hochwertig und langlebig verarbeitet wirkt.
Rupes muss ich mir einmal in Natura ansehen, sobald ich einen Händler entdeckt habe.

@ Dirk:
Danke für den Erfahrungsbericht.

@ Mark:
Einen Exzenterschleifer habe ich bereits.

@ Edi:
Darüber, dass du deinen RS wieder verkauft hast, haben wir bereits diskutiert. Trotzdem vielen Dank für deine detaillierte Auskunft.
Von Hand schleifen – kann man das? ;-))
Der Duplex wirkt auf mich eher wie ein „Spezialwerkzeug“, während ein klassischer Schwingschleifer doch den Eindruck eines Universalgerätes erweckt.

@ Axel:
A: Was machst du denn mit verschlossenen Augen vor dem Spiegel?
B: Ich will nur wissen, wie ich im Schlaf aussehe.
;-)))

@ Georg:
Der Festool DS 400 könnte in der Tat eine gute Ergänzung zu meiner vorhandenen Ausstattung sein. Ähnliche Geräte werden, wenn mich nicht alles täuscht, auch von Rupes und Milwaukee. Ist es nur Einbildung, oder weisen die kleinen Schleifer der genannten Marken wirklich große Ähnlichkeiten auf?
Mit dem Multimaster habe ich schon geliebäugelt, aber seitdem ich den neuen Supercut in der Hand hatte, rede ich mir ein, dass der MM im Vergleich einfach furchtbar unhandlich ist.

Danke für eure Bemühungen!

Christian



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schwingschleifer für die Holzbearbeitung?!

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #19134]
Hallo Christian,

schaue doch bitte mal unter www.hobbywood.de nach, was Guido zu einem Schwingschleifer sagt. Ich das voll und ganz unterstützen und benötige meine Festo Rutscher so gut wie gar nicht mehr.

Gruß
Bernhard


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