Festool Kreissägen - Qual der Wahl!

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
Kontaktdaten:

Festool Kreissägen - Qual der Wahl!

Beitrag von Rolf Richard »


Bei mir steht der Erwerb einer neuen Kreissäge an. Nach den Erfahrungen wird es eine Festool mit 190er Blatt sein.

Grundsätzlich besteht die Wahl zwischen einer herkömmlichen Pendelhauben-Kreissäge und einer Tauchkreissäge. Ersteres Prinzip kenne ich ganz gut, mit Letzterem bin ich nicht vertraut, es scheint aber durchau vorteilhaft zu sein?

Gibt es Erfahrungen dazu? Die würden mich vor der Investition von ca. 500 Euro schon interessieren.

Gruss

Rolf



Ulrich Lanz
Beiträge: 613
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Festool Kreissägen - Qual der Wahl!

Beitrag von Ulrich Lanz »


Hallo Rolf,

ich habe die TKS 65 von Festo und bin bis jetzt gut damit gefahren. Nachteile gegenüber einer normalen Pendelhaubensäge kann ich in der praktischen Nutzung nicht erkennen - alles wofür, ich die einsetzen würde, kann ich mit der Tauchkreissäge auch, Ablängen, Platten sägen etc.. Und ich habe zusätzlich die Möglichkeit Eintauchschnitte zu machen. Das einzige, wo man bei einer Tauchkreissäge aufpassen sollte: Wenn ich wirklich quasi auf dem Punkt eintauchen will, sprich der durch das Sägeblatt zwangsweise vorgegebene Radius möglichst klein sein sollte, geht das nicht mit Spaltkeil. Mit Spaltkeil kann ich die Säge nur im Vorwärtsschieben immer weiter eintauchen lassen, sprich ich habe erst einen relativ langen Einschnitt bis das Sägeblatt ganz durch das Holz durch ist. Ich baue deshalb in solchen Fällen gelegentlich (nur bei Plattenmaterial o.ä., wo kaum Gefahr besteht, dass das Holz unter Spannung steht) den Spaltkeil aus - und die Gefahr ist dann natürlich groß, dass man vergisst, ihn gleich wieder einzubauen. Das kann dann beim nächsten "normalen" Schnitt sehr gefährlich werden, wenn das z.B. ein Besäumschnitt ist. Entsprechende Selbstdisziplin und Konsequenz beim sofortigen Wiedereinbau des Spaltkeils vorausgesetzt, würde ich aber jederzeit wieder die Tauchsäge kaufen.

Viele Grüße

Uli



Timo
Beiträge: 250
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Festool Kreissägen - Qual der Wahl!

Beitrag von Timo »


Hallo Rolf,

ich hab mir (leider) eine pendelhaubensäge von Bosch blau gekauft. Würde ich jetzt eine kaufen würde ich 100%ig eine tauchsäge nehmen!
Ich finde das der pendelhaubenmechanismus beim beginn des schnittes oft hakt und so ein unsauberer schnitt entsteht.

Gruß
Timo


Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Festool Kreissägen - Qual der Wahl!

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #18099]
Hallo, Rolf,

einen Vergleich zwischen der TS 75 und der AP 65 aus der Praxis kann ich dir zwar nicht anbieten, aber ich würde dir trotzdem auf jeden Fall zur Tauchsäge raten. Die TS 75 ist aufgrund ihrer Tauchfunktion und dem Mehr an Schnitttiefe nicht nur vielseitiger einsetzbar, sondern zudem die entschieden modernere Säge:
- Plug It Kabel
- Magnesium-Druckguss-Grundplatte
- Splitterschutz
- besserer Absauganschluss
- Führung auf der Schiene kann werkzeuglos justiert werden
etc.

Herzliche Grüße

Christian



Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Festool Kreissägen - Qual der Wahl!

Beitrag von Christian Aufreiter »

[In Antwort auf #18101]
Hallo, Uli,

da der Spaltkeil federnd gelagert ist, entfällt der Ausbau bei den neueren Festool Tauchkreissägen TS 55 und TS 75.

Christian



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Festool Kreissägen - Qual der Wahl!

Beitrag von Bernhard »

[In Antwort auf #18099]
Hallo Rolf,

ich habe die TK 55 und TK 65 plus die 85 Pendelhaube von Mafell. Die Mafell war sehr gut für Besäumschnitte. Allerdings hätte ich dann zwei Schienenfamilien haben müssen. Ergo habe ich Mafell und TK 65 verkauft und dafür die neue festo 75 gekauft. Tolle Maschine, nimm aber bitte gleich das Pantherblatt für Längsschnitte mit.

Was noch nicht angesprochen wurde, ist der höhere Komfort. Die Tauchsäge kann man immer überall hinstellen. Bei einer Metabo Pendelhaubensäge hat sich bei mir mal aufgrund sehr nassem Holz die Pendelhaube zugesetzt und hat die Feder blokiert. Die auslaufende Säge ist ganze 3 m durch meine Garage "gelaufen".

Danach habe ich auf Tauchsägen umgestellt.

Gruß
Bernhard


Ole Ostermann

Re: Festool Kreissägen - Qual der Wahl!

Beitrag von Ole Ostermann »

[In Antwort auf #18103]
Moin!

Falls du nicht schon auf Festool festgelegt bist - ich finde die Sägen von Mafell sehr gut. Vom Funktionsumfang sind sie den Festoolsägen ebenbürtig, von der Qualität her auch. Hinzu kommt, dass die Tauchsägen einen Flipkeil haben, d.h. er versenkt sich beim Eintauchen selbsttätig. Auf jeden Fall eien Blick Wert!

Gruß Ole


Rolf Richard
Beiträge: 3390
Registriert: Do 16. Mär 2017, 07:44
Kontaktdaten:

Re: Danke!

Beitrag von Rolf Richard »

[In Antwort auf #18099]
Erst mal herzlichen Dank an alle, die geantwortet haben. Das ging ja wie die Feuerwehr!

Scheint so, als spräche nichts gegen die Tauchsäge, aber alles dafür! Aber was ist mit einem Tischeinbau? Scheinbar muss man dann einen Festool-Tisch besitzen. In Sägetische anderer Marken kriegt man die Säge möglicherweise nicht rein.

Gruss

Rolf


Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Danke!

Beitrag von Dietrich »


Hallo Rolf,

in 65mm Schnitthöhe und in 85mm Schnitthöhe bietet Mafell die sog. KSP-Modelle an, baugleich zur KSP 85 gibt es von Metabo die KS 85, diese Maschinen verbinden beide Prinzipien, Pendelhaubensäge und Tauchsäge mit Flipkeil (federnd gelagerter Spaltkeil).
Getaucht wird nicht über einen Drehpunkt, sondern parallel über 2 Säulen, ähnlich wie bei der Oberfräse. Beim Auftrennen von Bohlen kann man die Tauchfunktion einfach "vergessen", man arbeitet praktisch mit einer Pendelhaubensäge.
Beide Systeme haben sicher ihre Berechtigung, ausprobieren kostet ja nichts.

Wenn Du schon Festo OF m. FS besitzt, ist es natürlich ratsam zur Festo-Tauchsäge zu greifen, um ein Schienensystem zu nutzen!

Gruß Dietrich



Bernhard
Beiträge: 1088
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Danke!

Beitrag von Bernhard »


Dietrich,
ich habe selbst noch nicht mit einem KSP Modell gearbeitet, stelle mir aber das Eintauchen über einen Drehpunkt einfacher und schneller vor. Außer dem mehr Sicherheit (Sägeblatt ist gleich abgedeckt, wenn der Schnitt getan ist) und der Komfort. Du kannst die Säge gleich abstellen. Pendelhaubensäger haben in der Regel einen Balken zum draufstellen.

Sägetisch, ich glaube es gibt nichts Besseres als das Festoprinzip.

Gruß
Bernhard



Antworten