Wie macht man sich verfüngende Füsse?

[Andreas]

Ich habe schon öfter sich an zwei Seiten verjüngende Füsse mit meiner KGS oder bei längeren Beinen von Hand gesägt. Wie würde man aber sich konisch verjüngende Füsse herstellen, so wie man sie bei Louis XVI-Möbeln findet? Ich vermute, dass mir auch eine HKS mit Führungsschiene hier mangels Auflage nicht helfen würde. Aber auch bei einer TKS sehe ich nicht, wie man den Schnittwinkel identisch an allen 4 Seiten halten kann. Offensichtlich stehe ich hier auf dem Schlauch. Wer weiss Rat?

Gruss
Andreas

[Urs]

Hallo Andreas

Ich kenne zwar die Lui sääs-Tischbeine nicht, hatte nur so eine vage Erinnerung an runde Beine mit Kannelen (zugegeben, letzteres war Bluff! Es war ein kurzer Blick in das Buch "Möbel" von Robert Schmidt - ein Zufallskauf vom Flohmarkt).

Aber wenn ich die Fortsetzung Deiner Frage lese, dann habe ich den Eindruck, dass Du Beine meinen könntest, die sich auf allen vier Seiten gleichmässig und geradlinig verjüngen. Dann hilft Dir vielleicht, das "better tapering Jig" weiter, das in Fine WoodWorking #178 (Aug. 2005) vorgestellt wird. Das Prinzig besteht darin, dass für die dritte und vierte Seite das Bein auf der sich verjüngenden Seite nicht mehr aufliegt, sondern von einem Nagel im Zentrum gehalten wird. Der Nagel befindet sich auf einem beweglichen und fixierbaren Teil in Kuchenform. - Wahrscheinlich etwas schwer vorstellbar, aber im Heft hat es einen Bauplan und auf der HP von Taunton sogar noch ein herunterladbares Video, in dem der Autor mit dem sehr amerikanischen Namen Richard W. Beebe II seine Entwicklung vorführt:

http://www.taunton.com/finewoodworking/pages/wvt115.asp

Gruss

Urs

[Andreas]

Urs -
Du hast mein Problem genau erkannt. Das Jig ist klasse, aber ob sich der Aufwand für ein einziges Projekt lohnt? Ich sehe mich schon bis ans Ende meiner Tage Louis XVI-Schreibtische bauen (doch, es gibt aus der Periode auch gedrehte Füsse).
Kann man die Zeitschrift mit dem Bauplan in D-Land beziehen?

Gruss
Andreas

[Heinz Kremers]

Hallo Andreas,
m.E. müßte es auch einfacher gehen:
Am zu verjüngenden Fußende genau mittig ein Brett oder besser leichtes Kantholz mit Spax o.ä. aufschrauben. Parallelanschlag genau auf stärkste Stelle des (ich nehme an quadratischen) Beines einstellen. Das aufgeschraubte Brett sollte dann die zu verjüngende Seite so weit vom Parallelanschlag weghalten, wie Du an jeder Seite wegnehmen willst. So Brauchst Du das Brett jeweils nur um 90 Grad drehen und schneidest an jeder Seite immer gleich ab. Vielleicht mußt Du den Parallelanschlag hierfür verlängern, damit das Brett auch noch am Ende des Schnittes geführt wird.

Ich hoffe, ich hab mich einigermaßen klar ausgedrückt

[Jürgen z.H.]

Ich habe das Problem mit dem Dickenhobel gelöst. Auf dem Foto kannst Du eine Vorrichtung sehen, die ich komplett mit dem Tischbein durch den Hobel geschickt habe. Die Vorrichtung besteht aus der Grundplatte, die ich aus einer starken Siebdruckplatte gemacht habe. Am einen ende ist ein Anschlagbrett, damit das Bein nicht durch den Hobel vom Brett geschoben wird. auf der anderen Steine habe ich eine Auflage angebracht, deren Höhe bestimmt wie sark die Beine zulaufen sollen. Um dann die gegenüberliegende Seite zu hobeln muß man entsprechend unterlegen, damit man den gleichen Winkel bekommt.

http://hw.roesch.de/Bilder/B179.jpg

Die Flächen waren gleich schön glatt und gerade. Beim Übergang zwischen der Beinschräge in den gleichlaufenden Teil des Tischbeins bekommt man einige Spuren der Antriebsrolle des Hobels. Die Vorgehensweise hat mir gut gefallen.

Es dauert recht lange so zu arbeiten. Die 4 Beine müssen immer wieder der reihe nach durch den Hobel. Ich war schon recht müde und hatte Mühe mich zu konzentrieren, damit ich nicht die Seiten verwechsel.

Das Sägen hatte ich mir auch überlegt. Meine TKS wäre dafür etwas zu klein gewesen, da hätte ich arg tricksen müssen. Jemand hatte hier vor einigen Wochen eine klasse Vorrichtung für eine TKS vorgestellt, die für Deinen Zweck ideal ist. Die Oberfläche ist dann aber noch sägerau. Entweder hobelt man dann von Hand oder schiebt die Beine über die Abrichte oder baut dann eine Vorrichtung wie meine.

Vielleicht kommt ja noch jemand mit einer Idee, wie ich zwei Säcke Späne hätte vermeiden können.

Tschüß Jürgen

[Till]

Also ich habe derartige, und auch zulaufende Beine in geschwungener Form, bisher mittels Bandsäge und Katenschleifmaschine gemacht.

Auf den Rohling mittels Schablone angezeichent, mit etwas Zugabe ausgesägt, bis an den Anriss geschliffen.

[Urs]

[In Antwort auf #16967]
Hallo Andreas

Ich wollte Dir ein Mail schicken, aber gmx will Dich nicht kennen.

Du und die andern werden meinen Fehler vorhin bemerkt haben: erst bei der 4. Seite des Beines liegt das Werkstück nicht mehr auf der ganzen Seite auf. Ich hätte eben das Video zuerst anschauen sollen (was sich auch deshalb lohnt, weil der Autor mein absolut liebstes Anreisswerkzeug benutzt, die INCRA-Rules.)

Gruss

Urs
(bei meiner Mailadresse ist Unterstrich durch das entsprechende Satzzeichen zu ersetzen)

[Andreas]

Urs,
swissonline mag Dich auch nicht. Versuch mal das hier:

andreaspunktschumm @ gmx.de

Gruss
Andreas
(und danke an alle für die bisherigen Antworten! Scheint ja doch komplizierter zu sein als man auf den ersten Blick meinen könnte)

[Rene Holzwurm]

[In Antwort auf #16965]
Probiers doch mal auf der Bandsäge. Sägeschnitt danach nochmals leicht über die Abrichte. Ist die schnellste Methode. Die anderen Varianten wurden ja schon erwähnt ( Säge, Hobelmaschine ).