Abricht- und Dickenhobel oder Handarbeit?
Abricht- und Dickenhobel oder Handarbeit?
Liebe Woodworker!
Ich habe eine Menge Holztische. Diese haben eine Tischplatte, welche aus etwa 2m langen, zwischen 8 und 15cm breiten zwischen 2 und 5cm dicken Sparren verleimt und anschließend lackiert worden ist.
Leider ist bei einigen Tischen diese Leimstelle aufgerissen. Es dringt Wasser ein und der Spalt wird immer größer. Die Sparren werden feucht usw..
Meine Versuche die Risse zu leimen und zu überstreichen, aber auch jene die Risse mit speziellen elastischen Silikonartigen oder Zweikomponenten-Werkstoffen zu schließen sind bislange gescheitert.
Ich möchte jetzt die Platten demontieren, die Sparren an den Rissen komplette trennen, die Sparren neu abrichten und das ganze wieder verleimen.
Ist das etwas, was ich mit handelsüblichem Werkzeug selbst machen kann?
Brauch ich einen Abricht- und Dickenhobel? Kann ich das mit der Hand und einer Rauhbank manchen? Wer kann mir für mein Problem ein paar Tipps geben?
Hat jemand Erfahrung mit dem Lackfräser von Metabo?
Re: Abricht- und Dickenhobel oder Handarbeit?
Hallo,
Die Metabo Lackfräse ist zum Zweck des Lack entfernens auf graden Flächen ideal. Wenn Du an eine rankommst, nehm die.
Wenn es sich nicht um hunderte von Tischen handelt ist eine Hobelmaschine nicht unbedingt notwendig, eine planebene große Arbeitsplatte und eine gut eingestellte und scharfe Raubank tut es genausogut.
Re: Abricht- und Dickenhobel oder Handarbeit?
Lackfräse wird gekauft.
Betreffend die Platten habe ich meine Bedenken nicht so sehr was die Oberfläche betrifft sondern die Leimstellen.
Wie bekomme ich es hin, dass die Sparren wirklich im rechten Winkel und eben gehobelt sind, sodaß sie sich dann mit den benachbarten Sparren bündig und ganzflächig verleimen lassen.
Geht das auch mit einer Raubank und etwa einem Eisenwinkel?
Re: Abricht- und Dickenhobel oder Handarbeit?
Hallo,
Das geht, indem die einzelnen Bretter (Sparren?) auf einer groß genügenden planebenen Fläche mit zwei Zwingen geklemmt werden, so das die Raubank auf der Seite liegend die zu hobelnde Flache bearbeiten kann. Die Bearbeitungsfläche steht also senkrecht. Die Rauhbank muss scharf und das Eisen genau winklig und mit kleiner Spanabnahme eingestellt sein. Die Rauhbank wird dann gleichmäßig über die ganze Länge unter ausreichendem Andruck an der Bearbeitungsfläche geführt, und nimmt nach möglichkeit einen dünnen Span über die ganze Länge ab.
Hat mein Zwei Teile derart bearbeitet, legt man sie mit den bearbeiteten Flächen aufeinaner und schaut ob sich noch ein Spalt ergiebt. Bestenfall erreicht man einen minimalen Lichtspalt in der Mitte.
Wirklich hochwertige Teile, etwa die Decken und Böden von Instrumenten, werden mit dieser Methode gefügt. Sie ist im Ergebniss keinesfalls schlechter als unter Verwendung der Hobelmaschine. Es ist jedoch auf die Planebenheit der Arbeitsfläche und Schärfe wie genaue Einstellung des Hobelmessers peinlichst zu achten, sonst wird es nichts.
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Re: Abricht- und Dickenhobel oder Handarbeit?
Hallo,
in den Weiten des Internets finden sich noch weitere Methoden zu Fügen von Brettern: z.b. mit einer Handkreissäge mit Führungsschiene.
Auch mit der Oberfräse läßt sich sicher eine gerade Kante erzielen.
Ich würde so ein Projekt aber vermutlich als Ausrede für den Kauf eines Verleimfräsers verwenden, dann aber "zufällig" feststellen, daß an jeder Kante einige Millimeter verloren gehen würden und mir doch einen anderen Weg suchen. :-)
Harald Stürzebecher
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Re: Abricht- und Dickenhobel oder Handarbeit?
Hi,
ich bin zwar ein Greenhorn - lese aber gerne :-)
Exakt Diese Fragestellung hatte ich gestern abend noch im Buch vor mir.
Hier wird geraten beide zu verleimenden Stücke nebeneinander zu spannen und gemeinsam zu hobeln, da sich die Winkel(sollte es eben nicht genau 90° geben) dann wieder gegenseitig aufheben.
HTH
Mathias