Thermoholz erkennen?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
MaxS
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Registriert: Sa 21. Jun 2014, 02:52

Re: Thermoholz erkennen?

Beitrag von MaxS »

Hallo zusammen,

ich habe schon einige Laufmeter Thermoholz verarbeitet. Es kommt wohl sehr auf das Ausgangsmaterial und zum Teil sicher auch die Behandlung an sich an. Der größte Vorteil des Materials ist m.E. die geringe Attraktivität für Holzzerstörer (Pilze, Insekten) und die damit stark erhöhte Dauerhaftigkeit.

- Thermopappel ist recht problemlos zu verarbeiten und eine echte Barfußdiele für Terrassen, aber natürlich sehr weich. Im Saunabau nimmt man das z.T. auch aus gestalterischen Gründen. Bei der maschinellen Bearbeitung riecht man den Unterschied zum normalen Holz auch.
- Thermoesche kann recht unterschiedlich ausfallen. Eher hart, aber auch spröde. Größere Tendenz zum Reißen und zum Verwinden. Bei der Bearbeitung intensiver Geruch. Keine statische Tragfähigkeit mehr, kann je nach Holzstück relativ spontan brechen.
- Thermobuche hatte ich nur mal als Material für Unterkonstruktionen. Riecht extrem nach Räucherschinken, bei der Bearbeitung erst Recht. Ansonsten ähnlich wie die Esche - inhomogen, z.T. sehr spröde.

Mein Lieferant hat die Esche aus dem Programm genommen, u.A. wegen der Rissthematik. Meines Erachtens würde man ein thermisch behandeltes Material sehr wahrscheinlich am Geruch erkennen und auch ich habe von Thermonuss noch nichts gehört.
Zur Schädlingsabtötung reichen meines Wissens auch weit geringere Temperaturen als in der Thermobehandlung üblich aus.

Wie oben schon angesprochen: Es gibt unterschiedliche Bäume, die als Nussbaum gehandelt werden und nicht immer nehmen es die Holzhändler da so genau. Nicht selten wurden auch schon Namen schlicht erfunden, besonders bei Exoten.

Vielleicht hast Du also z.B. gerade Bohlen aus https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarznuss in Bearbeitung; ein durchaus gesuchtes Holz, das auch von Drechslern gerne verarbeitet wird.

Wenn Du sicher sein willst: Thünen-Institut. https://www.thuenen.de/de/thuenen-insti ... dard-titel
Es gibt dort meines Wissens extrem viel Kompetenz in der Bestimmung von Holzarten. Bei dem Tag der offenen Tür der Fa. Cropp in Hamburg ist wohl auch immer wieder jemand vom Thünen-Institut dabei - wenn nicht weit weg (für mich sind das wohl rund 800km einfach...), würde ich mir das sicher mal anschauen: https://www.cropp-timber.com/de/unternehmen/news/

Vielleicht bringen Dich meine Hinweise ja etwas weiter.

Viele Grüße
Max
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