Wintertreffen in Siegen 21.02. bis 23.02.2025

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Stefan Krieger
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Re: Wintertreffen in Siegen 21.02. bis 23.02.2025

Beitrag von Stefan Krieger »

Moin Max,

nee, Jörgs Lösung ist komplett anders als die von Schneeberger. Aber das kann er selbst sicher am besten beschreiben und vielleicht noch ein Foto spendieren? ;)

In Kurzform: Du stellst einen Standard-Schleifbock mit vernünftiger Scheibe hin. Davor montierst Du statt der Standard-Auflage eine deutlich verbesserte, bei der das Eisen per Rändelschraube langsam zugeführt werden kann. Des weiteren ist diese Auflage nicht fest, sondern nach rechts und links verschieblich durch eine LInearführung.

Das Eisen wird also in die Aufnahme eingespannt. Danach kann es per Rändelschraube nach vorne zum Schleifbock hin geführt werden und außerdem nach rechts/links verschoben werden.

Klingt kompliziert, war aber super einfach zu bedienen. Geht schnell und wiederholgenau. Eisen glühen nicht aus. Was will man mehr? Anschließend noch kurz abgezogen und fertisch...

Schöne Grüße
Stefan
David
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Re: Wintertreffen in Siegen 21.02. bis 23.02.2025

Beitrag von David »

20250222-2084.jpg
20250222-2084.jpg (453.26 KiB) 43440 mal betrachtet
Hab grad eins zur Hand.

Gruß, David
joerg
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Re: Wintertreffen in Siegen 21.02. bis 23.02.2025

Beitrag von joerg »

Hello,
ganz so unterscheiden sich die beiden nicht. Die Bewegung der Schneeberger ist die Gleiche: Her-Hin-Hin-Her.
Aber sie schleift mit einer Topfscheibe, dadurch entsteht ein Flachschliff wie bei Timos Iseli. Da gibts auch ein Video zu auf youtube.
Wir schleifen am Radius und kriegen einen Hohlschliff, wie bei einem Schleifbock.
Grüße, Jörg
flüsterholz
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Re: Wintertreffen in Siegen 21.02. bis 23.02.2025

Beitrag von flüsterholz »

Hallo
Interessant, kannte ich noch nicht. Wieso glühen die Eisen nicht aus? Reicht die ständige Hin- und Herbewegung, oder hat das einen anderen Grund? Bin immer noch auf der Suche nach einer Ergänzung für meinen Nassschleifer, falls es mal zu Ausbrüchen in der Schneide kommt.
Gruß Michael
Pedder
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Re: Wintertreffen in Siegen 21.02. bis 23.02.2025

Beitrag von Pedder »

flüsterholz hat geschrieben: Di 4. Mär 2025, 06:51 Hallo
Interessant, kannte ich noch nicht. Wieso glühen die Eisen nicht aus? Reicht die ständige Hin- und Herbewegung, oder hat das einen anderen Grund? Bin immer noch auf der Suche nach einer Ergänzung für meinen Nassschleifer, falls es mal zu Ausbrüchen in der Schneide kommt.
Gruß Michael
Hallo Michael,

durch die vorrichtung ist es halt möglich, nur sehr kurz am Stück zu schleifen.
Das sind Sekundenbruchteile. Dadurch wird das Eisen gar nicht erst heiß.

Vielen Dank auch von meiner Seite für das schöne Treffen. Besonders hat mich gefreut,
dass David soviel Werkzeug mithatte, das an sonst nicht siehrt:
Hotzlbank , Wippdrechselbank und Behaubeil sind in meiner Welt schon selten.
Das war eine große Bereicherung.

Und dann sind Menschen wieder aufgetaucht, die ich lange nicht gesehen hatte. Auch das ist klasse.

Liebe Grüße
Pedder
zahnfee
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Re: Wintertreffen in Siegen 21.02. bis 23.02.2025

Beitrag von zahnfee »

Moin,

das ist das gleiche Prinzip, wie bei einer Stichelschleifmaschine.
Ich kann Dir versichern, daß auch dort ordentliche Temperaturen entstehen.
Anlasstemperaturen betragen 200-300°C und die sind schnell erreicht.

Wenn ich auf der Stichelschleifmaschine HSS oder HM schleife, dann kann ich das Werkzeug schon nach 2-3 Schleifvorgängen nicht mehr anfassen.

Ich würde also kein Hemd darauf verwetten, daß ein normaler (kein HSS) gehärteter Stahl an der Spitze seine Härte nicht verliert.
"Ausglühen" hört sich drastisch an, es reicht aber schon weniger, als "kirschrot", um das Gefüge zu verändern.

Es kommt hinzu, daß das Werkzeug ja nicht mal schnell ausgespannt werden kann, um es in kaltes Wasser zu tauchen.
Dadurch würde es ggf. seine Härte behalten.

Ein Langsamläufer ist immer noch die sichere Methode; am besten noch mit Kühlflüssigkeit.
MaxS
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Re: Wintertreffen in Siegen 21.02. bis 23.02.2025

Beitrag von MaxS »

Moin,

Danke fürs Photo!

Mit der richtigen Scheibe (!), vielleicht sogar ab und zu abgezogen, und halbwegs gefühlvollem Vorgehen sollte der Schneide nichts passieren. Die Doppelschleifer von Elu mit Vorrichtung zum Stemmeisenschärfen funktionieren auch (eigene Erfahrung); man sollte damit nur halbwegs gefühlvoll arbeiten (wenig bis kein Druck und zügig bewegen) und die richtigen Schleifscheiben verwenden (Korn, Korngröße, Bindung). Die machen einen großen Unterschied. Der Hohlschliff ist dort je nach Scheibendurchmesser natürlich kräftig.

Um Scharten aus Stemmeisen zu bekommen, funktioniert die Tormek bei normalen Beiteln auch gut. Mühsam wird es (mit dem Standardstein) bei dicken und gleichzeitig breiten Eisen (z.B. Zimmermannsbeitel); besonders, wenn sich der Stein dann mit abgetragenem Material zusetzt.
Seit ich gesehen habe, wie die Leute von Tormek selbst mit der Maschine bei Vorführungen arbeiten, wende ich bei breiteren Eisen (Hobeleisen, usw.) auch mehr Druck an und dann ist man recht schnell fertig, auch bei Scharten. Pausen braucht man keine machen, denn das Wasser sorgt ja für einen kühlen Schliff.

Das Problem mit dem Zusetzen hat man beim Schnelläufer je nach Scheibe und Stahl auch.

Gruß
Max
joerg
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Re: Wintertreffen in Siegen 21.02. bis 23.02.2025

Beitrag von joerg »

Guten Abend,
enn ich auf der Stichelschleifmaschine HSS oder HM schleife, dann kann ich das Werkzeug schon nach 2-3 Schleifvorgängen nicht mehr anfassen.

Ich würde also kein Hemd darauf verwetten, daß ein normaler (kein HSS) gehärteter Stahl an der Spitze seine Härte nicht verliert.
"Ausglühen" hört sich drastisch an, es reicht aber schon weniger, als "kirschrot", um das Gefüge zu verändern.
die Eisen werden nicht heiß. Der Abtrag ist sehr gering und die Führung macht das sehr kontolliert. Zustellen, ausfeuern, zustellen, ausfeuern. Das dauert nicht lang und es gibt keinen großen Wärmeeintrag. Auch bei einer so verdreckten Scheibe wie auf dem Bild. Das Eisen ist etwas warm und man kann es ohne Probleme anfassen.

Grüße, Jörg
zahnfee
Beiträge: 22
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Re: Wintertreffen in Siegen 21.02. bis 23.02.2025

Beitrag von zahnfee »

Bei massiven Eisen merkt man es vielleicht nicht so, aber ein kleiner 8mm Fräser ist ruck-zuck heiß.
Ich stelle auf der SSM auch nur 1/100 mm zu, aber sobald Funken fliegen entsteht nunmal Wärme.

Selbst ohne Funkenflug wird das Material heiß.
Auf der Drehbank z.B. haben die Späne nur braune oder blaue Anlauffarben, das Werkstück kann man trotzdem hinterher nicht mehr anfassen.

Der Vorteil ist natürlich, daß es schnell geht; da läßt sich ein kleiner Härteschwund vielleicht verschmerzen.
Man schleift einfach öfter nach...
Bevor ich die Tormek anwerfe, muß sich schon was ansammeln, damit sich die Panscherei lohnt.
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