Holzstaub brennt!

[Rolf-Richard]

Vielleicht gehört der beitarg ja nicht ganz hierher, aber ich denke, es ist interessant:

Freitag abend, ich gehe ins alte Hallenbad, meine Werkstatt. Muss 4 16er Nuten 6 mm tief in Buche massiv schneiden - abgesetzt, von keiner Kante her offen. Was eignet sich da besser als die Oberfräse. Die ist gerade im Frästisch eingespannt und ich bin zu faul, sie rauszunehmen und mit der Führungsschiene zu arbeiten. Also Markierungen am Holz gemacht, wie weit ich fräsen muss, Anschlag eingestellt und das zu fräsende Holz ganz vorsichtig von oben auf den Fräser abgesenkt, dann 50 mm Nut fräsen.

Es stinkt!
Penetran nach Rauch. Hab ich das Werkstück verbrannt? Nein! Aber beim Abheben zeigt sich ein kleines Häufchen Späne, dass sich beim Verschieben des Werkstücks in den schon geschnittenen Nut gesammelt hat. Und das Häufchen glüht! Wie wenn man mit Zunder und Drehholz Feuer macht.

Zum Glück ist die Platte des Frästisches Metall. Ich hätte meine ganze Werkstatt abfackeln können!

Gruss

Rolf

[Gerhard]

Hallo Rolf,

Du bist nicht der erste, dem das passiert. Bei solchen Nuten ist der Frästisch nicht geeignet. Wo sollen die Späne hin? Und Buche neigt sowieso zum verbrennen.

Was vieleicht funktioniert ist meine neue "Wunderwaffe" beim Fräsen von Nuten und Langlöchern: Vollhartmetall-Spiralnutfräser. Gibt´s aber hauptsächlich in 8 mm. Da werden die Späne gut nach oben bzw. in deinem Fall nach unten ausgeworfen.

Was auch noch hilft: Eine zweite OF. Immer nach dem Motto "Oberfräsen hat man nie genug".

Viele Grüße,
Gerhard

[Markus Lindner]

ja gerade beim Nuten mit der OF geht das ganz fix! Die Späne haben ja auch zu keiner Seite ne Möglichkeit, wegzukommen und umso wärmer wirds.
Je tiefer die Nut, umso eher brennt es.
Also, mit der handgeführten OF unbedingt in mehreren Arbeitsgängen nuten.

[Reinhard Bartl]

[In Antwort auf #16097]
Hallo Rolf,
eine sehr ähnliche Situation hatte ich auch schon, allerdings ohne Frästisch, sondern mit einer zwangsgeführten Oberfräse. Ich hab damals einen viertelkreisförmigen Schlitz für ein Schwenkelement gefräst und war wohl etwas zu enthusiastisch bei der Einstellung der Frästiefe.
Weniger tief fräsen und eine gute Absaugung helfen. (Obwohl man ja meinen könnte, daß die glosenden Späne im Sauger mit all dem Wind erst recht Feuer fangen. Is mir aber noch nicht passiert).
Gruß,
Reinhard

[Jürgen z.H.]

[In Antwort auf #16097]
Mit der Absaugung wäre ich sehr vorsichtig. Ich habe einen kokelnden Spänesack nach so einer Aktion schnell in den Garten rausgebracht und das schlimmste verhindern können. Große Staubsäcke sind gefährlicher, weil mehr Sauestoff vorhanden ist.

Tschüß Jürgen

[Reinhard Bartl]

Genau so ein Szenario hatte ich vor Augen; die Frage ist: Wenn so was passieren kann, wieso bieten dann die Oberfäsenhersteller trotzdem Absaugevorrichtungen an?
Gibt's gewisse Arbeitsvorgänge, die für so eine Situation prädestiniert sind, wo man die Absaugung also auf alle Fälle weglassen sollte?
Wie weit geht die Haftung der Hersteller, wo beginnt die Eigenverantwortung?
Ich kann mich nicht erinnern in der Betriebsanleitung auf dieses Problem aufmerksam gemacht worden zu sein.

(Ob große Staubsäcke gefährlicher sind, weiß ich nicht, kommt es letztlich nicht auf die "Belüftunfg" an, die die Turbine des Saugers erzeugt, um den Funken zu entfachen?)

Gruß,
Reinhard

[Guido Henn]

[In Antwort auf #16097]
Hallo Rolf,

kann es vielleicht sein, dass dein Nutfräser nicht für das Eintauchen im Holz geeignet ist, sprich keine stirnschneidenen Eigenschaften besitzt. Hochwertige Nutfräser haben am Stirnende noch eine Hartmetallschneide eingelötet, wenn man hier nicht zuviel auf einmal wegnimmt gibt es im Regelfall keine Überhitzung.

Vor allen Dingen die billigen "China-Nut-Fräser" sind zu 99 % nicht fürs Eintauchen geeignet, damit lassen sich - wenn überhaupt - nur durchgehende Nuten fräsen.

Ansonsten ist das Eintauchen auch auf einem Frästisch absolut problemlos möglich, ein Spiralnutfräser ist dabei natürlich ein feine Sache, muss aber nicht unbedingt sein.

Gruß Guido

[Armin Dreier]

Ich muss gestehen, dass mir das noch nie passiert ist. Ich habe alle möglichen Arten von Harthölzern gefräst, vorwiegend Exoten und weniger Buche.
Ich habe meistens darauf geachtet dass die Fräsungen, wenn möglich, frei von Spänen waren. Gebrannt hat's nie. Manchmal hat's angefangen zu stinken. Das ist allerdings nur mit nicht mehr ganz so scharfem Werkzeug passiert.

[Jürgen z.H.]

Mir ist das mit einem einfachen schmalen Schaftfräser passiert, mit dem ich eine tiefe Nut gefräst habe. Der Fräser förderte die Späne nicht aus der Nut, sondern es bildete sich in der Nut eine feste heiße Spänemasse. Die Absaugung konnte die Späne nicht aus der Nut heraussaugen. Nach dem Fräsen habe ich die Nut mit dem Sauger in der einen Hand und einem Stecheisen ausgeräumt. Dabei bin ich auf ein schon glühendes Spänenest gestoßen, das ich eingesogen und durch den Luftstrom entfacht habe. Ruckzuck qualmte mein Spänesack. Solange man in der Werkstatt ist kann man ja reagieren. Aber ich habe immer Angst, dass ich mal unbemerkt beim Arbeiten sowas produziere und mir die Hütte abbrennt.

Jürgen

[Rolf Richard]

[In Antwort auf #16130]
Hallo Guido,

der Fräser war ein Festool und die haben ziemlich gute Stirnschneiden. Ich denke das Problem lag daran, dass sich die Späne in der Nut und oberhalb der Tischplatte wie in einem Sack sammelten. Meine Vermutung: wäre die Tischöffnung grösser gewesen, dann wäre es nicht passiert.

Gruss

Rolf