Auf die Gefahr hin, daß ich mich der Lächerlichkeit preis gebe, zeig ich jetzt mal, was ich gelegentlich so mache. Werkstatt hab' ich keine (außer einer Ecke in meinem Zimmer) und die Anfertigung von eigenen Holzplatten aus Rohmaterial ist ein ferner Traum für mich. So bin ich halt an Konfektionsware gebunden und versuche das Beste draus zu machen.
Die Anfrage war: Aus dem kleinen Kästchen hinter dem Staubsauger mittels Aufsatz und erweiterndem Regal eine Art Bar zu bauen, auch als Raumteiler zwischen Küche und Wohnzimmer.
Das schwarze Ding rechts am Boden ist übrigens eine groooße Fahrradtasche. Ob ihr's jetzt glaubt oder nicht, aber ich bin hier in Holland immer per "fiets" unterwegs. Normalerweise kriege ich alles auf einmal unter, diesmal waren wir aber für den Transport dann doch zu zweit. (Auf dem Bild sind längst nicht alle Werkzeuge und Maschinen zu sehen).
So sah das also gegen Mittag aus:

Und so am Ende des Nachmittags:

Dieses Teil habe ich angeschafft, lange, bevor ich dieses Forum kannte und lange bevor ich willig war, für Werkzeug und Maschinen so viel auszugeben, bis Festo oder Fein (o.ä.) draufsteht. Das also ist meine private TS55 mit Führungsschiene. Geht auch, wenn auch etwas umständlicher.

Der Aufsatz beim Verleimen. Das Werktischchen ist das klapprigste wo gibt, aber vor allem ist es leicht zu transportieren und immer noch ganz schön praktisch. Nachdem ich möglichst viel mitnehmen will, aber nicht zu viel mitnehmen kann, muß ich mir immer wieder individuelle Problemlösungen einfallen lassen, wie zum Beispiel hier, die nicht vorhandenen großen Leimzwingen zu ersetzen.

Mein obligater Tagesfehler hat mich natürlich auch nicht im Stich gelassen: warum dieses Bein dann plötzlich 7mm kürzer war als die anderen drei, ist mir bis jetzt ein Rätsel. Aber was soll's. Das ergänzende Stückchen vom Restbalken war schnell gefunden und abgeschnitten, aber eine Viertelstunde dazustehen und mit der Hand draufzudrücken, bis der Leim abbindet, war mir dann doch zu blöd. Die Gießkanne, die grade danebenstand und hämisch grinste, wurde dann zur Arbeit eingeteilt. Eine halbe Stunde hat sie da oben balancierend aushalten müssen, bis ich sie erlöste, und dann war ihr ganz schön schwindelig.

Ich finde Flachdübel einfach superpraktisch. Viel schneller und einfacher zu plazieren als Runddübel, die mich gelegentlich schon zum Wahnsinn getrieben haben, vor allem bei größeren unhandlichen Objekten (meistens arbeite ich allein).
Hier der Aufsatz und die Platte vor dem Verleimen, die Beine sind schon fertig.

Und so sah das Schlachtfeld aus, bevor ich meinen Kram wieder weggepackt habe. (Spezialisten mögen die friedliche Co-existenz von angeblich miteinander verfeindeten Maschinenhersteller-Marken beachten. Es IST möglich. Fein, Festo, Metabo, Makita und DeWalt arbeiten zugleich an einem Projekt. :-) )
Die nagelneue Oberfräse ist eigentlich immer und überall dabei. Nach nur kurzer Zeit frage ich mich: Wie hab' ich das bisher ohne eigentlich geschafft? Ähnliches gilt für die Flachdübelfräse. Kommt mehr zum Einsatz als je gedacht.

Naja, das war's dann schon. Holzwerken hat viele Gesichter. Eine Werkstatt wäre schön, aber so geht's einstweilen auch.
Schönen Tag Euch allen,
Reinhard