Moin zusammen
Der Wästikivi, ich musste ihn einfach mal ausprobieren.
Der Steinmetz hat mir zwei weitere Steine in das Päckchen gelegt, mit der Bitte sie mal für Werkzeug aus zu probieren.
Der Wästikivi wird mit Körnung 600-1000 angegeben.
Dazu kam ein 'Orivesi' 2500-3000 und einer ca. 5000.
Ich habe mir die Zeit genommen sie ausführlich zu testen.
Mit dem ganz feinen bin ich nicht so gut zurechtgekommen. Ich habe es (noch) nicht geschafft ihn auf seiner gesamten Fläche ab zu richten. Er ist an einer Stelle etwas rauh, und die Klingen neigen zum festsaugen, wie es auch bei harten Wassersteinen vorkommt. Friedrichs Trick mit einer Rasterung habe ich (noch) nicht ausprobiert. Und irgendwie brauche ich einen so feinen Stein eigentlich nicht wirklich für mein Werkzeug. In der Küche ist er allerdings besonders am Fischmesser nützlich.
Zu Natursteinen habe ich den Verglich zum Roszutec: dieser klebt weniger, ergibt aber eine weniger feine, weniger polierte Schneide.
Die zwei anderen Steine nutze ich inzwischen regelmässig - besonders auf der Baustelle kommen sie täglich zum Einsatz.
- Was mir am besten gefällt, ist dass sie in der Körnung 'flexibel' sind: Mit viel Wasser und Druck arbeiten sie der Körnung entsprechend. Mit weniger Wasser und weniger Druck ergeben sie ziemlich fein polierte Schneiden. Bei Stemmeisen für gröbere Zimmererarbeiten finde ich ich den Wästikivi ausreichend. Auf dem 2500er Orivesi abgezogen entstehen fein polierte Schneiden, die Fichten Hirnholz (fast) ausriss-frei schneiden - was will man mehr?
Auch zum Hobeln reicht mir die entstanden Schärfe, solange es nicht 'kompliziertes Holz ist. Für sehr feine Arbeiten, wie beim Schnitzen kommt zum Schluss noch Leder mit Sic-Paste dazu.
- Sie kommen mit sehr wenig Wasser aus. Draufspucken (ein Schluck Tee aus der Thermos geht auch

und los funktioniert wirklich. Da sie in meine Metertasche passen kann ich sie also auch bei -20°C benutzen - kein Problem mit Eis.
- Sie sind sehr hart und müssen nicht ständig abgerichtet werden. Besonders auf der Baustelle ein echter Vorteil. Sie können dort ein paar Tage im regelmässigen Einsatz sein, bevor ich sie zum Abrichten nach Hause zu flüssig Wasser bringe.
- Auch wirklich unglücklich geführte, schmale Stemmeisen tuen ihnen keinen Schaden an.
- Langzeiterfahrung habe ich noch keine, aber ich gehe davon aus, dass sie extrem Langlebig sind. Ich würde mich wundern, wenn ich den feinen noch einmal nachkaufen muss. Der Wästikivi ist etwas dünner, mal schauen.
- Mir gefällt das Arbeiten mit ihnen. Sie fühlen sich gut an, klingen gut und sehen schön aus. Echte Handarbeit mit einem Naturmaterial - mir gefällt das.
Die Härte bringt natürlich beim Abrichten Herausforderung mit sich. Der Orivesi war nicht 100% plan. Auf dem Kollenrotschen Klinker war es nicht wirklich möglich, auf Schleifpapier (Mirka schwarz) mit Geduld möglich. Das Schleifpapier bleibt dabei erstaunlich lange griffig. Seit dem sie einmal wirklich flach sind habe ich folgende Methode für mich gefunden:
Erst meinen Shapton 220 auf Klinker, dann die Natursteine am Shapton. Damit komme ich gut zurecht und es dauert keine zwei Minuten.
Sie sind zum Schärfen aber nicht so schnell und effektiv wie die meisten Japanischen Wassersteine die ich kenn.
Wenn in der Klinge ein Ausbruch o.ä ist, dann dauert es auf dem Wästikivi länger als auf meinen Japanischen 1000er Steinen. Da kommt mein 220er Kunststein zum Einsatz. Vielleicht wäre ein etwas feinerer, Körnung 300-500 gut.
Das ist im Moment alles, was mir in den Sinn kommt.
Ein gemütliches Wochenende Euch allen!