Guhdo meldet Insolvenz an
Guhdo meldet Insolvenz an
Heute in den Remscheider Nachrichten.
Gründe sind der Kostendruck vor allem durch chinesische Hersteller sowie zu hohe Rückstellungen für Sozialleistungen.
Über 70 Mitarbeiter sind betroffen.
Guhdo ist einer der führenden Hersteller von hochwertigen Fräsern und Sägeblättern in Deutschland.
Re: Guhdo meldet Insolvenz an
Ich sag nur so viel: Etwas weniger Bürokratie und mehr "Patriotismus" täte allen gut.
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Re: Guhdo meldet Insolvenz an
...manchmal glaube ich, dass wir Hobby-Schreiner die letzten sind, die noch echte Qualität zu schätzen wissen...Im Fachbedarfsgeschäft meines Vertrauens bin ich letzter Zeit häufig der einzige Kunde....kaufen eigentlich alle inzwischen China?
Re: Guhdo meldet Insolvenz an
Nicht wirklich alle, aber sehr viele. Leider.
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Re: Guhdo meldet Insolvenz an
Wer benutzt von uns Guhdo Sägeblätter?
Re: Guhdo meldet Insolvenz an
Ich. Auch Festo bezieht einen Teil seiner Sägeblätter von Guhdo.
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Re: Guhdo meldet Insolvenz an
[In Antwort auf #15819]
Tatsächlich üben Hersteller aus Niedriglohnländern einen beträchtlichen Wettbwerbsdruck auf unsere "heimischen" Werkzeughersteller aus. Hinzu kommt, dass das Geschäft unserer deutschen Hersteller heutzutage stark exportabhängig ist. Nur noch ein sehr kleiner Teil des Umsatzes wird in Deutschland erzielt, eine echte Trendwende ist nicht in Sicht, der Handwerksbereich krankt und wird sich weiter bereinigen, im industriellen Bereich (Möbelfertigung) sieht es vielleicht etwas besser aus.
Sicher ist es wünschenswert (und im übrigen auch unterm Strich eigentlich immer preiswert - vielleicht nicht immer billig), wenn wir hier verstärkt auf die wirklich exzellenten Produkte unserer heimischen Hersteller zurückgreifen. Nicht umsonst sind ja die deutschen Hersteller hier Weltmarktführer! Tatsächlich ist das aber nur eine Seite des Spiels, und fällt letztlich wegen der starken Exportlastigkeit nur bescheiden ins Gewicht.
Ein viel gravierenderer Aspekt ist doch, dass wir (die deutsche Industrie) mit den höchsten Lohnkosten uns auf dem Weltmarkt dem Wettbewerb stellen müssen. Jedem ist heute klar, dass wir zwingend an der Stellschraube "Lohnkosten" drehen müssen, um sie in den Griff zu bekommen. Aber offensichtlich endet dieses Verständnis immer sehr schnell dann, wenn es mit persönlichen Einschnitten verbunden ist, auch wenn es klar zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen würde und damit langfristig uns allen und jedem persönlich wieder helfen würde.
Auch bei GUHDO hat sich die Belegschaft offensichtlich mit knapper Mehrheit gegen solche Massnahmen (teilw. Lohnverzicht, Kürzung bzw. Verzicht von Uraubs- und Weihnachtsgeld) ausgesprochen.
Das Ergebnis ist bekannt.
Vielleicht sollten wir aber die Diskussion in diese Richtung hier abbrechen, bevor sie politisch wird, was wohl nicht in diese Forum gehört.
Bernhard.
Tatsächlich üben Hersteller aus Niedriglohnländern einen beträchtlichen Wettbwerbsdruck auf unsere "heimischen" Werkzeughersteller aus. Hinzu kommt, dass das Geschäft unserer deutschen Hersteller heutzutage stark exportabhängig ist. Nur noch ein sehr kleiner Teil des Umsatzes wird in Deutschland erzielt, eine echte Trendwende ist nicht in Sicht, der Handwerksbereich krankt und wird sich weiter bereinigen, im industriellen Bereich (Möbelfertigung) sieht es vielleicht etwas besser aus.
Sicher ist es wünschenswert (und im übrigen auch unterm Strich eigentlich immer preiswert - vielleicht nicht immer billig), wenn wir hier verstärkt auf die wirklich exzellenten Produkte unserer heimischen Hersteller zurückgreifen. Nicht umsonst sind ja die deutschen Hersteller hier Weltmarktführer! Tatsächlich ist das aber nur eine Seite des Spiels, und fällt letztlich wegen der starken Exportlastigkeit nur bescheiden ins Gewicht.
Ein viel gravierenderer Aspekt ist doch, dass wir (die deutsche Industrie) mit den höchsten Lohnkosten uns auf dem Weltmarkt dem Wettbewerb stellen müssen. Jedem ist heute klar, dass wir zwingend an der Stellschraube "Lohnkosten" drehen müssen, um sie in den Griff zu bekommen. Aber offensichtlich endet dieses Verständnis immer sehr schnell dann, wenn es mit persönlichen Einschnitten verbunden ist, auch wenn es klar zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen würde und damit langfristig uns allen und jedem persönlich wieder helfen würde.
Auch bei GUHDO hat sich die Belegschaft offensichtlich mit knapper Mehrheit gegen solche Massnahmen (teilw. Lohnverzicht, Kürzung bzw. Verzicht von Uraubs- und Weihnachtsgeld) ausgesprochen.
Das Ergebnis ist bekannt.
Vielleicht sollten wir aber die Diskussion in diese Richtung hier abbrechen, bevor sie politisch wird, was wohl nicht in diese Forum gehört.
Bernhard.
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Re: Guhdo meldet Insolvenz an
[In Antwort auf #15838]
Habe eine Fräser von Guhdo - einer der besten Fräser, die ich besitze.
Abrundfräser 12,7mm Radius mit Kugellager.
Schade dass es diese Firma dann nicht mehr gibt.
Berthold
Habe eine Fräser von Guhdo - einer der besten Fräser, die ich besitze.
Abrundfräser 12,7mm Radius mit Kugellager.
Schade dass es diese Firma dann nicht mehr gibt.
Berthold
Verständnisfrage
Macht der Arbeitslohn eigentlich wirklich noch so viel aus? Mal ehrlich: Bei der Herstellung eines hartmetalbestückten Sägeblatts hat doch niemand mehr die Hände im Spiel, oder?
Das Problem muß letztendlich woanders liegen. Schließlich kosten ordentliche Stammblätter und feinkörniges HM/HW Bestückung sowie präzise - sprich: automatisierte - Fertigung auf modernen Maschinen auch in China Geld.
Meine Sägeblätter sind übrigens fast alle von Freud aus Italien. Also immerhin nicht aus China.
Das ist meiner Meinung nach einer der verlogenen Aspekte an der aktuellen Diskussion in Deutschland: Die Unternehmen tun so, als könntne sie jederzeit die gleichen Produkte in der gleichen Qualität in China fast umsomst herstellen. Und die Lohnkosten sind der alleinig über den Unternehmenserfolg bestimmende Faktor.
Viele Grüße,
Gerhard