Unterschied Holzbohrer/Schlangenbohrer

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Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Unterschied Holzbohrer/Schlangenbohrer

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo,

kann mir einer den Unterschied der beiden Bohrertypen erklaeren?
Nicht im Aufbau, sondern in der Funktionsweise bzw. Anwendung.

--
Dirk

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Frage ist falsch gestellt

Beitrag von reinhold »


Hallo Dirk,
die Frage ist falsch gestellt :

Holzbohrer sind alle Bohrer, die zum Bohren von Holz gedacht sind, unabhängig von der Ausbildung von Schneide und Schaft. Beispielsweise sind Nagelbohrer, Spitzbohrer, Forstnerbohrer oder Flachfräsbohrer alles Holzbohrer, aber sie sind grundverschieden.

Schlangenbohrer bezieht sich auf die Ausbildung des Schafts bzw. die Art, wie die Späne ausgeworfen werden. Im Allgemeinen meint man mit Schlangenbohrern einen Bohrer, der über eine Spirale die Späne auswirft. Die Spitze kann mit einem oder zwei Vorschneidern versehen sein, sie kann eine Zentrierspitze oder ein Gewinde haben oder auch nicht. Die Spirale kann eine Seele haben oder massiv sein. Es gibt einfache und doppelte Wendel. u.s.w.

Gruss
reinhold

Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Re: Frage ist falsch gestellt *MIT BILD*

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo Reinhold,

jetzt bin ich allerdings auch nicht schlauer. :-(

Ich versuche nochmal, meine Frage zu erklaeren. Mit Holzbohrern meinte ich die normalen Spiralbohrer, die nicht mit einem Winkel angeschliffen sind, wie Bohrer fuer Metall, sondern mit einer angeschliffenen Zentrierspitze.

Mit Schlangenbohrer meinte ich sowas wie Dieter im Shop anbietet (siehe Bild).

--
Dirk

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Frage ist falsch gestellt

Beitrag von reinhold »


okay,
die Holzbohrer (Deine Definition, korrekt : Holzspiralbohrer) sind vom Aufbau her Metallbohrer mit einer speziell angeschliffenen Spitze für Holz.
Das heisst : sie haben eine Zentrierspitze, meist pyramidenförmig, und in der Regel 2 Vorschneider, die die Fasern durchtrennen, damit die nachfolgende Schneide das Loch ausräumen kann. Die Spanabfuhr funktioniert über die eingefräste Wendel. Und jetzt kommt der Nachteil dieser Bohrer : diese Wendel ist eigentlich für Metallbohrer konzipiert und leistet den Abtransport von Holzspänen nur sehr schlecht. Man muss also oft den Bohrer zurückziehen und ausspänen. Diese Bohrer sind gut für allgemeine Zwecke in Querholz und vertragen auch schnellere Drehzahlen. Sie sind einfach zum Herstellen und billig, aber tricky zum Nachschleifen.

Die Schlangenbohrer haben je nach Modell einen oder zwei Vorschneider, eine einfache oder doppelte Wendel, sind eher für Bohrwinden konzipiert oder andere langsame Drehzahlen. Sie schneiden relativ saubere Löcher (nicht so glatt wie Forstnerbohrer), ziehen sich mit ihrer Zentrier-Schraube gut ein und werfen die Späne besser aus als Holzspiralbohrer. Ideal zum Bohren von Balkenlöchern für Holznägel oder so. Verwendbar nur im Querholz.

Ich besitze zwar einige Schlangenbohrer, ältere, aber gut im Schuss. Ich verwende sie selten. Bei kleineren Durchmessern (bis ca 12 mm) bevorzuge ich Holzspiralbohrer, bei grösseren D. Forstnerbohrer - jeweils im Querholz.

Im Langholz gelten ganz andere Regeln !

Gruss
reinhold

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