Gratsäge - für mich

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Pedder
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Gratsäge - für mich

Beitrag von Pedder »


Hallo Holzwerker,
schon als Klaus und ich zusammen Sägen gebaut haben, haben wir immer drauf geachtet, auch immer mal Sägen für uns zu machen.
Nicht, dass es irgendwann aus ist, nichts mehr geht und dann haben wir keine von unseren Sägen, um sie unseren Enkeln zu zeigen.

Klaus hat vor Jahren den Proototy einer Gratsäge bekommen. Ich habe irgendwann im Frühling meinen Rohling versemmelt.
Und dann habe ich mit dem Entwurf rumgespielt. Der gefällt miir sehr, ist aber mit den vielen Flächen sehr aufwändig zu schleifen.
Deshalb ausnahmesweise nur bis 240 und keine Hochglanz.



Perlmutt auf den Schrauben, da ich beim Bohren die Seiten verwechselt hatte und daher viel zu tief war.. Schon deshalb für mich.

mehr Bilder: https://two-lawyers-toolworks.blogspot.com/2021/10/stair-saw-gratsage.html

Liebe Grüße
Pedder

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Uwe.Adler
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Re: Gratsäge - für mich

Beitrag von Uwe.Adler »


Hallo Pedder,

das Design ist sehr ansprechend. Gerade die Flächen mit den gefasten Kanten und Schwüngen gefallen mir ausnamslos gut.

Aber doch eine Frage zu der Blattaufnahme, warum hast Du die mit einer Winkelfase ausgestattet?

Herzliche Grüße

Uwe

Andreas Ranogajec
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Re: Gratsäge - für mich

Beitrag von Andreas Ranogajec »


Hallo,...
der Schwung des Griffes ist gut gelungen. Keine unnötigen Schnörkel, sondern
Design der einfachen Art...fast Bauhaus.
Ich kenn die Maße nicht, was eigentlich sehr hilfreich wäre, wenn man aus der reinen
bildlichen Betrachtung zur Funktionstüchtigkeit was als Betrachter sagen möchte.
Zahnung natürlich korrekt auf Zug und bei den 2 verschiedenen Zahngrößen
steckt bestimmt ne Absicht dahinter.
Die Winkelfase an der Sägeblattaufnahme sollte dem zu schneidendem Gratnutwinkel
entsprechen, was ich korrekt gelöst sehe.
Ich hab eine ULMIA Gratsäge und finde, dass die Zahnteilung einfach zu groß ist.
Eine verrundete Schneide wie bei dem japanischen Gegenstück (Azebiki), als auch die
feinere Zahnteilung liegen mir persönlich mehr...anwendungstechnisch.
Das wäre auch ne Sache Pedder...(y)
Gr.A.



Pedder
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Re: Gratsäge - für mich

Beitrag von Pedder »


Hallo Andreas, vieeln Dank für die ausführliche und positive Kritik!

DIe Zahnweiten sind noch ein Versuch, leiber hätte ich kontinuierliche steigende Zahnweiten. und die große Menge Späne zu transportieren.

Eine verrundete Schneide wie bei dem japanischen Gegenstück (Azebiki), als auch die
feinere Zahnteilung liegen mir persönlich mehr...anwendungstechnisch.


Es gibt bei Sägen nicht viel, was wir nicht schon probiert hätten:



Eine runde Zahnlinie (und dann auch ein unten runder Sägekörper) könnte tatsächlich Vorteile bieten. Aber das zu fertigen...

Liebe Grüße
Pedder

Pedder
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Re: Gratsäge - für mich

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #155505]
Hallo Uwe,

lieben Dank! bei der Fase habe ich mich in erster Linie an klassischen Vorbildern orientiert.
Und mir gedacht, das könnte gut der "Komplementärwinkel" zum Grathobel sein.
Aber ob das realistisch in der Praxis ist, weiß ich nicht.

Liebe Grüße
Pedder

MarkusB
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Re: Gratsäge - für mich

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #155504]
Hallo Pedder,

das ist eine sehr schöne Säge und wie immer handwerklich top.

Zwei Dinge aber gefallen mir aus funktionaler Sicht nicht so gut:

1.
So schick die große Fase an den Griffen auch ist (optisch gefällt sie mir sehr gut), ich befürchte, dass sie mich stören würde.
Ich habe schon einige Gratnuten mit meiner Ulmia Gratsäge hergestellt und weiß daher, dass die Arbeit recht ruppig ist.
Da ist recht viel Kraft im Spiel und man hat nicht viel Platz für seine Hände/Finger, da die Säge ja an einer Leiste entlang geführt wird.
Die Arbeit dauert recht lange, ist der Schnitt doch nicht selten länger als 60 cm und man hat davon 4 Stück.
Die Kanten würde mich dann (so meine starke Vermutung) stören.
Ich bin immer froh, dass die Ulmia nur mit einem recht großen Radius gerundete Kanten hat.

2.
Mir ist es sehr wichtig, dass man die Schnitttiefe einstellen kann.
Ich befürchte, an den Perlmutkappen würde ich nicht lange meine Freude haben.
Ich weiß, dass die nur aus der Not heraus da sind, bei mir würden die aber wegkommen, da ich beim Herauspuhlen beim Sägeblatteinstellen die Säge nicht zerkratzen würden wollte.
Da ich die Perlmutkappen optisch für ein Werkzeug eh nicht für angebracht halte, würde ich dann doch eher zu einer zusätzlichen Unterlegscheibe tendieren.

Noch was:
Wenn ich mir ein Gratsäge entwerfen könnte, dann würde ich sie in Abstimmung mit der Höhe meiner Führungsleiste entwerfen.
Meine jetzige Führungsleiste ist eigentlich für die Ulmia etwas zu hoch, da ich etwas wenig Platz zum Greifen habe. Der hintere Griff müsste etwas höher sein.
Die Führungsleiste bietet mir aber durch die Höhe eine gute Führung. Ich habe es schon mal mit einer niedrigeren Leiste versucht, war mir zu wackelig.

Die Idee mit der größeren Zahnweite am Ende finde ich klasse.
Und ich bin, wie die Vorschreiber auch, der Meinung, dass der Winkel der Fase am Sägeblatt mit dem Winkel am Grathobel übereinstimmen sollte.

Viele Grüße

Markus



Pedder
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Re: Gratsäge - für mich

Beitrag von Pedder »


Hallo Markus,

vielen Dank für Dein sehr ausführliche Kritik!
Dass mit den Kanten an den Fasen kann ich nicht widerlegen,
ich habe jetzt noch nicht stundenlang Gratnuten gesägt.
Bei Anfassen sind sie aber nicht pieksig.

Es kann auch gut sein, dass die Bezahlung viel zu fein ist.

Den Einwand mit den Schrauben versteh ich nicht. Die bleiben da drin.
(Die eine ist wahrscheinlich sogar fest eingeklebt.)
Zum Verstellen reich es völlig, die Mutter zu lösen, dann kann man das Blatt aus dem Schlitz ziehen.

Das Blatt kuckt in der Grundeinstellung relativ weit aus dem Griff. Damit man eine Führung anlegen kann.
Ich finde ein Stück 15 mm MPX Platte mit entsprechender Fase noch besser.
Die kann man auf dem Brett besser festspannen als eine Leiste und kommt mit der Säge nicht an die Zwinge

Liebe Grüße
Pedder



Pedder
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Re: Gratsäge - für mich

Beitrag von Pedder »


Hallo Markus,

Vielleicht ist aber deine Ulmia auch einfach nicht gut geschärft?
Meine Säge ist nicht ruppig, sondern sich ganz normal wie eine querschnitt Säge.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man sie auf querschnitt bezahlt hat.
Das wird aus meiner Sicht bei käuflichen Grathtsägen falsch gemacht.
Liebe Grüße Pedder

MarkusB
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Re: Gratsäge - für mich

Beitrag von MarkusB »


Hallo Pedder,

Dass mit den Kanten an den Fasen kann ich nicht widerlegen

ist von mir ja auch nur ein Vermutung!

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Zum Verstellen reich es völlig, die Mutter zu lösen, dann kann man das Blatt aus dem Schlitz ziehen.

Das war mir nicht klar. Dann ist mein Einwand gegenstandslos.

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15 mm
wären mir nicht hoch genug
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MPX Platte mit entsprechender Fase noch besser.
Die kann man auf dem Brett besser festspannen als eine Leiste

Warum kann man MPX besser festspannen als Vollholz?
Ich verwende ein Vollholz aus Buche mit den geschätzten Abmessungen von HxB 5x8 cm.
Das ist schon ein Brummer, aber ich mag eine hohe Führung und die Zwingen brauchen auch ihren Platz.
Da könnte man konstruktiv bei mir sicherlich einiges verbessern.

Viele Grüße

Markus



Pedder
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Re: Gratsäge - für mich

Beitrag von Pedder »


Hallo Markus,

wenn ich eine Platte von 20cm Breite habe, kann ich die auf dem Werkstück so festspannen,
dass ich mit den Händen und der Säge nicht mal in die Nähe der Zwinge komme.
Muss aber nicht mpx sein, das geht wohl jedes Material.

Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob man die Leist nicht besser negatiov aufspannt.

Dann wäre allerdings die Fase an der Gratsäge kontraproduktiv.

Vielleicht willst Du die Säge mal testen?

Dann schick mir eine E-Mail.

Liebe Grüße
Pedder

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