Frage zu Doppelschleifer
Frage zu Doppelschleifer
Hallo zusammen,
ich denke über die Anschaffung eines günstigen Doppelschleifers nach. Zum einen gibt es da Anwendungen außerhalb der Holzbearbeitung, zum anderne soll es mittelfristig eine Drechselbank geben. Damit der finanzielle Schock etwas gelindert wird wollte ich die Ausgaben etwas strecken und mit einer Schleifmaschine anfangen.
Ich hatte mir das so gedacht, daß es ein Doppelschleifer wird. Auf einer Seite eine Edelkorundscheibe, auf der anderen eine Polierschiebe zum Abziehen.
Funtkioniert sowas ? Oder müssen die Scheiben bei ganz unterschiedlichen Drehzahlen laufen?
Falls jemand von euch einen guten und preiswerten Hersteller empfehlen kann: Für Tips bin ich dankbar. Ich würde in diesem Fall auch nicht vor Güde, Ferm, Westfalia oder was auch immer zurückschrecken.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Frage zu Doppelschleifer
Hallo Gerhard,
ich benutze für Montagezwecke eine kleine transportable Doppel-Schleifmaschine von Bosch. Die wird zwar nicht mehr hergestellt, es gibt aber noch Ersatzteile. Auf der linken Seite habe ich eine Korundscheibe angebracht, rechts eine Filzscheibe für Abziehpaste. Beide laufen mit den gleichen Umdrehungen. Das ist o.k so. Wenn Du, wie ich, mit der Drehrichtung schleifst, mußt Du darauf achten, daß sich die Schutzverkleidung um 180 Grad versetzt anbringen läßt (die meisten, vor allem billige Machinen schleifen gegen die Drehrichtung). Bei der Bosch war das kein Problem. Ich würde Dir auch eher empfehlen eine (alte) gebrauchte, gute Maschine zu besorgen. Das ist zwar viel Reinigungsarbeit, aber sie sind meist unverwüstlich. Wenn Du stationär arbeitest, solltest Du nach einem großen Schleifscheibendurchmesser suchen. Das ist besser für die Eisen. Von Ulmia gab es mal große Maschinen (ca. 20cm Durchmesser). Ich hab für zuhause einen alten elektrifizierten Wasserschleifstein, der für die Eisen das non plus ultra ist (keine Gefahr des Ausglühens). Allerdings braucht man zum Schleifen mehr Zeit.
Viele Grüße,
Ingrid
Re: Frage zu Doppelschleifer
Wenn Du Hobelmesser oder Stecheisen maschinell schärfen willst, kommst Du um Tormek oder ähnliche Naßschleifmaschinen nicht herum. Ich kenne keine günstigere zufriedenstellende Lösung.
Die besten Schleifergebnisse erzielt man von Hand und entprechendem zeitlichen Aufwand. Durch eine gute Vorbereitung und Diziplin bei der Nutzung der Werkzeuge kann man den Aufwand beim manuellen Schleifen in Grenzen halten. Am besten dazu im Schärfprojekt nachlesen. Ich halte es so, dass ich meistens mit der Tormek schleife und poliere. Die Ergebnisse kommen dem sehr nahe, was ich mit der Wassersteinen und Glasplatte schaffe. Wen es wirklich mal um die Wurst geht, schleife und poliere ich von Hand nach. Die Geometrie der Schneiden lege ich immer mit der Tormek an, da ich keine Lust habe, stundenlang Spiegelseiten zu planen.
Die Tormek dürfte aber Dein eigentliches Ziel eine Drechselbank zu kaufen, zeitlich verschieben, ist meiner Meinung nach ohne Alternative, wenn es um eine Maschine geht.
Tschüß Jürgen
Re: Frage zu Doppelschleifer
Hallo Jürgen,
nein, keine Angst, Hobeleisen und Stechbeitel werden weiter auf Wassersteinen geschliffen.
Soweit ich das verstanden habe ist eine Tormek für HSS Drechseleisen nicht notwendig. Nachdem ich mittlerweile einiges an Geld für verschiedene Wassersteine und Schleifführungen investiert habe werde ich jetzt nicht mehr auf eine Tormek umsteigen.
Außerdem stelle ich mir vor, daß Du nach dem Schleifen einer HSS Röhre den Stein der Tormek neu abrichten kannst.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Frage zu Doppelschleifer
Hallo Gerhard,
ich selbst bin ein Freund des Tormek, der kann praktisch alle Werkzeuge schleifen mit guten bis sehr guten Ergebnissen. Ein Stück Flacheisen entgraten kann er nicht.
Hier ist eine Doppelschleifmaschine in ihrem Element, aber bitte dann mit 200-250mm Schleifsteinen und Drehstrommotor!
Eine sehr gute Wahl sind hier Metabo Doppelschleifmaschinen, kenne ich aus dem Betrieb, 40 Jahre im Einsatz, Schleifsteinverbrauch vielleicht über 100, aber die Maschine läuft immer noch, und das sehr leise.
Natürlich sind die Maschinen teuer, meiner Meinung nach kann man aber auch eine große Gebrauchtmaschine bekommen, manchmal bekommt man sogar noch eine 7203 die hat auf der einen Seite eine Topfscheibe, speziell für den Werkzeugschliff, sogar 260mm Hobelmesser lassen sich dank Linearführung schleifen, natürlich auch alle anderen HSS Hobel und Stemmwerkzeuge!!!
Ist mir vor wenigen Wochen durch die Lappen gegangen, hatte den Termin verpennt:-(((
Gruß Dietrich
Re: Frage zu Doppelschleifer
Hallo Dietrich,
das wäre dann tannengrün Nummer 6 (wenn ich die Bandsäge von Heinz schon mal mitzähle...).
Ich glaube eine Industriemaschine wäre mal wieder ein wenig übertrieben. Da gibt es schon schöne Teile bei 123, aber ich muß mittlerweile sehr auf den Platzbedarf achten. Gerade bei "sekundären" Maschinen.
Du hast es - mit der Bemerkung zum Entgraten - ziemlich auf den Punkt gebracht. Natürlich geht es erstmal um Drechseleisen. Aber irgendwie braucht eine Werkstatt einen Schleifbock.
Ich habe ein Modell von Creusen gesehen, für das es auch eine Aufnahme für Abzeischeiben bzw. Dornen für Polierscheiben/Schwabbel gibt. Hat allerdings auch seinen Preis.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Frage zu Doppelschleifer
Hallo Gerhard,
Nein, eine alte Industriemaschine ist keineswegs übertrieben. Ich habe eine 200er AEG mit Wechselstrommotor, die mindestens 30 Jahre alt ist. Eine absoluter Traum: Seidenweicher Lauf, Viel Kraft, und eine präzise und gleichzeitig sehr leichtlaufende Lagerung. Wenn du an so was rankommst, dann leg es dir zu. Das ist besser wie die meisten neuen Maschinen, die erschwinglich sind.
MfG
Maximilian Schreiegg
Re: Frage zu Doppelschleifer
Hallo Gerhard,
soweit ich mich dunkel erinnere gab es auch von Siemens große Industrieschleifmaschinen. Der größere Durchmesser ist vom Abrieb her einfach besser für die Eisen (deshalb halte ich auch nicht viel von der Tormek, sondern weit mehr von mindestens dreifach so großen Sandsteinen). Vergiß nicht, daß Du außer der Maschine sowieso Platz für den herumspritzenden Schleifstaub brauchst. Durch eine darumgebaute Kabine läßt sich das einigermaßen auffangen. Und Platz für einen Wasserbecher, um die Eisen zu kühlen, brauchst Du auch... Abgesehen von Deiner Bewegungsfreiheit, um längere (Drechsel)eisen zu schleifen...
Grüße,
Ingrid
Norm für Schiebenbohrung / Wellendurchmesser
[In Antwort auf #15480]
Hallo,
ich bin gerade eifrig dabei, "Marktforschung" zu betreiben. Gibt es eigentlich sowas wie eine Norm für Schleifscheiben? Zwischen 1/2" und 32 mm habe ich alles an Wellendurchmessern gefunden. Fast in beliebigen Abstufungen.
1/2" bei Noname, 15 mm bei Creusen, 16mm Quantum/Optimum, 20 bei Metabo/Beckum, 25mm gabs auch irgendwo und 32mm bei Güde.
Einige Filzscheiben passen auf eine 10mm Welle. Also alles nicht so einfach.
Wobei mir der kleine Creusen Schleifer ganz gut gefällt. Da gibt es auch eineiges an Zubehör, z.B. eine Bohrfutteraufnahme oder eine 10mm Welle für Filzscheiben oder Polierdorne.
Viele Grüße,
Gerhard
Hallo,
ich bin gerade eifrig dabei, "Marktforschung" zu betreiben. Gibt es eigentlich sowas wie eine Norm für Schleifscheiben? Zwischen 1/2" und 32 mm habe ich alles an Wellendurchmessern gefunden. Fast in beliebigen Abstufungen.
1/2" bei Noname, 15 mm bei Creusen, 16mm Quantum/Optimum, 20 bei Metabo/Beckum, 25mm gabs auch irgendwo und 32mm bei Güde.
Einige Filzscheiben passen auf eine 10mm Welle. Also alles nicht so einfach.
Wobei mir der kleine Creusen Schleifer ganz gut gefällt. Da gibt es auch eineiges an Zubehör, z.B. eine Bohrfutteraufnahme oder eine 10mm Welle für Filzscheiben oder Polierdorne.
Viele Grüße,
Gerhard
Re: Norm für Schiebenbohrung / Wellendurchmesser
Hallo Gerhard,
ich habe jetzt hier im Forum schon öfters den Namen "Creusen" gehört. Gibts da einen Link zu eine HP oder ähnliches?
Danke
Maximilian Schreiegg