Zweischichtige Hobelklingen

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Zweischichtige Hobelklingen

Beitrag von Andreas Ranogajec »

[In Antwort auf #154576]
Hallo Pedder,
HSS Stahl gibt es seit Anfang des 20.Jhdts, also seit über 110 Jahren und das ist wohl genug Zeit, in der
er Kaltarbeitsstähle verdrängen konnte.
Ob eine gewisse Korrelation besteht kann ich freilich nicht nachweisen, weshalb ich das auch eher als unbewiesene
Vermutung ins Forum geworfen habe.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass der Ulmia-Vertreter den Schreinermeister zum Kauf von HSS Hobeleisen
in den 50/60/70 meintwegen auch 80er Jahren leicht überreden konnte, wenn da schlagkräftige Argumente im
Spiel waren. Man hat die Dinger ja nicht als Stückware verkauft sondern z.B. im neuen Reformputzhobel mit
Eisensohle oder Pockholzsohle, in der Rauhbank mit Schraubklappe oder dem Schlichthobel mit Keilwiderlager etc.
Ich habe auch nicht bestritten, dass es keine laminierten Hobeleisen in Eisenhobeln gab,...wenn du darauf bestehst,
kann ich dir ein Bild schicken von einem Stanley Type 5 ( also genau die Einführungszeit von HSS) mit einem HSS Eisen.
Alles kein Problem.
Schließlich ist ein Forum auch zum Diskutieren da...
LG Andreas



Andreas Ranogajec
Beiträge: 582
Registriert: Do 16. Sep 2021, 02:04

Re: Zweischichtige Hobelklingen

Beitrag von Andreas Ranogajec »

[In Antwort auf #154580]
Hallo Hannes,
wenn du über deine Hobeleisen etwas mehr erfahren willst, dann geh doch auf Wolfgangs Seiten
und informier dich über die Hersteller und die Marken.
https://www.holzwerken.de/museum/hersteller/marken.phtml
Genau datieren lassen sich manche Hobeleisen nicht, weil die Marken manchmal von der
Konkurrenz übernommen wurden oder aufgehört haben zu existieren.
Zudem ist die Datenlage bei uns eher spärlich, weil es wenig Nachforschungen in der Richtung gab.
(Ganz im Gegensatz zu den Amis und den Tommies, die versuchen nachzuweisen ob sie ein
Originaleisen im Hobel Type XYZ haben, des Rechts- oder Linksdrehungen aufweist,...LOL)
In Wikipedia gibt es allerdings gute Beiträge zu Stahlsorten, Schnittstählen und anderes zum
Nachlesen.

LG Andreas


Friedrich Kollenrott
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Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Zweischichtige Hobelklingen

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #154580]
Hallo Hannes,

ja, "Gussstahl" sagt gar nichts. Ist noch nicht einmal die Behauptung einer besonderen Qualität.

Das Alter von laminierten Klingen? Da bin ich jetzt etwas überfordert. Ob man das seit 40 Jahren oder seit 80 Jahren nicht mehr macht, weiss ich nicht. Da könnten Dir Andere besser weiterhelfen.

Stahlqualität damals und heute: Auf jeden Fall stehen heute mindestens so gute Stähle zur Verfügung wie früher. Und sie sind so kostengünstig, dass es sich nicht lohnt zu laminieren, Man macht einfach das ganze Eisen aus dem hochwertigen Material. Das schliesst natürlich nicht aus, dass irgendwelche Haiopeis minderwertigen Stahl einsetzen, aber bei Herstellern die einen Namen haben würde ich das ausschließen. Eine Besonderheit alter Eisen ist, dass sie wahrscheinlich nicht aus legiertem Stahl sind, sondern aus Kohlenstoffstahl (die Plattierung). Der ist zwar nicht "besser", aber besonders angenehm zu schärfen, das ist ein Vorteil.

Zum Thema Stahl empfehle ich das Kapitel 7 in meiner Schärfanleitung für Stecheisen und Hobeleisen (Link "Schärfprojekt" oben auf der Seite)

Grüße, Friedrich

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