Hallo,
Angestoßen durch einige im Forum vorgestellte Sägen- bzw. Schärfprojekte, habe ich mir (wir haben doch alle mehr Zeit jetzt) Gedanken gemacht um eine zweckmäßigere Gestaltung von zu schärfenden Sägen. Nein, diesmal nicht die Griffe, sondern das Blatt.
Frage: Warum haben viele Sägen eine Bezahnung, wo man sie gar nicht benutzt? Und warum soll man die schärfen?
Um das mal an ein paar Beispielen aus meiner Werkstatt zu verdeutlichen:

Oben: Fuchsschwanz (Disston)
Die Bezahnung erstreckt sich bis unter den Griff. Was soll das? Praktisch kann man mit diesen Zähnen gar nicht sägen, schon weil meistens der Griff mit dem Werkstück kollidieren würde, Außerdem drückt die Handkraft die Zähne steil herunter ins Holz (s. weißerPfeil mit Kraft F), das geht nicht. Also benutzt man die letzten 50 oder 100 mm der Bezahnung gar nicht, ich jedenfalls mache das. Aber ich schärfe die ganze Länge des Blattes! Und habe bei einigen Sägen auch noch Probleme, es beim Feilen dieser überflüssige Zähne zu spannen.
Die Zähne am hinteren Ende des Blattes solcher Fuchsschwänze sind nichts als folkloristische Deko. Nützen nichts, aber machen immer wieder Arbeit (beim Schärfen). Eigentlich könnte man das Blatt dort abschneiden (schwarze gestrichelte Linie). Weil das ungewohnt aussieht, werde ich es erst einmal nicht tun.
Mitte: Rückensäge (Spear & Jackson, Griff von Klaus).
Ähnlich, wenn auch nicht so krass. Es gibt ja Rückensägen mit einer schüchtern abgeschnittenen kleinen Blattecke, aber auch da da könnte man viel rabiater sein.
Unten: Feinsäge (William Greaves, Griff Eigenbau)
Bei Feinsägen ( denen mit den gedrechselten Griffen) sind dagegen die Verhältnisse offensichtlich günstiger.
Ich werde zukünftig beim Schärfen zwar die ganze Blattlänge abrichten, aber bei den größeren Rückensägen und den Fuchsschwänzen nur noch den genutzten Teil der Bezahnung ausfeilen ( bis zu einer mit Funkenschreiber angebrachten Markierung). Mal sehen, wie sich das bewährt. Das Abschneiden nutzloser Teile des Blattes wäre dann der nächste Schritt.
Was haltet Ihr davon?
Friedrich