Irgendwie scheint meine Hyperaktvitätsphase genau auf ein Sommerloch im Forum zu treffen; sind denn alle hier im Urlaub??
Ich hoffe mal, ich nerve nicht zu sehr - aber woher sollte ich sonst Lob oder fachliche Kritik erhalten(beides sehr willkommen) wenn nicht hier???? Schließlich halten die Kollegen in der Werkstatt mich für kompltt durchgeknallt.
Hier also ein neuer Hobelbauversuch noch nicht ganz fertig, aber genug zum vorzeigen. Außerdem wollte ich Euch mal meinen Arbeitsablauf zeigen, der ja doch vom Krenov-Standart 'geringfügig' abweicht ;-)).
Am Anfang steht der Entwurf als Zeichnung, dann als 3D-Modell (Billig-Fichte) um die Handlichkeit besser zu bewerten.

Der Korpusmittelteil entstand aus 2 Teilen Esche, die Maserung gespiegelt verleimt, um den Verzug zu minimieren. Dann die untere Seite winklig abgerichtet und die Sohle aufgeleimt.

Die Seiten und der Mittelteil werden in mehreren Abschnitten verleimt: erst das Hinterteil mit einer Seite,

dann setze ich das Messer mit Doppel ein und positioniere das Vorderstück so, das das Maul fast 0 ist und zeichne mit einem spitzen Bleistift die Kontur auf die Innenseite. Dann kann ich das Vorderteil beim Verleimen danach ausrichten. (Das Klebeband verhindert, das die ganze sache nacher an der Platte festhängt!)

Als letztes die zweite Seit drauf, Korpus Fertig!


Und so sieht es aus, wenn mit Bohrmaschine (2x Forstnerbohrer), Bandsäge und Bandschleifer die äußere Form der Zeichnung angepasst wurde.
Danach Stift gebohrt und abgelängt, Keil angefertigt und eingepasst und Hobelmaul etwas aufgefeilt - sieht schon fast aus wie ein Hobel.



Jetzt fehlt noch das genaue Abrichten der Sohle, das Eisen etwas besser abziehen und die Knanten schön verrunden.
Im Folgenden möchte ich noch ein paar Unterschiede zwischen Krenow und meiner Bauweise auflisten und die Vor- und Nachteile hier zur Diskussion stellen.
Die Seiten und das Mittelstück aus einem Block zu sägen und nachher wieder zu verleimen, macht natürlich optisch enorm was her, sieht halt aus wie aus einem Guss!. Dafür braucht man aber entsprechend dickes Holz mit der passenden Maserung (möglichst parallel!). Ich mache die Mitte lieber aus dünnerem Holz das leichter verfügbar ist, und durch die Verleimung mit spiegelbildlicher Maserung hoffe ich den gesamtverzug zu minimieren.
Krenov ond Schüler leimen die Sohle erst am Schluß in einem Stück auf. Dadurch ist sie seitlich sichtbar und man muß die Maulöffnung eher mühsam in doch eher hartes Holz einbringen. dafür ist das Harte Holz auch in voller Breite mit dem zu hobelnden Brett in Kontakt, bei mir sind die Seitenteile nicht ganz so hart, lassen sich aber besser bearbeiten. Und das Hobelmaul ist bis auf ein paar Feilenstriche schon fertig und am Frosch auch perfekt in gleicher Linie.
Fertige Bilder folgen dann demnächst, jetzt erst mal Raum für Verriß und Huldigung
ToFi