Frästisch für Oberfräse *MIT BILD*

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Armin Dreier
Beiträge: 242
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Frästisch für Oberfräse

Beitrag von Armin Dreier »

[In Antwort auf #15164]
Hallo Thomas,

ich fräse auch mit einem Frästisch. Meiner ist allerdings von Scheer, genauso wie die Oberfräse. Das mit den Tischen ist so eine Sache. Zuerst hatte ich einen Eigenbau (recht primitiv). Beim Umstieg von Festool auf Scheer Oberfräsen habe ich mich dann nach einem Frästisch von Scheer umgesehen. Der Vorteil dieser Konstruktion ist die Befestigung der Oberfräse (Über oder unter dem Tisch; ist beides möglich).
Generell ist es schon reizvoll die Maschine unter dem Tisch zu befestigen, ABER,... das Arbeiten hat so seine Tücken. Wenn man ein Werkstück bearbeitet, funktioniert das nur mit einem sehr langsamen Vorschub. Kein Vergleich zu einer richtigen Fräsmaschine. Das Werkstück sollte auch eine gewisse mindestlänge haben. Alles was kürzer als 20cm ist, ist supergefährlich.

Gruß
Armin

Joachim
Beiträge: 61
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Frästisch für Oberfräse

Beitrag von Joachim »


Hallo Armin,

Deine Aussage bzgl. "Maschine unter dem Tisch befestigen..." kann ich nicht ganz nachvollziehen. Was meinst Du mit "...richtigen Fräsmaschine" ? Ich arbeite in der heimischen Werkstatt mit einer Felder BF3-31 und hatte zu meinem großen Vergnügen auch schon die Möglichkeit verschiedene Werkstücke auf dem "Guido-Henn-Frästisch" zu bearbeiten. Offen gesagt konnte ich bzgl. möglichen Vorschubgeschwindigkeit keine signifikanten Unterschiede feststellen.
Die Vorschubgeschwindigkeit wird meiner Erfahrung nach hauptsächlich durch zwei Dinge bestimmt: 1. Die Schärfe der verwendeten Fräsköpfe und 2. Die gewünschte Oberflächengüte. Natürlich kann man letztlich die beiden Frästisch Lösungen nicht miteinander vergleichen, da eine Oberfräse nun mal Einschränkungen bei den verwendbaren Fräsern aufweist - aber bei ähnlich gelagerten Anwendungen ist der Frästisch mit Oberfäse eine sehr akzeptable Lösung.
Unabhängig von "richtiger" Fräsmaschine oder stationär verwendeter Oberfräse ist das Fräsen kurzer Werkstücke grundsätzlich nur mit geeigneten Hilf-/Spannmitteln durchzuführen. Wir haben nur 10 Finger und jeder einzelne unersetzlich!!!

In diesem Sinne

Gruß
Joachim

Ingrid
Beiträge: 193
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Frästisch für Oberfräse

Beitrag von Ingrid »

[In Antwort auf #15165]
Hallo Christoph,
auch von mir einen herzlichen Glückwunsch! Da möchte man ja gleich anfangen zu arbeiten! Mir gehts wie Dir, ich arbeite auch lieber an einer stationären Fräse...
Grüße,
Ingrid

Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Frästisch für Oberfräse

Beitrag von Dietrich »

[In Antwort auf #15164]
Hallo Thomas,

bist Du erst kürzlich zu diesem Forum gestoßen?
Dann ein herzliches Willkommen von mir.

Vorweg, ich nutze selbst keinen Frästisch, habe mich lange vor dem Forum für die Tischfräse entschieden, dennoch möchte ich einiges anmerken. Platz in der Werkstatt ist endlich, deshalb werde ich mir auch keinen Frästisch mehr bauen, denn der Platzbedarf ist vergleichbar mit dem einer kompackten TF.
Wenn Du aber einen Frästisch haben möchtest, was ich gut verstehen kann, solltest Du Dir von vorn herein im Klaren sein, wie Du die Sache angehen willst. Entweder eine Maschine für Handbetrieb und Tischbetrieb, dann sollte sie nicht zu schwer sein, eine der typischen Möbelbaufräsen ist dann das Richtige, z.B. Festo 1010, Mafell nahezu baugleiches Modell, oder Metabo 1229, wobei ich deutlich zur 1229 tendiere, weil ich mit dieser Maschine seit mehr als einem Dutzend Jahre sehr zufrieden bin.
Sollte es eine 2 Maschinen-Lösung geben, dann eine der Möbelbaufräsen für den Handbetrieb, hierzu gibt es dann auch Führungsschienen, die auch mit der HKS des jeweiligen herstellers genutzt werden können. Die 2. Maschine für den Tisch, sollte dann eine dieser starken Zimmerei oder auch Treppenbaufräse genannten Maschine sein, diese Kategorie bietet Motorleistungen von 1400 über 1600, 1800 und 2000Watt, wenn ich mich nicht irre hat Mafell der Zimmereispezialist eine mit 2200Watt im Programm. Die Maschinen ab der mittleren Motorleistung z.B. die Metabo OF 1812, oder die Festo-Maschine mit 2000Watt, aber ganz sicher die starke Mafell, haben Motorleistungen wie sie kleinen kompakten Tischfräsen gut stehen.
Mit den 12mm Spannzangen erschließen sich einem große Fräser, auch Abplattfräser und Konterprofilfräser, und sogar Verleimfräser (hierfür ist aber ein 2teiliger Fräsanschlag nötig).
Wichtig hierbei, um so eine Maschine richtig nutzen zu können, ist eine gute und gut dosierbare Höhenverstellung, und ein exzellentes Anschlagsystem, sowie eine wirklich plane Maschinentischplatte.
Perfekt wäre eine Tischplatte aus dickwandigem Strangpressprofil mit T-Nuten, damit wären selbst geführte Fräsarbeiten kein problem mehr. Sogar ein lineargeführter Schiebetisch ist so machbar.

Viel Spass beim Bau des Frästisches, bzw. einer kompakt-Tischfräse.......!

Gruß Dietrich

Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Frästisch für Oberfräse

Beitrag von Guido Henn »

[In Antwort auf #15170]
Hallo Armin,

gefährlich ist nahezu jede Holzbearbeitungsmaschine, ob klein oder groß, ob stark oder schwach. Wichtig ist (ob Tischfräse oder Frästisch), dass man gewisse Sicherheitseinrichtungen hat und auch benutzt. Allem voran Andruckbogen und Andruckfeder, daneben braucht man natürlich auch etwas Know How im Umgang mit den Fräsmaschinen, dann ist aber auch das Fräsen von 20 cm kurzen Leisten kein Problem.

In meinem Kurs: Konterprofilfräsen mit der Oberfräse wird eine Quersprosse (40 x 22 mm) die nur 140 mm lang ist, auf dem Frästisch mit der gleichen Vorschubgeschwindigkeit gefräst, wie bei einer Tischfräse. Dabei ist das Fräsergebnis hervorragend und auch die Fräse macht immer noch ein zufriedenstellendes Geräusch - soll heißen die Drehzahl gibt nicht nach! Klar das man so eine kurze Leiste nicht mehr mit den Fingern durchschieben kann, deshalb gibt es ja den Schiebestock mit dem recht einprägsamen Satz: "Ich bin ersetzbar deine Finger nicht!". Ich würde bei dieser Anwendung sogar noch einen Schritt weiter gehen und die Leiste in ein großes Brett legen, das an einer Seite so ausgeklinkt wird, dass die Leiste mit ein wenig Spiel reinpasst. Mit einem solchen Führungsbrett und dem Andruckbogen von oben kannst du auch die kleinste Leiste noch absolut!!! gefahrlos fräsen. Zum Glück habe ich während der Meisterprüfung eine Woche lang einen von der Holz-BG hervorragend geleiteten Maschinenkurs besuchen dürfen, der übrigens mit dem Satz anfing: Sie sollen keine Angst vor den Maschinen haben, aber den nötigen Respekt!

Ich schreibe diese Zeilen deshalb, weil ich Einwände wie: "alles was kürzer als 20 cm ist, ist supergefährlich" nicht undokumentiert stehen lassen möchte, weil so bei anderen der Eindruck entsteht, dass bei der Tischfräse kürzere Werkstücke möglich sind und beim Frästisch nicht.
Sind die richtigen Schutzeinrichtung montiert, kann ich sowohl mit der Tischfräse, als auch mit dem Frästisch auch sehr kleine, filigrane Werkstücke einwandfrei bearbeiten. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte mit dem Frästisch können sogar kleinere Werkstücke sehr präzise gefräst werden, die aufgrund der wesentlich größeren Werkzeuge bei einer Tischfräse nicht mehr möglich sind. Dafür ist die maximale Spanabnahme bei einer Tischfräse natürlich wesentlich größer, aber wer nicht allzu ungeduldig ist und beim Frästisch das Gleiche beherzigt, wie bei der handgeführten Oberfräse, nämlich dass man möglichst nur max. 6-8 mm Frästiefe pro Fräsgang wegnehmen sollte, der wird auch beim Fräsen auf dem Frästisch keine Zeit haben einen Kaffe zu trinken ;-).

Gruß Guido

Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Frästisch für Oberfräse

Beitrag von Edi Kottmair »


Hallo Guido,

vielen Dank für Deinen wie immer fundierten und kompetenten Beitrag. In der Kurswerkstatt München habe ich schon viele Kurse besucht (und noch keinen bereut), unter anderen auch den mit dem Konterprofil fräsen. Dabei lernt man auch das sichere Einspannen von kleinen Werkstücken in dafür geeigneten Halterungen.

Viele Grüße von
Edi

Guido Henn
Beiträge: 768
Registriert: Do 7. Dez 2017, 18:02

Re: Frästisch für Oberfräse

Beitrag von Guido Henn »


Hallo Edi,

ich freue mich immer wieder, wenn es Holzwerker gibt, die auf das - auch in Deutschland - recht gute Angebot an Holzbearbeitungskursen zurückgreifen und ihre Kenntnisse diesbzgl. erweitern oder intensivieren. Da ich den Kursleiter und Initiator der KursWerkstatt (KW- München) Roland Heilmann sehr gut kenne und schätze, weiß ich, dass dort hervorragende Kurse laufen und auch ich kann interessierte Holzwerker nur ermutigen den einen oder anderen Kurs dort zu besuchen.

Infos gibt es übrigens unter diesem Link: http://www.kurswerkstatt-muenchen.de/

Vor allen Dingen kann man nicht nur viel wissenswertes über den sicheren Umgang mit Maschinen lernen, sondern kann sich mal für ein paar Stunden oder Tage aus dem Alltagsstress ausklinken und unter Gleichgesinnten mal so richtig "fachsimpeln". Auch das kann so richtig schön erholsam sein und zu den Risiken und Nebenwirkungen braucht man noch nicht einmal den Arzt oder Apotheker zu fragen. Problematisch wird es höchstens, wenn man dann nach Hause kommt und die Wunschliste der neuen Werkzeuge und Maschinen immer länger wird. Aber man gönnt sich ja sonst nix - oder?

In diesem Sinne

herzliche Grüße

Guido

Edi Kottmair
Beiträge: 1054
Registriert: Sa 5. Jul 2014, 08:30

Re: Frästisch für Oberfräse

Beitrag von Edi Kottmair »


Hallo Guido,

alles stimmt. Der Effekt meines ersten Kurses war, dass ich meinen ganzen grasgrünen Elektroschrott gegen Festo ausgetauscht habe. Das war nicht ganz billig, aber ich habe es nicht bereut. Im übrigen habe ich in 14 Kursen nicht nur ein bisschen Holzwerkeln gelernt, sondern ich habe nach wie vor Kontakt zu den verschiedenen Kursleitern, die ich zu Problemen befragen kann, über die ich Beschläge beziehen kann usw. Nicht zuletzt habe ich neue Freunde gewonnen. Mit einem z.B. teile ich jetzt eine gemietete Werkstatt. Ganz besonders muss ich betonen, dass ich sicheres Arbeiten an Maschinen lernte und dass ich vorher gar nicht wusste, wie vielseitig man z.B. eine Tischkreissäge einsetzen kann.

Viele Grüße von
Edi

Thomas Schuermann
Beiträge: 528
Registriert: Mo 3. Jun 2019, 15:49
Kontaktdaten:

Danke für die vielen Antworten

Beitrag von Thomas Schuermann »

[In Antwort auf #15164]
Hallo Jürgen und die vielen anderen,

vielen Dank für Eure Beiträge. Es mag vielleicht ein wenig "typisch deutsch" sein, aber ich finde die richtige Abwägung vor einer 500 Euro Investition schon notwendig. Dieses Geld will man ja nich so schnell noch mal investieren. Tendentiell neige ich ja eher zum Nachbarforum, weil ich die ruhige stille Handarbeitsweise bei Holz und Küche eher vorziehe. Da es aber keine Profilhobel mehr gibt, wird mein erstes zweites Elektro-Werkzeug nach einer HKS eine Oberfräse sein. Erst hier im Forum habe ich davon gelesen, daß man eine OF in einen Tisch einbauen kann. Genial.

Ich bin jetzt seit 3 Monaten aktiver Leser und abgesehen davon dass ich gerne mit Holz arbeite, haben mich beide Foren jetzt erst wieder richtig motiviert. Da ich jetzt die Möglichkeit habe, mir eine 20 qm große Werkstatt einzurichten, sauge ich zur Zeit noch Informationen auf.

Ich kann das in den Foren versammelte Wissen nur bewundern und möchte einmal als Einsteiger allen danken.

Gruß aus Wuppertal-Cronenberg
Thomas



Guido Soentgerath
Beiträge: 30
Registriert: Fr 8. Jun 2018, 12:06

Re: Frästisch für Oberfräse

Beitrag von Guido Soentgerath »


Hallo,
ein schöner Frästisch! Gefällt mir !
Als ich aber das Foto gesehen habe, kam in mir
die Frage auf, ob ich mit einem seperatem Ein/Aus-Schalter nicht den
Sanftanlauf der Oberfräse verliere und damit eventuell die Oberfäse
schädige ?
Ich kenne leider nicht die Schaltung für so einen Sanftanlauf.
Aber vielleicht weiss jemand in diesem Forum mehr darüber.

Gruß,
Guido

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