Hallo Holzwerker,
in letzter Zeit habe ich etwas mehr mit einem Fäustel gearbeitet, als mir eigentlich lieb war.

(Es war Sonntag und ich wollte was schaffen. Montag habe ich denn eine Abbruchhammer mit
Kabel von einem Freund bekommen. Genauso anstrengend, aber effektiver.)
Ob etwas bei der Ergonomie eines Werkzeuges nicht stimmt, merkt man ja erst,
wenn man lange am Stück damit arbeitet.
Drückt es irgendwo,
verursacht es gar Blasen usw.
Nun Blasen habe ich nicht bekommen. Aber ich merkte, dass meine Hand immer weiter
an den Kopf rutschte. Nicht nur wegen der nachlassenden Kraft. Viele Hammer- und
Fäustelstiele verdicken sich etwa bei der Hälfte des Griffes. An dieser Stelle finde ich den Griff
am bequemsten zu fassen, weil die Form konvex ist, also olivenförmig. Aber wenn ich ihn so fasse,
verstoße ich gegen eine dieser Grundregeln, dass man den Griff ganz bezahlt hat und deshalb
am Ende anfasst.
Wenn ich diese Art von Stielen am Ende anfasse, dann greife ich eine konkave Stelle
und das finde ich unbequem. Bei Hämmern greife ich dann oft so, dass mein kleiner Finger
schon außerhalb des Stiels liegt. Beim 1,5 kg Fäustel ging das nicht, da brauche ich alle 4 Finger.
Nun habe ich zufällig parallel einen Fäustel gesehen, der einen durchgehend geraden Stiel hat.
Crucible Tools. 85 USD + Versand und trotzdem innerhalb von 2 h ausverkauft.
Also etwas wahnsinnig für einen Fäustel. Aber sehr schick.
https://crucibletool.com/blogs/news/lump-hammers-are-almost-here
So einen Stiel (schon oval, aber ohne Verdickung) haben in meiner Werkstatt nur meine
Lieblingshämmer, zwei alte englische Kugelhämmer.
Solche durchgehenden Stiele haben zwar keine perfekte Stelle, aber dafür lassen sie sich
durchgehend gut greifen.
Die eigentliche Frage: Ist es also doch falsch, so einen Stiel mit Verdickung am Ende zu greifen?
Und gibt es eine sinnvollere Möglichkeit an Hickory zu kokmen, als sich einen übergroßen Ersatzstiel zu kaufen?
Liebe Grüße
Pedder