Hallo Freunde der Holzbearbeitung,
ich bin bislang ohne Bandsäge ausgekommen. Aber auf eine Hammer bzw. Felder hatte ich schon immer geschielt. Nur die Preise.... Wenn ich mir überlege wofür ich so eine Säge einsetzen würde konnte ich mich einfach nicht dazu durchringen.
Andererseits gibt es schon einige Anwendungen wo so ein Gerät interessant ist. z.B. Bretter auftrennen um "book-matched" Füllungen herzustellen, schnelle Sägearbeiten ohne viel Staub/Lärm etc.
Also habe ich eine Bandsäge von HAB (bei Baxmeier schon für 700 Euro zu haben) erstanden. Die Säge macht einen stabilen Eindruck und wiegt >250 kg. Die 460mm Räder sind vermutlich aus Grauguß (zumindest sind sie sehr schwer und magnetisch). Der Arbeitstisch ist auf jeden Fall aus Grauguß und mit > 30kg ebenfalls recht stabil und absolut plan.

Die Verarbeitung ist bestenfalls bescheiden. Die Farbe hält nicht gut, die Schweißnähte sehen zum Teil aus wie vom Heimwerker und die obere und untere Führung sind mehr oder weniger Schrott. Das wird das erste sein, was ich ersetzen werde.

Die Staubabsaugung über nur ein Absaugloch in der Ecke ist auch nicht optimal. Der Staub sammelt sich in der ruhigen Zonen und bleibt dort. Auch da werde ich wohl etwas verbessern (zweiten Absauganschluss, eine Abstreiferbürste)

Andererseits laufen die Räder sehr ruhig und rund. Ich habe eine Rundlaufgenauigkeit von 0,3mm gemessen. Die Achsen oben und unten sind in einer Richtung gut parallel (Mit Senkblei geprüft). Der Motor ist mit 2,2kW einigermaßen kräftig.
Und nachdem ich Bandspannung und Führungen nach längerem Rumprobieren halbwegs hinbekommen habe, sägt sie auch schön glatt und gerade.

Jetzt habe ich natürlich noch ein paar Fragen an die alten Bandsägenhasen:
1) wo sollte das Band bei balligen Rädern am günstigsten laufen? Ich hatte gelesen, das soll halbwegs mittig sein, andererseit schadet es ja auch nicht, wenn die Zähne die Gummierung nicht berühren. Dann hält diese länger und die Schränkung dankt es einem auch
2) Wie stramm sitzt das Band im entspannten Zustand? Meine Bandlänge von 3430mm geht so gerade eben drauf. Ich muß schon die Räder von Hand mitdrehen, damit das Band drauf rutscht.
3) Das Band scheint nicht ganz einwandfrei zu laufen. Ich vermute, daß es (als Billigfabrikat) vielleicht nicht optimal zusammengeschweißt ist oder einen ganz leichten Knick hat. Es wandert auf der oberen Rolle um ca. 1-2 mm vor und zurück und auch vorne schwingt es mit der Wiederholfrequenz der Bandlänge ein wenig vor und zurück. Das hängt auch stark von der Bandspannung ab. Außerdem scheint es in Rollenmitte ruhiger zu laufen.
Wie ruhig läuft denn ein gutes Band auf einer guten Maschine?
4) wie teste ich die Qualität am besten. Habe schon Buche geschnitten, das geht auch mit ähnlichen Schnittergebnissen wie beim Besäumen auf der Kreissäge.
Ob ich mich nun schwarz ärgere, oder für meine Zwecke das Richtige gekauft habe wird die Zukunft zeigen. Beileidsbekundungen nehme ich aber niemandem übel :-)
Grüße,
Uwe
