Hobeln Anfangen *MIT BILD*

[Ansgar]

Hallo liebe Community,
nachdem ich mich nun schon länger mit Schleifen beschäftige, möchte ich jetzt auch endlich mal was mit dem geschliffenen anfangen. Mein Vater hat mir einen alten Hobel vermacht, den ich nun versuche "gangbar" zu machen. Ich habe erstmal kein konkretes Projekt, sondern möchte es einfach nur hinbekommen, mit dem Hobel gleichmäßig Späne abzutragen. Allerdings stoße ich schon hier an Probleme: Der Hobel "rattert" immer über das Holz, anstatt es gleichmäßig abzutragen. Das Ergebnis sind dann immer wieder kleine Dellen in der Holzoberfläche. Das Eisen ist scharf (ich kann mir damit mit etwas Druck den Oberarm rasieren), ansonsten hab ich mal Bilder von dem Hobel angefügt.




Woran könnte es noch liegen? Das Eisen sitzt knapp oberhalb der Hobelsohle eigentlich sehr fest zwischen den beiden Holzteilen eingekeilt. Ich habe auch darauf geachtet, dass es nicht zu weit hervorsteht (noch weniger, und der Hobel nimmt einfach gar keinen Span ab). Ist der Hobel vielleicht einfach generell "schlecht", und wenn ja, wie kann ich das feststellen?

Viele Grüße,
Ansgar

[Pedder]

Hallo Ansgar,

Rattern kann daran liegen, dass das Eisen flattert, also nicht fest gegen das Bett gedrückt wird.

Keil nacharbeiten?

Bilder hast Du leider nicht beigefügt.

Liebe Grüße
Pedder

[Wolfgang Jordan]

[Bernd Zimmermann]

[In Antwort auf #148119]
Hallo Ansgar,

wenn ich die Bilder Deines Hobels (vielen Dank an Wolfgang fürs sichtbar machen) richtig interpretiere, dann hat das eingesetzte Eisen keinen Spanbrecher ?! Ich würde daher vermuten, dass das Rattern daran liegt. Meines Wissens funktionieren nur Schrupp- und Fase-oben-Hobel ohne Spanbrecher. Lasse mich aber gegebenenfalls gerne eines Besseren belehren.

Viele Grüße
Bernd

[Pedder]

[Thorsten G.]

[In Antwort auf #148119]
Leider ist kein Bild deiner Holzoberfläche zu sehen. Hast Du schon mal versucht in die andere Richtung zu hobeln? Holz hat eine Faserrichtung und wenn Du gegen diese hobelst dann rattert der Hobel. Ist ungefähr so als würdest Du eine Katze vom Schwanz zum Kopf streicheln wollen. Ansonsten müßte man auch noch wissen welches Holz Du versuchst zu hobeln. Und unter "mit etwas Druck den Oberarm rasieren" verstehe ich erstmal "nicht sonderlich scharf". Wenn das Hobeleisen wirklich scharf ist, braucht es keinen Druck sondern man muß eher aufpassen das man sich nicht damit schneidet. Liegt dein Schärfwinkel des Eisens zwischen ca 25 und 30 Grad? Weniger ist ungünstig aber deutlich mehr auch.

@Bernd,
ein einfacher Schlichthobel hat auch keine Klappe und für einen solchen Hobel spricht auch das weite Maul. Wird normalerweise nach dem Schrupphobel und vor dem Doppelhobel verwendet um relativ viel Material abzutragen aber dabei die "Wellen" die durch den Schrupphobel entstanden sind zu beseitigen.

[Paul Reichert]

[In Antwort auf #148125]

Meines Wissens funktionieren nur Schrupp- und Fase-oben-Hobel ohne Spanbrecher. Lasse mich aber gegebenenfalls gerne eines Besseren belehren.

Ich möchte nicht belehrend wirken, aber das kann man so nicht stehenlassen :-)
Der Spanbrecher hat nur die Aufgabe durch das Stauchen des Hobelspans ein Abreissen desselben in das Holz zu verhindern.
Auch Schlichthobel, Simshobel, Grathobel, Falzhobel, Nuthobel, ... haben meist ein Einfacheisen.
Die Metallhobel amerikanischer Art haben oft Spanbrecher, weil dieser Teil der Eisenbefestigung ist. Auch da wird der Spanbrecher oft so weit zurückgezogen, dass er nicht mehr wirkt.

Zum eigentlichen Problem: Meist rattert ein Hobeleisen wenn es zu weit heraussteht. Der Hobel sieht eigentlich gut aus. Ich denke, das Messer liegt auch richtigherum drin, auf jeden Fall muss die Fase unten sein. Ich würde das Eisen so einstellen, dass der Hobel noch nicht schneidet, dann langsam mit Gefühl ein zwei Schläge mit einem leichten Hammer auf das Hobeleisen, dann testen ob etwas abgehobelt wird undsoweiter.
Manchmal ist es einfacher an der Kante zu hobeln, das wäre auch noch eine Möglichkeit um den Hobel zu überprüfen, nicht auf der Fläche sondern eine Fase an die Brettkante hobeln, das müsste einfacher gehen und man sieht hier auch besser wieviel der Hobel abnimmt. Gegebenenfalls durch Hammerschläge auf den Schlagknopf auf der Rückseite des Hobels das Eisen nach oben bewegen und die Schnittiefe geringer einstellen bis es nicht mehr rattert.
Eine weitere Möglichkeit ist, einfach mal in die andere Richtung zu hobeln und zu schauen ob es dadurch besser wird. man sollte soweit möglich immer mit der Faser hobeln und vielleicht ist das bei diesem Versuch nicht der Fall.
Es könnte auch sein, dass der Keil nicht richtig sitzt und das Eisen wackelt, aber das halte ich für nicht so wahrscheinlich.
Viel Erfolg und nicht aufgeben, ich bin sicher es klappt bald!

Grüße

Paul

[Reinhold]

[In Antwort auf #148119]
Hallo Ansgar,

wenn ich mir das dritte Bild so anschaue, dann könnte man meinen, dass der Keil nicht tief genug eintaucht. Wenn dann noch das Bett des Eisens im Hobelkörper etwas verzogen ist, dann kann das Eisen tatsächlich etwas Spiel haben, obwohl es fest verkeilt aussieht.

Mach mal folgendes: Zünde eine Kerze an und schwärze das Hobeleisen auf der Fasenseite ungefähr 5 cm hoch gleichmässig, aber nicht zu dick, mit Kerzenruss. Dann stellst du den Hobel flach auf den Tisch, baust das Eisen ein und klemmst den Keil fest. Anschliessend wieder ausbauen und nachschauen. Das Bett ist da geschwärzt, wo das Eisen auflag. Das Bett sollte einigermassen gleichmässig geschwärzt sein, vor allem weit vorne am Maul. Wenn es nur punktuell gechwärzt ist, dann hat das Bett "Beulen". Die kann man ganz einfach mit einer Feile oder einem sehr sehr scharfen Stechbeitel abschaben. Nur soviel, dass der Russ weg ist. Solange wiederholen, bis das Eisen gleichmässig die ersten 5 cm aufliegt.

Ähnlich sollte der Keil untersucht werden. Er MUSS die ersten 5 cm dicht aufliegen, sowohl auf dem Eisen als auch in der Führungsnut.

Alte Hobel (sehe ich da ein paar Wurmlöcher?) sind oft etwas verzogen, was das Rattern verursachen könnte.

Wenn alle stimmt. verschliesst du unten das Hobelmaul (Brettchen und Schraubzwingen) und füllst das ganze Hobelmaul mit Leinöl auf. Vorher natürlich Eisen und Keil entfernen. Dann über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag das Öl ausgiessen, das Maul auswischen und zwei bis drei Tage trocknen lassen. Danach müsste der Hobel erstklassig laufen.

viel Erfolg
reinhold

[Bernd Zimmermann]

Hallo Paul, Hallo Thorsten,

danke für die Richtigstellung. Nein Paul, ich finde Deine Ausage nicht belehrend, sondern freue mich sogar, wieder etwas dazugelernt zu haben. Meine Ausage basierte auf der Tatsache, daß alle meine alten Holzhobel (mit Ausnahme von Simshobeln) einen Spanbrecher haben.

Viele Grüße
Bernd

[Ansgar]

[In Antwort auf #148126]
Hallo ihr beiden,
ehrlich gesagt habe ich nicht ganz verstanden, warum bei mir vorerst keine Bilder angezeigt wurden. Ich hab die Bilder bei einem fremden File-Hoster hochgeladen, und dann hier die Links eingefügt, da ich dachte, dass das hier so üblich ist. Könnt ihr mir erklären, wie ich solche "Bilder-Pannen" in Zukunft vermeiden kann, beziehungsweise, was ich falsch gemacht habe?
Viele Grüße,
Ansgar