Hallo in die Runde,
Gerade wurde ich gebeten, die Entstehung meiner kleinen Hobelbank in einem eigenen Faden zu dokumentieren. Dem komme ich gerne nach.
Ursprünglich liebäugelte ich mit dem Kauf der Sjöberg-Kinderhobelbank; sie hat ziemlich genau die passende Größe für den Raum, in dem sie langfristig unterkommen soll, wenn das Haus, das ich gerade saniere, erst mal bewohnbar ist (1,85x3,90); die Bank steht momentan im zukünftigen Wohnzimmer. Aber 300 für ein Ding, das dann wohl doch etwas zu leicht ist und auch noch deutlich sparsamer verarbeitet als die SmartPro-Aufsatzzwinge des gleichen Herstellers?
Und dann ist mir ein Buch namens "The Minimalist Woodworker" in die Hände gefallen. Da wird eine kleine Nicholson-Bank aus Weichholz dokumentiert - quick and dirty aus billigen Materialien, einfach und funktional. Tolle Sache.
Nach längerem gedanklich Hin und Her habe ich mich entschlossen, meine erste Bank tatsächlich komplett und möglichst billig aus Weichholz zu bauen, aber gegenüber dem Nicholson-Design ein paar m.E. wesentliche Änderungen vorzunehmen:
a) etwas dicker als die üblichen 27 mm sollte die Platte schon sein; irgendwo muss die Masse ja herkommen.
b) der Schlitz in der Mitte erschien mir zu schmal, wenn man Werkstücke i.W. mit Schraubzwingen befestigen können will - und das bin ich durch die Jahrzehnte auf der Workmate oder auf improvisierten Arbeitstischen gewohnt.
c) zumindest für das Befestigen mit Schraubzwingen sind die Schürzen des Nicholson-Designs zu hoch. Auf der anderen Seite bestimmt das die Stabilität des Tischs - hier ist ein Kompromiss nötig.
d) ich benötige Ablageflächen fürs Werkzeug, unbedingt.
Hier mal ein paar Bilder vom Bau - verwendet habe ich sägeraue Kanthölzer aus dem Baumarkt um die Ecke. Diese so ungefähr glattgehobelt, leider nur nach Augenmaß, und zunächst nur verleimt. Die stumpfen Verbindungen in den Füßen danach mit Holzdübeln gesichert.
Hier mal ein Bild von der Entstehung

und der vorläufige Endzustand.

