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Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
mein Altgeselle, Lehrabschluß 1926, riß nur kurz die Teilung und die Schnitttiefe an. Dann wurden die Zinken ohne Schrägenriss eigeschnitten und ausgestemmt. Auf das Schwalbenteil gestellt und angerissen. Eischneiden, ausstemmen, Leim dran und zusammengebaut. Nichts mit rumprobieren und und und...
Hallo Justus,
als ich mit Schwalben/Zinken rumexperimentiert habe bin ich ähnlich vorgegangen, habe aber die Schrägen mit einer Schablone angezeichnet. (Ja, man kann auch das konstruieren!) Aussägen geschah alleine von Hand ohne Führung. Wenn man aufpasst und immer nut auf der wegfallenden Seite schneidet kann man bei Bedarf leicht mit dem Beitel nacharbeiten.
Das Ergebnis war dann auch bei mir als Diletant ohne Führung so, dass man es akzeptieren konnte.
Nur so nebenbei: Irgendwie ist doch eine magnetische Führung ein Hemmnis,macht das Sägen schwerer?
Das würde ich so nicht sagen. Ich habe die Veritas Sägeführungen und finde die nicht schlecht. Man kann das Anreißen deutlich vereinfachen. Man braucht nur die Sägetiefe mit dem Streichmaß und die ungefähre Einteilung. Probleme hatte ich sowieso nie mit dem sägen, sondern eher mit dem Ausstemmen. Das fand ich wesentlich schwieriger, vor allem wenn man nicht so tolles Holz hat.
Probleme hatte ich sowieso nie mit dem sägen, sondern eher mit dem Ausstemmen. Das fand ich wesentlich schwieriger, vor allem wenn man nicht so tolles Holz hat.
Hm, beim Sägen dürfte ich manchmal noch genauer sein. Ausstemmen ist das wesentlich kleinere Übel. Stärken versus Schwächen? Oder doch endlich richtig scharfe Eisen? ;-)
scharfe Eisen sind das A und O beim Ausstemmen. Ich hatte trotz rattenscharfer Eisen Kiefernleimholz von der Grabbelpalette aus dem Baumarkt, das war richtig schlecht, schlechter als Fichtenholz. Dabei handelt es sich um ein Projekt, dass ich euch bald vorstellen werde. Jedenfalls mußte ich mehrere Stellen flicken. Das ist mir noch nicht einmal bei Fichte passiert. Da ging es beispielsweise u.a. um Fingerzapfen und Schwalbenschwänze. Aber weil es sich um kein Projekt für die Vitrine handelt, habe ich mit dem Holz weitergemacht.
Irgendwann müssen die alten Leimholzbestände ja weg.
besonders bei Nadelholz ist die Lage der Jahresringe von Bedeutung. Besonders bei Holz von Bäumen, die sehr stramme Winter und warme, feuchte Sommer erlebt haben, ist das Frühholz sehr weich, das Spätholz sehr hart. Beim Stemmen solcher Hölzer mit liegenden Jahresringen wird das Frühholz vom Spätholz zerquetscht, bevor das Spätholz getrennt wird.
Ein Prüfungskollege, der sich Carolina Pine zur Handprobe gerichtet hatte, ist beim Stemmen schier verzweifelt.
Abhilfe kann eine entsprechende Holzauswahl bringen, oder das Stemmeisen schräg anzusetzen, im Sinne eines "ziehenden Schnitts", also so, dass eine Ecke des Stemmeisens zuerst eindringt.
vielen Dank für deine fundierte Ausführung. Ich habe mir die Stellen noch einmal angesehen und kann deine Hypothese nur bestätigen. Die meisten Ausbrüche entstanden in den Bereichen mit liegender Maserung. Und trotzdem habe ich in meiner Holzwerkerkarriere so was noch nicht erlebt. Du hast in deiner Argumentation die zweite Begründung parat - der Standort, an dem der Baum gewachsen ist. Warme feuchte Sommer kalte, knackige Winter - wo genau das ist, weiß nur der Importeur! Was mir aufgefallen ist, das Holz hatte nicht den typischen, intensiven Kiefernduft. Wahrscheinlich wäre das Holz der Kiefer aus einem für sie günstigeren Biotop nicht auf dieser Palette gelandet
Schlußfolgerung:
1. Kauf dir nur Holz von der Baumarktgrabbelpalette, dass du nicht für ein Projekt im sichtbaren Wohnbereich brauchst und wenn du bereit bist, "unvorhersehbare" Bearbeitungsfehler zu korrigieren
2. Achte beim Stemmen im Weichholz auf die Lage der Jahresringe UND auf den Winkel, in dem dein Eisen das Holz schneidet.
Kauf dir nur Holz von der Baumarktgrabbelpalette, dass du nicht für ein Projekt im sichtbaren Wohnbereich brauchst und wenn du bereit bist, "unvorhersehbare" Bearbeitungsfehler zu korrigieren
....das würde ich ergänzen wollen um "und wenn Du zuviel Geld hast"!.
Meine letzte Erfahrung mit Konstruktionsnadelholz sagt mir dass das Holz vom Holzhändler um den Faktor 2 bis 2,5 preiswerter war als ein Stück aus dem lokalen Baumarkt, das ich mal auf die Schnelle brauchte.
Danke für die Blumen, aber es handelt sich nicht um ein Hypothese, es handelt sich um häufig bestätigte Erfahrungen Mehrerer.
Den Importör bracht es nicht, breites Frühholz grobporiges und kompaktes schmales Spätholz lässt Verarbeitungsprobs erwarten. Nicht nur beim Stemmen, bei schrägem Anschnitt der Jahresringe verläuft auch die Säge leichter. Selbst beim z.B. maschinellen Dickten kann sich das harte Spätholz durch einquetschen in das weiche Frühholz abzeichnen, spätestens bei der Oberflächenbehandlung.
[In Antwort auf #146722] Als Alternative gibts dann auch not die Chinesische Methode die ganz ohne Schablone, Fuerhung, anzeichnen, etc. auskommt. Zinken oder Schwalben zuerst? Spielt keine Rolle, man saegt beides einfach zusammen.