Gleiteigenschaften Holz/ Metallhobel *MIT BILD*

[Georg Pfab]

Hallo,
ich bin gerade dabei die Gleiteigenschafen meines Metall-Hobels zu verbessern. dazu ein paar Vorversuche bezüglich der Gleicteigenschaften Holz /Metallhobel:


Bild 1: Versuchsvorrichtung von oben; Zugwaage mti Schleppzeiger, bewegliches auf Rollen gelagertes Brett


Bild 2: Versuchsvorrichtung von der Seite


Bild 3: Reibekombination Holzhobel - Brett


Bild 4 Veruschpobanden Holzhobel / Metallhobel

Versuchsablauf: Hobel (Hobelmesser zurückgesetzt) wird mit normalem Andruck und Geschwindungketi entlang des Brettes geschoben; Reibungswidersand wird am Schleppzeiger abgelesen.

Ergebnis:
Reibungskräfte: Holzhobel trocken ca. 18 N, mit Gleitmittel ca. 11N
Metallhobel trocken ca. 28N, mit Gleitmittel ca. 21N

Gruß Georg

[Kurt Heid]

Hallo
Das Ergebnis ist nicht ok. Das Gewicht und die Auflageflächen sind verschieden.
Gruß, Kurt

[Friedrich Kollenrott]

Hallo Georg,

das ist ein sehr interessanter Versuch (und pfiffig durchgeführt!). Ich hätte vermutet, dass eine Messung wegen Rattern der ganzen Anordnung schwierig wird, aber offenbar geht es, wohl wegen des Schleppzeigers der alle Ungleichmäßigkeiten einfach weglässt und nur einen Maximalwert anzeigt.

Es wäre wahrscheinlich sinnvoll, den "normalen Andruck" durch eine standardisiere Belastung, etwa durch Gewichte, zu ersetzen.

Ich hatte mal einen ECE- Putzhobel mit gepflegter und ab und zu mit Leinöl geschmierter Pockholzsohle, gefühlt hatte der nur einen Bruchteil der Sohlenreibung eiserner Hobel, ich hätte darum einen größeren Unterschied erwartet.

Was mich interessieren würde:
- Welches Gleitmittel hast Du bei der Holz- und bei der Metallsohle eingesetzt?
- Verhalten sich die Hölzer (Werkstoffe) sehr unterschiedlich? Mein subjektiver Eindruck mit Eisenhobel: Rotbuche (z.B.) reibt auffallend stark, Kiefer klebt.
- Einen wie großen Anteil an der aufzubringenden Kraft hat überhaupt die Reibung zwische Sohle und Holz? Ist bei einem "normalen Span" die Reibung an der Sohle überhaupt ein nennenswerter Anteil der aufzubringenden Gesamtkraft? Ich glaube schon, aber da wüsste ich gern mehr.

Es würde mich sehr interessieren, von einem weiteren Fortgang dieser Messungen zu hören.

Grüße,
Friedrich

[Rafael]

Hallo

Die Auflageflächen, so die Theorie der Reibungskraft, haben nichts mit der Reibungskraft zu tun.

Ich folge auch der Theorie, da ich keine Hinweise für einen Widerspruch gesehen habe.
Einzig der Reibungskoeffizient und die Auflagekraft (in diesem Falle die Gewichtskraft plus die Andruckkraft beim Hobeln) haben einen Einfluss auf die Reibungskraft. Bei manchen Werkstoffpaarungen dürften eventuelle "Klebeeffekte" noch mit eine Rolle spielen, doch das sollte schon im Reibungskoeffizienten untergebracht sein. Bei Holz dürfte man wohl auch nicht in den Zustand kommen, wo sich zwei sehr glatte Oberflächen "ansaugen" und dies eine Veränderung der Reibunskraft mit sich bringt.

Welches Gleitmittel Georg verwendet hat würde mich auch interessieren.

Gruß,
Rafael

[MarkusB]

[In Antwort auf #146360]
Hallo Georg,

toller Versuch.
Sicherlich nicht unter Laborbedingungen, aber m. E. ausreichend.

Ich habe 2 Eisenhobel.
Ohne Kerzenwachs gehen die gar nicht.
Mit Kerzenwachs sind sie so leichtgängig wie ein unbehandelter Holzhobel.
Bei einen frisch mit Leinöl geölten Holzhobel sind Reibungskräfte allerdings fasst nicht zu spüren.

Mich würde auch dein Gleitmittel für den Metallhobel interessieren.

Viele Grüße

Markus

[Georg Pfab]

[In Antwort auf #146364]
Hallo Kurt,
ich glaube es ist praxisfremd anzunehmen, dass man einen schweren Hobel weniger fest andrückt als einen Leichten. Ich habe Anfangs diese Versuche auch mit gleicher Normalkraft durchgeführt, d.h ich habe die Hobel unterschiedlich aufgelastet, so das beide eine Gesamtmasse von 12 kg besaßen. Diese habe ich dann mit einer "Seilwinde" mit gleichmäßiger Geschwindigkeit über das Werkstück gezogen. Das Ergebnis war von der Tendenz gleich.
Gruß Georg Pfab

[Wolfgang L.]

[In Antwort auf #146360]
Hallo Georg,

die Ergebnisse deines Versuches decken sich sehr gut mit meinem subjektivem Empfinden, nämlich dass ein gewachster Eisenhobel fast, aber nicht ganz, an einen ungewachsten Holzhobel heranreicht.

[Wolfgang L.]

[In Antwort auf #146366]

- Einen wie großen Anteil an der aufzubringenden Kraft hat überhaupt die Reibung zwische Sohle und Holz? Ist bei einem "normalen Span" die Reibung an der Sohle überhaupt ein nennenswerter Anteil der aufzubringenden Gesamtkraft? Ich glaube schon, aber da wüsste ich gern mehr.

Hallo Friedrich,

meinem subjektivem Empfinden nach hat die Reibung zwischen Sohle und Holz bei Eisenhobeln durchaus einen sehr bedeutenden Anteil an der gesamten aufzuwenden Kraft.
Wie ich dazu kommen: Der Vergleich zwischen einem unbehandeltem und einmal mit Silikonspray behandelten Eisenhobel bei gleicher Spanstärke und gleichem Holz. Der Unterschied ist extrem!
Da die Sohlenbehandlung logischerweise nur die Reibung, nicht aber die Schnittkraft beeinflusst muss die Reibungskraft einen bedeutenden Anteil ausmachen, sonst wäre nicht so ein starker Unterschied spürbar.

[Georg Pfab]

[In Antwort auf #146366]
Hallo,
ich habe Anfangs den Versuch auch anders aufgebaut, d.h. gleiche Normalkraft und Geschwindigkeit. Jedoch fand ich, dass das Ergebnis der Realität nicht gerecht wird und bin deshalb auf den wesentlich einfacheren, dargestellten Versuch umgestiegen, der unerwartet gleichmäßige Ergebisse geliefert hat.
Als Gleitmitttel verwendete ich Silbergleit (pastös); als Gleitfläche trockenes yellow poplar.
Die Messung der Gesamtkraft (Schnittkraft + Reibekraft) übersteigt selbst bei geringer Spanabnahme den Messbereich der Federwaage (100 N), ist also bei der Flächenbearbeitung mindestes 5mal so hoch wie die Reibekraft. Ich werde es einmal an einer Schmalfläche ausprobieren, ob sich da mit diesen haushaltsüblichen Mitteln irgend etwas brauchbares feststellen lässt.
Als nächstes will ich erst einmal versuchen, ob sich die Gleiteigenschaften der Metallsohle merklich verbessern lassen.
Gruß Georg

[Rolf Richard]

[In Antwort auf #146360]
Gute Versuchsanordnung!

Meine Erfahrungen mit Eisenhobeln auf Rotbuche zeigen, dass diese Hobel signifikant schlechter gleiten. (Friedrichs Empfinden der Rauhheit kann ich gut nachvollziehen!) Man kann zwar schmieren und ich habe dazu

- Kerzenwachs (Stearin, Paraffin?)
- Silbergleit

verwendet.

Silbergleit verbessert die Gleiteigenschaften deutlich besser als das Abreiben mit einer Haushaltskerze. Lange anhalten tun beide Schmiermittel nicht.

Bei Holzhobeln habe ich bisher nicht die Notwendigkeit des Schmierens empfunden, allerdings gilt das zur Hauptsache für die Hobel mit Pockholzsohle.

Gruss
Rolf