Vor 10 Jahren liefen mir 6 wahrscheinlich um/über 30 Jahre alte Steiner Holzhobel zu. Darunter auch dieser Bestosshobel:


Der Hobel hat eine eisenplattierte Sohle, weil man damit resopalbeschichtete Plattenkanten bearbeitete. Gleichzeitig dieses rotlackierte Eisen, sehr wahrscheinlich ein HSS-Eisen. Er war für normale Arbeiten kaum zu gebrauchen, da es im Fasenwinkel von ca. 45° geschliffen war. Bettungswinkel 47°, also so gut wie kein Freirwinkel. Friedrich Kollenrott riet mir damals, das Eisen auf vielleicht 35° umzuschleifen, meinte gleichzeitig, dazu sei wegen des Stahls viel Geduld erforderlich.
Der Versuch es mit meinen Wassersteinen, der Gröbste ein 120er Shapton, in den Griff zu bekommen, scheiterte kläglich. Selbst mit dem groben Stein war kaum Abtrag festzustellen. Später, in einem Anfall von Wahnsinn habe ich das Eisen mit einem Doppelschleifer traktiert. Da ging zwar Stahl ab, aber eine vernünftige Phase würde das nie und nimmer! Also landete Hobel und Eisen wieder in der Ecke!
Jetzt ist die Sache doch noch von Erfolg gekrönt. Das Eisen hat jetzt eine 25°- Fase

Spieglein an der Fase
Wie? Mittels ca. 2 Std. Arbeit an der Nassschleifmaschine, die seit kurzem in der Werkstatt steht. Der Abtrag war auch nicht berauschend, aber immerhin im Gegensatz zum Wasserstein erkennbar. Mittendrin musste der Schleifstein einmal mit dem Diamantdresser abgedreht werden, weil das Eisen den Stein beim Schleifen zuschmiert.
Hat sich das Ganze gelohnt? Hobeltechnisch gesehen eher nicht. Der Hobel hobelt jetzt zwar wie ein anderer No 4 auch, aber davon habe ich schon Holz- und Eisenausführungen. Gelohnt hat es sich eher fürs eigene Ego. Am I the Champion oder habe ich nur unnötig Energie verbraucht? Egal - das Problem ist weg!
Gruss
Rolf