Umbau Rauhbank Bestoßhobel *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Volker Hennemann
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Re: Umbau Rauhbank Bestoßhobel

Beitrag von Volker Hennemann »

[In Antwort auf #143938]
Hallo Markus,
ich hatte bisher noch nie einen Schrank für meine Hobel. Die sind inzwischen auf 4 Regalbretter in der ganzen Werkstatt provisorisch verteilt.
Ist mal ein guter Grund einen schönen Werkzeugschrank zu bauen und hier vorzustellen.
Aber meine Familie torpediert dieses Vorhaben mit anderen (höher Priorisierten) Aufträgen.
Es bewahrheitet sich somit, dass die provisorischen Lösungen die sind, die sich am längsten halten.

Viele Grüße
Volker


Christoph Meyer
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Re: Umbau Rauhbank Bestoßhobel

Beitrag von Christoph Meyer »


Hallo Volker,

so ein Werkzeugschrank reglementiert dich aber auch stark, wenn er voll ist, ist er voll. Nicht das du dann irgendwann aufhörst weitere Hobel zu bauen.

Grüße
Christoph


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Volker Hennemann
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Re: Umbau Rauhbank Bestoßhobel

Beitrag von Volker Hennemann »


Hallo Christoph,

das stimmt nun auch wieder.
Aber wenn er voll wäre hätte ich ja wieder auf den leeren Regalbretter etwas Platz ;-)

Herzliche Grüße
Volker


Friedrich Kollenrott
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Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

LN #9

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #143938]
Hallo,

wenn ich meinen Lie- Nielsen #9 mit Markus' Hobel vergleiche, dann ist der LN natürlich vor allem viel kleiner und zierlicher. Und da bei Bestoßhobenl (bei Gebrauch auf einer üblichen flachen Stoßlade) meist nur die rechte Seite der Schneide benutzt wird, aber alles geschärft werden muss: Ich finde auch die geringere Eisenbreite vorteilhaft. Andererseits macht er wegen nicht schräg gestelltem Eisen rums bei jedem Strich, Markus' Hobel geht deutlich weicher zur Sache.

Die Eiseneinstellung per Spindel oder Hammer ist wohl reine Gewohnheitssache. Da muss man bei Gebrauch auf der Stoßlade besonders vorsichtig sein: Ist der Span einmal zu dick gestellt, dann gräbt sich das Eisen eine entsprechend tiefe Spur durch den Anschlagklotz und bei wieder feinerem Span wird der nicht mehr sauber abgeschert. Man muss dann den Klotz nacharbeiten.

Ich bin zufrieden mit meinem Bestoßhobel, Makus mit seinem auch. Was will man mehr?

Noch kurz zu dem Ulmia Eisen von Markus' Hobel: Ein schönes Teil, laminiert mit sehr harter Plattierung. Das Planschleife der leider deutlich balligen Spiegelseite war schon heftig, sie schleift sich sich ähnlich wie bei einem Eisen von Gerd, nur dessen Eisen sind besser plan. Das Schärfen ist dagegen (wegen der Laminierung) auffallend mühelos, da muss ich bei meinem Fritsche- Eisen im LN deutlich mehr arbeiten. Ich vermute mal, in der Schnitthaltigkeit dürften sich beide Eisen ähnlich sein.

Friedrich

MarkusB
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Re: Umbau Rauhbank Bestoßhobel *BILD*

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #143939]
Hallo Klaus,

eine schöne und beeindruckende Hobelsammlung hast du da.
Und wie ich sehe auch eine Flachwinkelrauhbank.
Die habe ich bei Friedrich sehr zu schätzen gelernt.
Mich würde mal interessieren, ob es dazu einen Pedant aus Holz gibt?

Ich mag Holzhobel, aber die großen Rauhbänke aus Metall sind eindeutig besser zu handhaben.

Viele Grüße

Markus


MarkusB
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Re: Umbau Rauhbank Bestoßhobel

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #143940]
Hallo Pedder.

Ich weiß immer noch nicht welchen Winkel du meinst.
Der Hobel liegt jetzt auf der Seite.
Das Hinterteil ist hoch gebockt, so dass der Keil 10° hat.

Meinst du den Winkel, der zwischen neuer Sohle und Hobeleisen in Fahrtrichtung?
Ich wüsste nicht, wie ich den messen soll.
Variiert der nicht nicht?

Und an welcher Seite und wie soll ich ein Winkelmesser anlegen?

Vielleicht stehe ich mir selbst auf den Schlauch, aber ich kapier's nicht.

Viele Grüße

Markus



MarkusB
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Re: Umbau Rauhbank Bestoßhobel

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #143941]
Hallo Volker,

mein Werkzeug war auch auf offene Regale verteilt.
Spinnweben und Staub machten es sich darauf gemütlich.
Das nervte und war auch nicht schön anzusehen.
Das beste an Provisorien ist der Lerneffekt. Man weiß i.R. dann ziemlich genau, was verbessert werden kann.

Viele Grüße

Markus


MarkusB
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Registriert: Mo 15. Mär 2021, 07:21

Re: LN #9

Beitrag von MarkusB »

[In Antwort auf #143944]
Hallo Friedrich,

Das Planschleife der leider deutlich balligen Spiegelseite war schon heftig


an dieser Stelle noch mal vielen Dank dafür.
Nicht nur, dass du das Eisen perfekt vorbereitet hast.
Ich konnte mich in der Zeit, wo du dich abgemüht hast, ganz in Ruhe mit deiner Flachwinkelrauhbank und deiner genialen Wasserwaage beschäftigen, und habe dabei sehr viel gelernt.
Ohne dich wäre ich in Sachen Hobel und auch Sägeschärfen sowieso noch auf dem Mond.

Es gibt aber auch neues vom Bestoßhobel / Stoßlade:
Ich war heute das erste Mal wieder mit etwas Zeit in der Werkstatt.
Der rechte Winkel wollte sich noch nicht so richtig einstellen. Es lief ja insgesamt noch nicht ganz rund.
Ich habe am Hobel an der Messerseite einen leichten Buckel entdeckt, der den Hobel nicht ganz plan an der Führungskante anliegen ließ.
Kann dies durch das veränderte Klima entstanden sein?
Ich habe nur unten, wo der Hobel geführt wird, etwas mit dem Putzhobel entfernt.
Außerdem habe ich am Anschlag, der ja recht tief ist, auf der letzten 4/5 Fläche, die auch den Hobel führt, auch etwas abgenommen. Damit will ich sicher gehen, dass der Hobel nicht von der Führungskante entfernt wird.
Bis ich aber diese Fehler entdeckt und entfernt hatte, waren 1,5 Stunden vergangen.

Die Belohnung:
Buchenbrett Querschnitt 18x78 und 350 mm lang gestossen. Mit einem 30 cm Winkel nur schwer wahrnehmbare Abweichung zum rechten Winkel. Mehr braucht kein Mensch.
Aus Freude habe ich dann noch eine Halterung für die Stoßlade gebaut, fehlt nur noch ein Plätzchen für den Bestoßhobel.

Viele Grüße

Markus



Klaus Kretschmar
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Re: Umbau Rauhbank Bestoßhobel *BILD*

Beitrag von Klaus Kretschmar »

[In Antwort auf #143945]
Hallo Markus,

die Flachwinkelraubank von Veritas ist ein wahres Präzisionswunder. Wenn schwieriges Abrichten ansteht, ist dieser Hobel kaum zu schlagen. Mit ihm habe ich z. B. den Bestoßhobel in Form gebracht, was nicht nicht so ganz einfach ist, wie Du bestätigen wirst. Die Laufseite und die Sohle müssen nicht nur sehr plan sein, sie müssen auch exakt im rechten Winkel zueinander stehen. Als ich das Glück hatte, an eine sehr gut erhaltene Bailey Nr. 8 zu kommen, die ebenfalls hervorragend funktioniert, war ich kurzzeitig versucht, die Veritas Raubank zu verkaufen. Heute bin ich froh, sie behalten zu haben. So sehr ich die Nr. 8 schätze - an die Präzision der Veritas Flachwinkelraubank kommt sie nicht ran.

So was in Holz? Halte ich nicht für möglich. Der flache Bettungswinkel von 12° führt notwendigerweise zu einem sehr großen Spanloch. Dort bleiben nur vergleichsweise schmale Seiten stehen, was die Stabilität einer Raubank sehr beeinträchtigen dürfte. Holz kann das nicht leisten, Gusseisen kann es.

Klaus



Pedder
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Re: Umbau Rauhbank Bestoßhobel *MIT BILD*

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #143946]
Hallo Markus,

ich hab das mal nachgestellt:



Einfach die Seite des Eisens anpeilen, dann hast Du den effektiven Schnittwinkel.
Liebe Grüße
Pedder

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