Hallo zusammen,
ich war letztes Wochenende bei Friedrich Kollenrott.
Dort haben wir aus einer alten, aber recht gut erhaltenen Ulmia Rauhbank einen Bestoßhobel gebaut.
Die Idee dazu habe ich von Horst Entenmann.
Die Rauhbank habe ich schon vor einiger Zeit für 25 bei ist ja auch egal ersteigert.
Sie wurde für genau diese Projekt angeschafft und durfte auf keine Fall teurer sein.
Schließlich wußte ich nicht, ob das Experiment funktioniert.
Bislang wagte ich mich aber an die Umsetzung noch nicht ran.
Zum einen tat mir wirklich die Rauhbank leid, zu anderen traute ich mir das alleine nicht zu.
Zusammen mit Friedrich sah ich aber kein Problem.
Friedrich schaute nicht schlecht, als ich ihm von dem Projekt erzählte. Eigentlich hatte wir was anderes vor.
Er sah aber keine Hindernisgründe und so machten wir uns ans Werk.
Hier Bilder vom Werdegang und dem Ergebnis.
So sieht sie nicht mehr aus

Eine Seite abgerichtet, Griff ab

Sohle abgerichtet

Buche aufgeleimt

Aua, das tat schon weh...
Aber besser so, als irgendwo zu verstauben.

No way return

2. Seite abgerichtet

Wieder Buche aufleimen


Nach der KS (Parallelanschlag )


Abgelängt (KS)

Geölt



Wir haben für den Bestoßhobel den ganzen Samstag gebraucht.
Das lag vor allem daran, dass ich alle Flächen (Rauhbank + aufgeleimte Buche) mit Friedrichs Hobeln abgerichtet habe.
(Dafür alleine würde sich schon ein Thread lohnen...)
Am Sonntag haben wir uns dann hauptsächlich mit der Stoßlade beschäftigt.
Die ersten Versuche waren nicht umproblematisch.
Nachdem wir aber den Anschlag etwas bearbeitet haben ging es gut.
Der Hobel macht einen wunderbaren Schnitt, was natürlich auch daran liegt, dass Friedrich das Eisen perfekt geschärft.
Er hat dabei die komplette Spiegelseite abgerichtet. Friedrich sagte, das Eisen (Bimetall) sei super, aber unglaublich hart.
Beim Hobeln wird ein klein wenig die am Anschlag liegende Seite ausgefranst.
Ich hatte das gleich Problem schon vorher, als ich die Rauhbank benutzt habe. Lässt sich Konstruktions bedingt aber auch nicht vermeiden.
Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, aber ich muss mit dem Hobel und der Stoßlade erst noch ein bisschen arbeiten und Erfahrungen sammeln.
Der Hobel hat die Maße BxHxL 80x98xca.550 (Länge weiß ich gerade nicht so genau) und wiegt ca. 3,2 kg (Personenwaage).
Er ist ein ganz schöner Brummer, vor allem lang. Deshalb hat die Stoßlade auch zusätzlich 15 cm Auslauf hinter dem Anschlag.
Ob ich noch einen Griff anbringe weiß ich nicht. Eigentlich komme ohne gut klar. Mein Hand liegt dann auf den Keil/Eisen.
Krafteinleitung ist so nahezu ideal, tut auf Dauer nur etwas in der Hand weh. Mit Handschuh aber kein Problem.
Das Experiment ist definitiv gelungen, ich würde beim nächsten mal aber einen höheren Winkel nehmen.
Jetzt ist die Neigung des Eisens 10°.
20° wären glaube ich besser, aber dann wird der Hobel auch wesentlich kürzer und noch höher.
Vielleicht sollte man einen Doppelhobel nehmen. Dann ist zwar die mögliche zu hobelnde höhe geringer, der Hobelkörper wird aber
bei 20° dann nicht so hoch. Und einen Doppelhobel bekommt man auch für einen Zehner.
Hinterher ist man aber immer klüger...
@Friedrich
wenn ich was vergessen habe oder du sonst noch was zu berichten hast, nur zu.
Viele Grüße
Markus