Schleifvorrichtung Update *MIT BILD*

[Georg Pfab]

Hallo,

ich hatte schon mal vor längerer Zeit meine Schleifführung vorgestellt, die in der Zwischenzeit nochmals einige Veränderungen erfahren hat, die ich euch nicht vorenthalten wollte.
Die Schleifführung ist jetzt so gestaltet, dass alle Arbeitsschritte, vom groben Vorschleifen bis zum Polieren der Schneide, in einer Aufspannung erfolgen können. Durch das integrierte Vorschleifen und abschließende Polieren konnte ich zum einen die Schärfzeit deutlich reduzieren und das Ergebnis reproduzierbar machen. Die Zeit für den Schärfvorgang, wie unten abgebildet, dauert ca. 5 Minuten.


Bild 1: Einspannen des Hobelmessers in die Schleifvorrichtung


Bild 2: Vorschleifen des Hobelmessers auf dem Schleifbock bis auf ca. 1 mm bis zur Schneidkante


Bild 3: Schärfen bis Korn 8000


Bild 4: Polieren der Schneiden auf Stahlplatte


Bild 5: Polieren der Spiegelfläche


Bild 6: Ergebnis

Gruß Georg

[Klaus Kretschmar]

Hallo Georg,

womit schärfst Du denn bis 8000? Auf dem Bild dachte ich zunächst an einen Wasserstein, bin aber jetzt am Zweifeln. Meine Frage hat den Hintergrund, dass Deine Schärfvorrichtung nicht die Steinoberfläche als Referenz benutzt. Das funktioniert mit reproduzierbarem Ergebnis ohne Umspannen nur, wenn die Schärfsteine exakt gleich dick sind - und nicht beim Abrichten schräg wurden :-) Oder gibt es eine Einrichtung zur Justierung des Steins?

Klaus

[Georg Pfab]

Hallo Klaus,
die 8000er Dia-Platte ist von DMT und heißt DIA-Sharp Schärfblock.
Wie Du richtig festgestellt hast, funktioniert diese Schärfvorrichtung nur mit Schärfmitteln die ihre Form und Stärke nicht verändern, also mit DIA- und Stahlplatten. Es ging auch mit Wassersteinen, dazu müsste man aber eine spezielle Aufnahme für die Steine bauen. Die DIA-Platten, das sollte ich vielleicht noch ergänzen, sind unterschiedlich stark, das heißt mit zunehmender Feinheit werden sie immer dünner. Das bewirkt das die Schleifarbeit zunemend auf die Schneide konzentriert wird. Die auspolierte Fläche beschränkt sich damit auf ein paar Zehntel. Erreicht wird dies durch unterschiedlich starke, aufgeklebte Füsschen.
Gruß Georg

[Friedrich Kollenrott]

[In Antwort auf #143662]
Hallo Georg,

ein interessantes Verfahren, gefällt mir (auch wenn ich es selbst ganz anders mache). "In einer Aufspannung" ist schon mal sehr gut. und gut ist auch, dass Du am Schleifbock gar nicht an die Schneide heranschleifst, das vermindert das Risiko der Überhitzung doch sehr. Am besten sind die unterschiedlich hohen Füßchen unter den Diamantplatten, da muss man erstmal drauf kommen. Ich habe dazu noch Fragen:
- Kühlst Du am Schleifbock, oder bist Du nur beim Abtrag sehr vorsichtig?
- Beim Bild mit der fertigen Schneide sieht man deutlich, dass die Schneidenecken zurückgenommen sind. Wie machst Du das?
- Hast Du schon genug Erfahrung, um etwas zur Gebrauchsdauer Deiner Diamantplatten zu sagen? (Mein einziger Versuch damit war eine einzige Enttäuschung)

Grüße

Friedrich

[Georg Pfab]

Hallo Friedrich,
zu deinen Fragen.
Das Schleifen auf dem Schleifbock ist ein reiner Trockenschliff.
Überhitzung der Schneide versuche ich durch folgende Maßnahmen zu vermeiden:
-kein Schliff bis zur Schneide
-oftmaliges, leicht balliges Abrichten der Schleifscheide
-relativ grobe Edelkorund-Schleifscheibe ( K orn 36 Härte J)
-langsam laufende Schleifmaschine 1400 1/min
und vor allem vorsichtiges schleifen evtl. im Wechsel zum Schärfen auf den Platten, bei jedem Schärfvorgang. Dadurch wird nur sehr wenig Material abgetragen und die Erwärmung hält sich in Grenzen.

Das verrunden der Ecken erfolgt durch seitliches, feinfühliges Anheben der Schleifvorrichtung. Die Schneide bleibt dadurch gerade. Zum Fügen finde ich diesen Umstand besser. Ein balliger Schliff lässt sich bedingt durch die Druchverteilung auf die Schneide herstellten.

Von den Diaplatten bin ich eigentlich auch enttäuscht. Die Schleifleistung läßt sehr schnell nach,- was nicht heißen soll das sie dann stumpf sind. Das Schleifbild und Schleifgefühl ist nicht optimal, so dass ich langfristig wieder auf Wassersteine umstelle.
.
Gruß Georg.

[Georg Pfab]

Hallo,

Es hat mir keine Ruhe gelassen, dass meine Vorrichtung nur für DIA-Platten geeignet ist. Deshalb hier die neue Vorrichtung, die sich für alle Steine bis zu einer Größe von 300 x 105 x 50 mm eignet.


Bild 1:Vorrichtung ohne Schärfstein mit Spanschraube von unten


Bild 2: Vorrichtung mit eingespanntem, schwarzem Arkansas


Bild 3: Vorrichtung mit kleinem, sehr ungleich dicker Belgischer Brocken

Gruß Georg

[Klaus Kretschmar]

Klasse! Das Einsetzen der Steine ist schnell und einfach. Die komplette Steinbreite bleibt nutzbar. Jetzt gefällt mir die Vorrichtung richtig gut. Für manch geliebten aber durch häufigen Gebrauch dünn gewordenen Stein ließe sich vielleicht die relativ kleine runde Druckplatte durch eine größere rechteckige ersetzen...

Klaus

[Frank Zimmermann]

Hallo Georg,

finde ich genial, würde das Teil gerne nachbauen falls Du nichts dagegen hast. Kannst Du mir verraten welches Material Du für das U-Profil genommen hast?

Vielen Dank und beste Grüße

Frank

[Georg Pfab]

Hallo,

freut mich das dir die Vorrichtung gefällt. Diese ist natürlich zum Nachbauen. Du wirst sehen, dass man mit dieser Vorrichtung, aufgrund der Komplettbearbeitung in einer Einspannung, sehr schnell und exakt schleift.

Ich will den letzten Entwicklungsschritt hier nicht vorenthalten. Die Klemmschraube wurde durch eine Feder mit Teller ersetzt. Dadurch ist das Wechseln der Schleifsteine deutlich komfortabler. Außerdem wurde der hintere, verstellbare Anschlagwinkelverändert. Dadurch kann die Schleiffläche, vor allem beim polieren der Gegenfase noch besser genutzt werden.
Als Mateiial für die Halterung (weis) verwendete ich eine 12 mm Kompakt-Schichtstoffplatte.



Bild 1: Aktuelle Schleifsteinhalter mit Feder

Gruß Georg Pfab

[Frank Zimmermann]

Hallo Georg,

erst mal vielen Dank!

Ich muß zugeben, mit Deiner aktuellen Änderung (der hintere Anschlag) stand ich zuerst etwas auf der Leitung... Ich versuche es mal zu interpretieren, falls ich daneben liege verbesser mich bitte.

Der Stein wird durch den Federdruck-

(der Umbau auf die Feder und deren Positionierung auf den vorderen Bereich erklärt sich dadurch, abgesehn von dem Schraubenkopf, der bei der vorigen Version unter der Vorrichtung hervorragte und ein Aufliegen der Vorrichtung auf einer glatten Fläche verhinderte)

-nur von dem vorderen Anschlag geklemmt, der hintere Teil des Steins liegt lose auf und wird beim schleifen durch den Anpressdruck des zu schleifenden Eisens auf den hinteren Anschlag gedrückt?

Beste Grüße
Frank